China-Proteste wohl ausschlaggebend
10-Minuten-Limit für AirDrop: Mit iOS 16.2 auch in Deutschland
Apple wird die Beschränkung der AirDrop-Funktion, die Anfang November plötzlich in China ausgerollt wurde, mit der bevorstehenden Freigabe von iOS 16.2 (voraussichtlich schon in der kommenden Woche) auch nach Deutschland bzw. auf alle iPhone-Modelle weltweit bringen.
AirDrop: Beliebt während der Demokratieproteste in Hong Kong
Dann wird es in den AirDrop-Einstellungen nicht mehr möglich sein den drahtlosen Datei-Transfer zwischen Apple-Geräten grundsätzlich auch für unbekannte Kontakte freizugeben.
Die entsprechende Einstellung bekommt ein Zeitlimit und lässt sich nur noch für 10 Minuten am Stück aktivieren. Wer anschließend weiterhin auch für unbekannte Kontakte erreichbar bleiben möchte, muss den dafür zuständigen Schalter 10 Minuten später erneut aktivieren.
China-Proteste wohl ausschlaggebend
Warum sich Apple plötzlich für die zeitliche Deckelung der AirDrop-Erreichbarkeit entschieden hat, hat der Konzern bislang nicht kommentiert. Die Tatsache, dass Apple die Einstellung im vergangenen Monat zuerst in China ausrollte, spricht jedoch Bände.
Hier entwickelte sich die AirDrop-Funktion bereits während der Demokratieproteste in Hong Kong zu einem beliebten Werkzeug der Protestierenden, um digitale Flugblätter anonym und ohne zwischengeschaltete Server an Personen in der unmittelbaren Umgebung zu senden.
AirDrop: Fortan maximal für 10 Minuten
Diese Möglichkeit hat Apple nun drastisch beschnitten und legt die AirDrop-Funktion nun auch im Rest der Welt an die kurze Leine. Warum das 10-Minuten-Limit weltweit eingeführt wird, bleibt unklar.
Kritiker seit 2015 ignoriert
Zwar gab es schon seit 2015 immer wieder Kritik an der Möglichkeit den offenen Empfang zu wählen, etwa weil hier Penis-Bilder zugestellt wurden, die in der Bild-Vorschau automatisch auftauchten. Bislang zuckte Apple hier jedoch souverän mit den Schultern.
Eine Tatsache, die den Eindruck aufkommen lässt, dass die weltweite Harmonisierung der Funktion vergessen lassen soll, dass es sich eigentlich um eine China-Ausnahme handelt.
Zum Nachlesen:
- Aktivismus trotz Zensur: Hong Kong-Demonstranten nutzen AirDrop
- Nach Protesten in China: Apple verstümmelt AirDrop
- Nach AirDrop-Eingriff in China: Jetzt sind die Proteste da