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Interoperabilität in Gefahr

Apple drückt sich: iMessage „zu klein“ für Durchsetzung von EU-Vorgaben

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Mit dem Gesetz über digitale Dienste und dem Gesetz über digitale Märkte, die derzeit in Europa implementiert werden, geraten die großen Tech-Unternehmen zunehmend ins Visier europäischer Regulierer.

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Vorgaben für große Marktteilnehmer

Geplant ist, dass Unternehmen die eine besonders große Kundenreichweite für sich verbuchen können und solche, die als App Store Betreiber die Entwicklung des Marktes kontrollieren (so genannte Gatekeeper), besondere Vorgaben zu erfüllen haben.

Die eigenen Apps dürfen nicht bevorzugt werden, Messenger-Dienste müssen interoperabel arbeiten, Gatekeeper sollen Entwicklern nicht mehr vorschreiben dürfen, über welche Bezahlsysteme und in welchen Stores diese ihre Apps anbieten (müssen).

Aus Verbraucherperspektive also durchweg begrüßenswerte Ansätze, die bei großen Marktteilnehmern wie Apple jedoch zu Umsatzeinbußen führen dürften. So verwundert es nicht, dass Apples Anwälte aktuell damit beschäftigt sind, nach Wegen zu Suchen, die der Konzern nutzen könnte, um sich an den neuen gesetzlichen Vorgaben der Europäischen Union vorbei zu schleichen.

iMessage laut Apple nicht betroffen

Apple soll in Brüssel derzeit argumentieren, dass Teilbereiche des eigenen Digital-Angebotes zu klein seien, um durch die neuen Gesetzesvorhaben reguliert werden zu können. Zur Erinnerung: Die Vorgaben der neuen Digitalgesetze zielen allesamt auf Anbieter, die entweder einen Jahresumsatz von mehr als 7,5 Milliarden Euro verbuchen oder aber monatlich mindestens 45 Millionen Nutzer erreichen, zu denen mehr als 10.000 Geschäftskunden zählen.

Genau hier hängt sich Apple nun offenbar auf und soll nach Angaben der Financial Times behaupten, dass iMessage zu klein ist, um von der EU-Regulierung betroffen zu sein. Da Apple keine offiziellen Zahlen zu iMessage veröffentlicht, der Nachrichtendienst aber auf jedem Mobilgerät Cupertinos (von denen es inzwischen über eine Milliarde aktiver Modelle gibt) vorinstalliert ist, dürfte es hier um eine Definitionsfrage gehen, die Apple für langjährige Verfahren zweckentfremden könnte.

Die erhoffte und von der EU vorgesehene Interoperabilität zwischen iMessage, WhatsApp und Co. die von den neuen Digitalgesetzen eigentlich durchgesetzt werden sollte, rückt damit wieder in weite Ferne.

05. Sep 2023 um 09:31 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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