Verhandlungen hinter geschlossenen Türen: Googles Fahrplansuche in Deutschland weiterhin nicht in Sicht
Während die iPhone-Bordmittel in anderen europäischen Metropolen bereits einen vollständigen Zugriff auf Bus, U- und S-Bahn Fahrpläne sowie das komplette Streckennetz des öffentlichen Personennahverkehrs bieten, müssen deutsche iPhone-Nutzer nach wie vor auf zusätzliche AppStore-Downloads wie z.B. „Fahrinfo Berlin“ (AppStore-Link) und „Fahrinfo VGN“ (AppStore-Link) zugreifen um sich die geschickteste Route von A nach B ausrechnen zu lassen.
In Kopenhagen und Barcelona (um hier nur zwei Städte zu nennen) kennt Google die Busfahrpläne hingegen minutengenau und liefert in der Karten-Applikation nicht nur Wegvorschläge für KFZ und Spaziergänger, sondern gibt auch Auskunft über die beste ÖPNV-Verbindung.
Eine Einschränkung, die sich vor gut einem Jahr erstmals zu lockern schien. Damals bestätigte uns die Berliner BVG laufende Verhandlungen mit Google und ließ auf einen baldigen Start der Bus- und Bahnverbindungsabfrage hoffen. Jetzt – inzwischen sind mehr als 365 Tage ins Land gestrichen – haben wir noch mal Kontakt zum Verhandlungsführer, dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen, aufgenommen.
Wie lange kann die Bereitstellung einer Schnittstelle zum Zugriff auf die Fahrplandaten schon dauern? Gerade nach dem peinlichen PR-Debakel um die Fahrplandaten der BVG müsste der VDV doch an einer schnellen Freigabe seiner Strecken-Infos interessiert sein.
Fehlanzeige. Gegenüber ifun gibt sich der Pressesprecher des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen zugeknöpft:
[…] ich kann Ihnen sagen, dass es Gespräche mit Google u. a. zu diesem Sachverhalt [Anm.: der Fahrverbindungsanzeige über Google Maps] gibt. Allerdings kann ich Ihnen keine Ergebnisse oder Zwischenstände nennen, denn es ist noch nicht abschließend verhandelt worden.
Ein wenig aussagekräftiges Statement, das der VDV auch auf Nachfrage nicht konkretisieren wollte. Keine Infos zum derzeitigen Verhandlungsgegenstand, keine Prognosen zum zeitlichen Rahmen.