Datenverbrauch, Handarbeit, Googles Gegen-Offensive: So will Apple die Karten-App nachbessern
Die Herangehensweise an den Aufbau einer eigenen Karten-Ifrastruktur der Teams von Apple und Google könnte unterschiedlicher nicht sein. Während Google die halbe Welt mit selbstgebauten Kamera-Autos abfahren lässt und dabei nicht nur Street-View-Bilder einsammeln, sondern auch Hausnummern, Verkehrsschilder und Straßennamen einscannen lässt um so viel eigenes Material wie möglich zu verwerten, setzt Apple auf den Datenbestand lizenzierter Quellen und aufgekaufter Firmen um aus der Abhängigkeit vom Suchmaschinen-Riesen ausbrechen zu können.
Das fehlende Navi und die von Google nicht angebotenen Vektor-Karten sollen den Ausschlag für Apples Eigeninitiative im Kartenbereich gegeben haben, der, so viel steht bereits fest, nicht annähernd so gut wie erhofft in den Markt gestartet ist.
Richten sollen es jetzt unter anderem die etwa 37.000 Apple Store Mitarbeiter in den USA. Bis zu 40 Stunden pro Woche könnten die Filial-Belegschaften investieren um zumindest die Karten-Fehler vor der eigenen Haustür an Apples Maps-Team zu melden. Die händische Fehlersuche. Apples – vielleicht etwas vorschneller – Aktionismus nach Tim Cooks offenem Brief.
80% weniger Datenverbrauch
Nach der ersten Welle kritischer Stimmen, singt die Firma „Onavo“ inzwischen ein Loblied auf Apples Vektor-Karten. Während Googles Karten pro Such- und Anzeigevorgang etwa 1,3MB durch das mobile Datennetz jagen, kommen Apples Karten mit 272KB zurecht und pendeln sich im Schnitt auf eine Reduktion von knapp 80% ein. Auch mit der Satelliten-Ansicht geht Apple sparsamer um. 930KB an Daten „kostet“ eine Seite bei Google – Apple benötigt derzeit nur 428KB.
Doch Google ist, abgesehen von den Web-Karten unter maps.google.com, nicht mehr auf dem iPhone vertreten. Dritt-Entwickler sollen dies nun ändern.
Auf der Suche nach Entwicklern
Auf Morethanamap.com bewirbt Google seit heute die Entwickler-Schnittstellen der Google Maps und sucht nach Codern, die Lust haben eigene Map-Anwendungen auf Grundlage des Google-Materials zu programmieren. Auf für Nicht-Entwickler ist der Abstecher auf Morethanamap empfehlenswert. Die dort angebotenen Produkt-Demos sind mehr als sehenswert und Apples Karten derzeit noch weit voraus.