Apples Touch ID: Sicherheit, Privatsphäre, Nachbauten und Videos
Apples Marketing-VP, Phil Schiller, hat es sich während des Medien-Events am 10. September (Podcast-Link) nicht nehmen lassen, eine der derzeit wohl brennendsten Fragen zu dem im iPhone 5s verbauten Fingerabdruck-Sensor „Touch ID“ direkt auf der Bühne zu beantworten.
Ungefragt versicherte Schiller: Nein, die gespeicherten Fingerabdrücke verlassen das iPhone nicht. Und: Eine Kopie der Biometrie-Daten auf Apples Servern kann und wird dementsprechend nicht erstellt.
Touch ID arbeitet ausschließlich lokal und sichert zudem keine „Bilder“ der bis zu fünf abgespeicherten Finger, sondern beschränkt sich auf die Hinterlegung von Meta-Daten, die sich am ehesten mit einem Hash euer persönlichen Biometrie-Daten vergleichen lassen.
Apples Fingerabdruck-Sensor: Touch ID im Video
(Direkt-Link)Zudem besteht Apple weiterhin auf eine Zusatzsicherung mit Tastatur-Eingabe. So setzten auch Geräte, die für die Nutzung des Touch-ID Sensors konfiguriert sind, die Eingabe eines Passcodes immer dann voraus, wenn das iPhone 5s neu gestartet oder länger als 48 Stunden nicht entsperrt wurde.
Die Code-Nachfrage soll das Zeitfenster verkleinern, in dem sich potentielle iPhone-Diebe am Überlisten der Touch ID-Sperre versuchen. Eine Aufgabe, die zumindest bei konventionellen Fingerabdruck-Sensoren nicht viel mehr Werkzeuge als einen Laser-Drucker und eine Flasche Ponal-Holzkleber voraussetzt, wie der Chaos Computer Club bereits vor rund fünf Jahren eindrucksvoll – und weit unblutiger als möglich – demonstrierte.
Der Computer Chaos Club baut einen Fingerabdruck nach
(Direkt-Link)Apples Fingerabdruck-Sensor scheint jedoch eher die Bezeichnung Hypodermis-Scanner zu verdienen. So tastet Touch ID nicht nur den eigentlichen Fingerabdruck, sondern auch die subkutanen Biometrie-Attribute wie etwa die Lage der Blutgefäße u.ä ab.
Wir stellen uns derzeit auf ein Wettrennen interessierter Bastler ein, Apples Touch ID-Sperre so schnell wie möglich zu überlisten. Dessen Startschuss wird der iPhone-Verkaufsstart am 20. September abfeuern. Und von dessen Ausgang wird Apple abhängig machen, wie weit sich der Touch ID-Sensor für die Applikationen von Drittanbietern öffnen wird.