Neues China-Limit bald global
Nach Protesten in China: Apple verstümmelt AirDrop weltweit
AirDrop ist eine praktische Funktion des iPhone-Betriebssystems, die zum schnellen Teilen von Bildern, Dateien und anderen Inhalten genutzt werden kann. Befinden sich andere Apple-Geräte innerhalb der eigenen Bluetooth- beziehungsweise WLAN-Reichweite, lassen sich ausgewählte Inhalte mit wenigen Display-Berührungen problemlos per AirDrop verschicken.
Anwender können dabei wählen, ob sie den AirDrop-Empfang grundsätzlich zulassen und auch von fremden Geräten erlauben wollen, oder den Transfer von Inhalten lediglich auf bekannte Kontakte beschränken beziehungsweise diesen komplett deaktivieren möchten.
Neues China-Limit von 10 Minuten
In China ist diese Auswahl nun nicht mehr möglich. Hier hat Apple mit der gestern ausgegebenen Aktualisierung auf iOS 16.1.1 einen stillen Eingriff in den AirDrop-Einstellungen vorgenommen, der die generelle Freigabe für alle Geräte in der Umgebung auf maximal zehn Minuten deckelt.
Dem plötzlichen Eingriff Apples waren Medienberichte vorausgegangen, nach denen AirDrop in der Vergangenheit häufiger dazu genutzt wurde, digitale Flugblätter im Rahmen von Protestaktion und Demonstrationen unter den Anwesenden Demonstranten zu verteilen. Erst Mitte Oktober hatten chinesische Demonstranten die AirDrop-Funktion verstärkt bei Protesten gegen Xi Jinping eingesetzt.
2023 auch in Deutschland
Nach Angaben des Wirtschaftsnachrichten-Dienstes Bloomberg soll die neue Einstellung, die auf chinesischen Geräten seit dem Update auf iOS 16.1.1 greift, perspektivisch weltweit ausgerollt werden. Im kommenden Jahr werden damit auch hiesige Anwender, die generelle AirDrop-Freigabe nur noch für 10 Minuten am Stück aktivieren können.
Seit 2015 steht AirDrop wegen immer mal wieder in der Kritik, zumindest wegen unverlangt verschickter Penis-Bilder. Bislang hat Apple jedoch noch keinen Grund gesehen die Funktion, so wie nun geschehen, zu editieren.