Audi, BMW und Daimler übernehmen HERE Maps
Nokias Kartendivsion HERE wird an BMW, Audi und Daimler verkauft. Die Automobilhersteller wollen das Geschäft im ersten Quartal 2016 fix machen und werden das Unternehmen künftig zu gleichen Teilen halten.
In gleichlautenden Pressemitteilungen betonen die Hersteller, dass sie mit diesem Schritt die Verfügbarkeit der Produkte und Dienstleistungen von HERE als offene und unabhängige Plattform für cloud-basierte Karten- und Mobilitätsdienste dauerhaft sichern wollen. Die Übernahme muss zuvor noch durch die Kartellbehörden genehmigt werden.
Die Autobauer sehen in der Übernahme eine wichtige Investition in die Zukunft. Insbesondere die automatische Erfassung von Mobilitätsdaten steht im Zentrum ihres Interesses:
Der gesellschaftliche Nutzen aus der Schwarmintelligenz ist enorm: Sie ermöglicht Gefahrenwarnungen in Echtzeit zum Beispiel vor Glatteis, die sich aus Einzelinformationen wie ABS-Eingriffen und Außentemperatur errechnen lassen. Auch aufkommende Staus können künftig noch präziser angegeben werden, was das Risiko von Unfällen deutlich reduziert. Damit wird die Vision vom unfallfreien Fahren Stück für Stück Realität. In einem weiteren Schritt könnten aus den Daten kritische Kurvendurchfahrungen erlernt werden, um den Fahrer rechtzeitig zu warnen oder Assistenzsysteme zu aktivieren. Denkbar ist auch das Antizipieren von Ampelphasen, um ein Fahrzeug mit angepasster Motorleistung und minimiertem Verbrauch auf einer ‚grünen Welle‘ durch die Straßen zu navigieren.
Die Übernahme soll zumindest zunächst keinerlei Einfluss auf das bestehende Geschäft von HERE haben. Dies gilt insbesondere auch für die im Frühjahr vorgestellte iOS-App.