Stehen große Änderungen bevor?
App Store-Monopol: Apple muss vor den obersten US-Gerichtshof
Die Entwicklung hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet, jetzt ist die endgültige Entscheidung gefallen: Apple muss sein App Store-Monopol im Rahmen einer Kartellrechtsklage vor dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, dem United States Supreme Court, rechtfertigen.
Die laufende Klage (Apple v. Pepper) ist schnell zusammengefasst: Unter der Führung von Robert Pepper klagen mehrere Apple-Kunden seit 2011 gegen das Geschäftsmodell des App Stores und werfen Cupertino vor, die im App Store veranschlagten Preise durch die erhobene 30%-Pauschale künstlich aufzublasen.
Apple, so der Vorwurf, würde seine Monopolstellung (beziehungsweise das Monopson) mit der Anforderungen an die Entwickler-Community, Apps ausschließlich über den App Store zu vertreiben, ausnutzen und sei entsprechend zu Strafzahlungen und einer Unterlassung zu verdonnern.
Stehen große Änderungen bevor?
Der Prozess könnte zu weitreichenden Änderungen im App Store führen. Denkbar sind etwa Änderungen in den Entwickler-Richtlinien, die Zulassung von weiteren Bezahl-Optionen wie Kreditkarten und Paypal-Account als alternative zur Apple ID, oder auch die Installation von Drittanwendungen am App Store vorbei.
Im besten Fall würden sich Spotify und Netflix so wieder direkt über die Apps bezahlen lassen und Anbieter wie Audible, Amazon und Co. Digital-Inhalte als Direktkauf über eigene Bezahlsysteme anbieten.
Apple müsste so zwar auf seinen 30%-Anteil verzichten, Verbrauchen könnten jedoch wieder komfortabler und ohne künstlich installierte Hürden konsumieren.
Die Entscheidung des Supreme Courts lässt sich in diesem PDF nachlesen und wurde mit einer engen Mehrheit von 5 zu 4 Stimmen getroffen. Neben den vier liberalen Richtern Sotomayor, Ginsburg, Kagan und Breyer stimmte auch der konservative Trump-Kandidat Kavanaugh für die Eröffnung des Prozesses.