OBD-Stecker mit Hotspot
WLAN und Fahrzeuginfos: CarConnect-Adapter der Telekom startet
Die Telekom verkauft von heute an ihren CarConnect-Adapter. Der Stecker für den OBD-2-Anschluss von Autos schickt nicht nur Infos zu Fahrzeugnutzung und -zustand an euer iPhone, sondern dient auch gleich als fahrender Hotspot.
Voraussetzung für Erwerb und Nutzung ist ein MagentaMobil-Vertrag bei der Telekom. Den Adapter selbst gibt es noch bis Jahresende zum Einführungspreis von 1 Euro, später soll der Stecker dann 49,95 Euro kosten, zusätzlich ist eine CombiCard mit 10 GB monatlichem Datenvolumen, das sich EU-weit nutzen lässt, zum Monatspreis von 9,95 Euro erforderlich.
Die Basisfunktionen von CarConnect erinnern an vergleichbare Projekte wie das mittlerweile eingestellte O2 Car Connection oder Tanktaler. Der mit einem GPS-Sensor ausgestattete Adapter protokolliert sämtliche Fahrten und erfasst dabei Fahrzeugdaten wie etwa Geschwindigkeit, Beschleunigung, Motordrehzahl, Bremsvorgänge oder den Batteriezustand. Die Auswertungen lassen sich dann über die für iOS und Android verfügbare CarConnect-App abrufen. In einer Art Fahrtenbuch seht ihr die exakte Fahrstrecke und Fahrzeit sowie statistische Angaben zum Fahrverhalten. Die App zeigt hier auch Maximal- und Durchschnittsgeschwindigkeit an und informiert über die Zahl der starken Beschleunigungs- und Bremsvorgänge sowie Standzeiten im Leerlauf. Dies soll unter anderem auch dazu dienen, das persönliche Fahrverhalten zu optimieren. Wird ein Fahrzeug privat und geschäftlich genutzt, besteht die Möglichkeit geschäftliche Fahrten zu markieren, eine Exportfunktion steht bislang allerdings nicht zur Verfügung.
Die Position des Fahrzeugs kann über die App jederzeit live abgerufen werden. Zudem bestehen umfangreiche Benachrichtigungsoptionen, so kann man sich beispielsweise eine Push-Mitteilung schicken lassen, wenn Fahrten begonnen oder abgeschlossen werden, das Fahrzeug abgeschleppt wird oder sonstige Störungen vorliegen. Dazu zählt auch ein Beschädigungsalarm, der auf Erschütterungen des Fahrzeugs reagiert.
Weitere Optionen wären Benachrichtigungen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen oder das Einrichten von Geofences. Hier kann man sich dann darüber informieren lassen, wenn das Auto in gewisse Bereiche einfährt oder diese verlässt.
Der CarConnect-Adapter unterstützt übrigens ausdrücklich mehrere Fahrzeuge und kann jederzeit umgesteckt werden. Abhängig vom Fahrzeugmodell wird das Auto dann teils automatisch erkannt, falls die Fahrzeugidentifikationsnummer nicht über OBD ausgelesen werden kann, müsst ihr diese nach einem Wechsel jedoch manuell wieder hinzufügen.
Der integrierte WLAN-Hotspot
Mit der integrierten Hotspot-Funktion besteht die Möglichkeit, während der Fahrt ein eigenes WLAN aufzumachen, das über LTE und die zugehörige SIM-Karte mit 10 GB Datenvolumen gespeist wird. Netzwerk-Name und Passwort lassen sich frei konfigurieren und die Sendeleistung des Adapters war bei unseren Tests stets ausreichend, um die Mitfahrenden mit ausreichend stabilem Netz zu versorgen.
Ein Manko ist unserer Meinung nach allerdings die Abhängigkeit der WLAN-Funktion von der aktiven Fahrzeugnutzung. Ist der Motor aus, wird kurz darauf auch das drahtlose Netzwerk deaktiviert. Somit schränkt sich der Nutzen des Adapters nicht nur mit Blick auf die Verwendung in Wohnmobilen oder dergleichen ein, bereits ein gewöhnlicher Raststätten-Stop mit abgestelltem Motor kann für den Unmut der mitfahrenden WLAN-Nutzer sorgen. Es sollte ja eigentlich kein Problem sein, einen entsprechenden Schalter zu integrieren (die Stromversorgung am OBD war zumindest bei uns auch bei ausgeschaltetem Motor vorhanden). Zudem kennt der Adapter ja die Batteriewerte und könnte die Funktion bei sinkender Batteriespannung auch eigenständig deaktivieren.
Auch beim Blick ins Kleingedruckte müssten wir Kritik an dem neuen Telekom-Angebot üben. Die Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten erscheint uns nicht zeitgemäß, zumindest wäre die Option schön, den Adapter vielleicht zu einem höheren Preis, dafür aber ohne Verpflichtungen als Prepaid-Angebot zu nutzen.
Als Partner für die Datenaufbereitung hat die Telekom den auf diesen Bereich spezialisierten kanadischen Anbieter Mojio im Boot. Die erfassten Daten werden für die Vertragslaufzeit gespeichert und im Anschluss automatisch gelöscht. Eine weitere Verwendung der erfassten Daten schließt die Telekom zumindest derzeit aus.