Videoansprache von Craig Federighi
Video: Apple will Werbevorgaben mit Schärfe durchsetzen
Der Online-Anzeigenmarkt ist durchsetzt mit schwarzen Schafen. Neben konventionellen Werbebannern buhlen immer wieder auch offensichtliche Nepp-Angebote, erzwungene Weiterleitungen und (auch Ende 2020 noch) schlimme Klingelton-Abos um die Aufmerksamkeit der Surfenden. Was zudem fast alle Werbeanbieter gemein haben: ein starkes Interesse an der Nachverfolgung einzelner Internet-Nutzer.
Apples Craig Federighi auf der Datenschutz-Konferenz
Hier interessieren nicht nur demographische Merkmale. Intensives Tracking soll auch klären welcher Besucher welches Banner in welcher Umgebung schon mal gesehen hat, soll prüfen wo geklickt und wo Anzeigen ignoriert wurden und die Nutzer im besten Fall über mehrere Webseiten und Apps hinweg eindeutig zuordnen.
Damit dies auch auf iPhone und iPad funktioniert sind Werbeanbieter auf Tracking-Methoden angewiesen, denen Apple eigentlich schon zum Start von iOS 14 einen Riegel vorschieben wollte, dies auf Druck der Industrie jedoch vorerst verschoben hat.
Auftritt auf europäischer Datenschutz-Konferenz
Nun, kurz bevor die zusätzlichen Schutzmaßnahmen greifen, die iPhone-Nutzer vor allem in Form einer verpflichtenden Tracking-Abfrage erreichen werden, hat sich Apples Software-Chef Craig Federighi zu Wort gemeldet.
In einer Rede zur 10. jährlichen European Data Protection & Privacy Conference unterstreicht dieser, wie ernst Apple vorhat mit Werbeanbietern umzugehen, die versuchen auf die neue Abfrage zu verzichten. Anwendungen, die ihre Nutzer nicht um eine gesonderte Tracking-Berechtigung bitten, verletzten die App Store-Richtlinien und müssen sich auf eine Entfernung aus dem Software-Kaufhaus einstellen, so der Top-Manager.
Apple würde auf vier Prinzipien setzen: Datensparsamkeit, die lokale Verarbeitung persönlicher Daten (direkt auf dem Endgerät), Transparenz und Security. Wie exakt diese im Nutzeralltag eingesetzt würden, erklärt der Apple-Manager in seiner Keynote ab Minute 49: