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Miese Abo-Tricksereien

71.000 Euro pro Monat: App Store-Spammer zocken mit Abos ab

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52 Kommentare 52

Spannende Bestandsaufnahme. Der Entwickler Johnny Lin hat sich etwas genauer mit den Top-Charts des App Store auseinandergesetzt und mehrere iOS-Applikationen unter die Lupe genommen, die zwar weitgehend unbekannt sind, sich allerdings wacker in der Rangliste der umsatzstärksten Anwendungen halten.

Umsatz

Um die Frage zu beantworten, wie es die zumeist kostenlos angebotenen Applikationen schaffen, einen Umsatz einzufahren, der auf Augenhöhe mit Microsofts OneDrive liegt, hat sich Lin durch die Installation der fraglichen Kandidaten gequält und seine Beobachtungen in diesem Blog-Eintrag notiert.

Ein Beispiel: Die VPN-Applikation „Mobile protection :Clean & Security VPN“. Die App, die nach Angaben externer App Store-Beobachter bis zu 71.000 Euro pro Monat umsetzen soll, bewirbt sich als VPN-Applikation, wird jedoch nicht von einem Unternehmen, sondern von dem unabhängigen Entwickler „Ngan Vo Thi Thuy“ angeboten.

Nach der Installation setzt „Mobile protection :Clean & Security VPN“ nicht nur auf die Anzeige Bildschirmfüllender Werbebanner. sondern gibt sich zudem auch als Virenscanner aus, der – unabhängig vom Gerät – stets über vermeintliche Sicherheits-Risiken informiert.

 

Free Trial

Ist der Virenscan abgeschlossen bietet die App einen „kostenlosen Test“ ihrer VPN-Kapazitäten an, blendet nach dessen Auswahl jedoch unverzüglich eine Zahlungsaufforderung ein. Wer sich die Informationen im nun eingeblendeten Popup-Fenster nicht genau durchliest, sondern seinen Finger auf den Touch ID-Sensor des iPhones legt, hat schon verloren.

Statt eines kostenlosen Testzugangs bietet „Mobile protection :Clean & Security VPN“ seinen Anwendern ein kostenpflichtiges Abo an, das alle 7 Tage 99 Euro abbucht.

Buried on the third line in a paragraph of text in small font, iOS casually tells me that laying my finger on the home button means I agree to start a $100 subscription. And not only that, but it’s $100 PER WEEK? I was one Touch ID away from a $400 A MONTH subscription to reroute all my internet traffic to a scammer?

Bei den Abo-Kosten von 400 Euro pro Monat erklärt sich auch die Platzierung in Apples Umsatz-Rangliste schnell. Die App muss lediglich ~180 Personen pro Monat überrumpeln um die stattliche Summe einzufahren und in Apples Rangliste der Umsatzstärksten Apps zu erscheinen.

Spam Touch Id

Und „Mobile protection :Clean & Security VPN“ ist kein Einzelfall. In seinem Blog-Beitrag informiert Lin über etliche, weitgehend baugleiche Anwendungen, die auf die Abo-Abzocke unbedarfter Nutzer setzen.

Allein die schnelle Suche Lins zeigt 10 quasi identische Applikationen (60k, 30k, 300k, 10k, 40k, 20k, 80k, 20k, 50k) die zusammen rund $600.000 pro Monat erwirtschaften. Ein Umsatz von 7,2 Millionen Dollar pro Jahr.

Dass Apple hier in der Pflicht steht, erklärt sich von selbst.

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12. Jun 2017 um 09:07 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    52 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • In-App Schrott ist eigentlich immer abzocke… in dem Fall ein besonders dämliche und teure aber ein weiterer Grund einfach alle Apps links liegen zu lassen die in-App Mist anbieten. So hab ich schon seit Jahren keine neue App mehr gekauft

    • Nein, es gibt tatsächlich seriöse Apps mit IAP. Leider sind das aber Ausnahmen.

    • Für ein Spiel was mir in der free-version schon einige huntert level zur bespaßung stellt, zahle ich persönlich gern nochmal 2,99 für nochmals mehrere hundet level.

    • Kompletter Unsinn. Ebenso gut kann man auf alle sinnvollen und nützlichen Dinge verzichten, nur weil es Fälle gibt in denen diese Missbraucht wurden.

      Ich möchte behaupten, dass die Mehrzahl der Apps In-App Käufe sehr sinnvoll und ehrlich anbietet. Mir ist es allemal lieber eine App erst zu laden und zu testen, bevor ich Sie dann per In-App Kauf freischalte, als direkt beim Download zahlen und die Katze im Sack kaufen zu müssen.

    • Wir haben auf allen Apple Geräten den „in App Kauf“ abgeschaltet …ist man damit noch sicher, wenn „Touch ID“ für iTunes/ App Einkäufe eingeschaltet ist ?

      • Das ist aber ein merkwürdiger Ansatz. Wenn ich ein Auto habe, fahre ich doch damit statt es in der Garage zu lassen, weil auf deutschen Straßen Unfälle passieren.

      • Hi, wie hast Du das eingestellt?
        Diese InApp kann ich leiden wie das Ranzenweh.
        Seriöse Shareware wäre ja super, aber InApp geht einfach nicht.

      • Ich habe InAppKäufe auch Standardmäßig aus…in den Einstellungen/Allgemein/Einschränkungen…
        Danach ist auch per Fingerprint kein Kauf machbar.
        Und man kann ja bei Bedarf wieder einschalten.
        Wichtige Funktion wenn man Kinder hat ;)

  • Ein tolles Beispiel wie sinnvoll und effektiv Apples Review- und Einlasskontrolle ist. Mit bürokratischen Regeln wird verhindert, dass nackte Brüste in den Store gelangen und ehrliche Entwickler müssen lange Tage warten, bis ein Update endlich im Store ist. Alles um die Qualität im Store hoch zu halten und den Nutzern ein grandioses Erlebnis zu bieten…

    Die Bösen Buben halten sich aber eben nicht an Regeln. Man nutzt Lücken, verdient gut, wird erwischt und rausgeschmissen und kommt eben durch die nächste Lücke wieder rein. Noch mehr Regeln treffen die ehrlichen Entwickler noch härter, bieten aber immer noch genügend Lücken. Apple sollte lieber mit mehr Augenmaß sorgfältiger arbeiten. Das wäre dann wirklich ein grandioses Erlebnis für die Nutzer.

  • Ist mir auch schon mal passiert.
    Weiß hab in einem Spiel ausversehen Nitro Boots gekauft, 3,90€ oder so.
    Einfach weil mein Daumen auf dem homebutten „geruht“ hatte.
    Aber eine Mail an Apple und die haben mir das gut geschrieben.

    • und warum schaltest du touch als app-store bestaetigung nicht aus. wie oft am tag hat man denn eine app-store transaktion, die das rechtfertigen wuerde. wenn komfort zur falle wird…

    • Es sollte sich jeder gleich an Apple wenden!
      Das ist wie der Käse mit WebBilling bzw. Drittanwenderzeug, die über die Telefonrechnung ein Direktinkasso machen. Gleich widersprechen und sich das Geld zurückholen. Im Vergleich zu Apple sind die Telefongesellschaften mit dem Provisionen auch nicht besser. Sie kassieren 22-38% an Provision, je nach Gesellschaft.

  • Sicherlich sollte der „big daddy“ hier besser aufpassen, allerdings sollte man einfach seinen gesunden Menschenverstand einsetzen (so vorhanden).

    Alle regen sich ständig auf, dass Apple alles reglementiert und kontrolliert, aber wenn es um die eigene Dummheit geht, sich sowas zu installieren, wird auf einmal zu wenig geprüft. Schaut euch mal den PlayStore an, was dort in den „Charts“ steht. Da kann man echt Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit der heutigen Durchschnittsuser zweifeln…

    • TurnerOverdrive

      Wenn man nicht mehr weiter weiß muss Android und der Play Store als Begründung, das es dort genau so schlimm sei, herhalten. Armselig.

      • @TurnerOverdrive Hier wird doch immer angepriesen das man doch über den Tellerrand schauen sollte! Ist schon klar das dieser nicht erwünscht ist wenn Apple dann besser da steht. Troll.

      • @jo: dies ist doch eine Seite für Apple Fans. Als Apple Fan bin ich daran interessiert, dass die Produkte von Apple besser werden. Da hilft es nicht, sich Probleme damit schönzureden, dass es bei anderen noch schlechter ist.
        Andersrum ist es für die Produkte sinnvoll, wenn man sich die positiven Beispiele der anderen Systeme als Beispiel nimmt. Ich kann TurnerOverdrive also verstehen.

  • Viren- oder Malware-Scanner dürfte es eigentlich überhaupt nicht geben im Store. Sie können wegen des Sandboxing prinzipiell nicht funktionieren.

  • Das muss ich aber auch negativ anrechnen. Ich finde die Inapp Käufe sollten nochmal zum bestätigen auffordern.

    Zurzeit wird man aufgefordert auf den Finger aufzulegen und Zack ist es passiert.

    Gut würde die erstmal die Info kommen wollen Sie … für xx€ kaufen? Drückt man ja muss man anschließend den Finger auflegen.

  •  ut paucis dicam
  • Das Beispiel zeigt deutlich, dass In-App-Käufe nur mit Eringabe des Passworts erlaubt sein sollten, denn wie schnell liegt der Finger auf dem Homebutton, obwohl man gar nicht die Absicht hatte, einen Kauf über Touch ID zu tätigen.

  • Eins von hunderten Beispielen bezüglich Apples willkürliches und schizophrenes Bewilligungsverfahren im App-Store… und leider ein Beweis mehr, dass es dabei noch nie um den Kunden / Endverbraucher ging

  • Free Trial für $99 im Monat? Das und das schlechte Englisch sollten doch Alarmsignale erklingen lassen.

  • Ab dem 18 Lebensjahr is ein Mensch zu 100% für sich selbst verantwortlich.

    Da hilft es nicht , Apple öder sonst wem Schuld geben zu wollen, geklickt hat man selbst.

    • Bei jedem Betrug ist der Betrogene auch selbst schuld. Insofern könnte man auch die Frage stellen, wieso die Gesellschaft Betrug unter Strafe stellt zum Schutz potentieller Betroffener.

      • Richtig, in vielen Fällen ist der Betrogene mitschuld.

        iphone 7 für 100 Euro als Nagelneu bei Ebay kaufen und sich über einen Backstein freuen.

        20% Rendite wöchentlich

        Aber die App hier ist keine Betrugsapp sondern ein Intelligenztest und die mit minderer Intelligenz werden halt bestraft.

    • Wenn’s nach Denner ginge, bräuchten wir den Straftatbestand des Betrugs also nicht mehr…?!

      • Betrug ist

        Jetzt kostenlos – laden (ohne Hinweis auf ein Abo)

        Dummheit ist – jetzt kostenlos laden, kostet 99 euro alle 7 Tage und dann drauf tappen.

        Hätte ich diese App geladen, hätte ich den Kauf abgebrochen, einen Screenshot an Apple gesendet und die App danach gelöscht.

    • Sehe ich auch so. Ab 18 ist man für sich selbst verantwortlich. Der Betrüger und sein Gehilfe machen alles richtig.
      Dieses Problem unserer Gesellschaft zieht sich aber überall durch die Gesellschaft. Wenn ich z.B. einen volljährigen mit dem Auto überfahre, bekomme ich Ärger. Dabei ist der Kerl doch selbst dafür verantwortlich, weil er auf dem Bürgersteig steht, wenn ich da lang will.
      Kranke Gesellschaft, immer wird der Täter und seine Gehilfen verantwortlich gemacht.

      • Hier stand aber nicht der Bürger auf den Bürgersteig sondern auf der Fahrbahn.

      • Ist doch egal, wo der steht. Jeder sollte selbst verantwortlich sein, wenn ihm durch andere ein Schaden zugefügt wird. Dann könnten wir uns Polizei und Gefängnisse fast komplett sparen.

      • Falsch, die App auf deine komische Logik bezogen, wäre:

        Eine geschlossene Schranke umfahren weil man es eilig hat, und dann vom Zug erwischt werden und sich dann beschweren, das keine Push Nachricht auf dein iphone gesendet wurde:

        Achtung, ZUG passiert Schranke

      • Denner: Deine Aussage war doch, dass jeder selbst verantwortlich ist. Dann ist die Situation doch ganz egal. Wenn du vom Zug überfahren wirst, bist du Schuld. Die Schranken sind uninteressant. Warum braucht man Schranken, wenn jeder selbst verantwortlich ist? Sonst könnte man ja auch sagen, dass Apple die Schranken für einen IAP aufstellen sollte.

  • Wie kann so eine Betrugssoftware bei der Prüfung durchrutschen?

    • Wikipedia/Prüfung:
      „Prüfungen sind arrangierte Situationen, in denen bestimmte Leistungsvollzüge provoziert werden, um diesen zugrundeliegende Fähigkeiten, Wissen, Können und Dispositionen durch Messung oder, wo diese nicht möglich ist, durch Bewertung möglichst objektiv festzustellen und in einem Prüfungszeugnis zu bescheinigen. Vom Ergebnis dieser Leistungsfeststellung wird ein Aussagewert über spätere (mögliche) Leistungen erwartet. Häufig ist die Vergabe von Berechtigungen und Aufstiegsmöglichkeiten an sie geknüpft.“

      Allgemeiner Zusatz:
      Wird bei der Prüfung festgestellt, dass ein hohes finanzielles Potenzial besteht, dessen Einnahme massgeblich zum Umsatz beiträgt, wird die Gewichtung der negativen Prüfergebnisse 3 gewichtet und das Punkteresultat mit dem zu erwartenden Betrag multipliziert. Sollte das Ergebnis der negativen Punkte kleiner sein, als ide positiven, wird die App nicht zugelassen. Allenfalls trifft der Teilsatz von Wikipedia zu: „wo diese [Prüfung] nicht möglich ist, durch Bewertung möglichst objektiv festzustellen und in einem Prüfungszeugnis zu bescheinigen“ wird automatisch die Zulassung erteilt.

      • @mike Wenn du schon das halbe Wikipedia hier rein kopierst, dann such dir wenigstens Absätze aus, die auf die Frage deines Vorredners eingehen.

  • Bei dem Preis pro Woche sollte man erwarten dürfen, dass Apple wenigstens mal drübergeschaut hat ob das legal sein kann und ob so eine App wirklich im App Store sein muss.

    Schon allein wie grottig die Benutzeroberfläche aussieht hätte man die App besser ablehnen sollen. Wo ist bitte die Qualitätssicherung bei Apple?

  • Meine Lösung zu diesem Problem: Apples eigene Kindersicherung.

    Einstellungen -> Allgemein -> Einschränkungen – und dann „In-App Käufe“ deaktivieren. Simsalabim, schon kann einem sowas nicht mehr passieren. Sollte ich wirklich ausnahmsweise mal einen IAP benötigen (ja, das ist schon ein oder zwei Mal vorgekommen und war auch gerechtfertigt), dann schalte ich die Einschränkung kurz aus, führe den Kauf durch und schalte den Schutz wieder an.

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