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EU-Werber kritisieren Apple scharf

Tracking-Nachfrage in iOS 14: Nutzer könnten widersprechen

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51 Kommentare 51

Eine für iOS 14 vorgesehene Datenschutz-Verbesserung in Apples mobilem Betriebssystemen hat die Europäische Werbe-Lobby auf den Plan gerufen. Diese hat Apples Vorstoß, den Zugriff auf den vom iPhone-Betriebssystem bereitgestellten „Advertising Identifier“ (IDFA) hinter einer zusätzlichen Abfrage zu verstecken, scharf kritisiert.

Pal About Tracking Werbung

Mit iOS 14 Pflicht: Doppelte Tracking-Nachfrage pro App

Durch die doppelte Nachfrage beim Endverbraucher, so argumentiert eine Gruppe von 16 europäischen Werbeverbänden, würde Apple riskieren, dass diese sich gegen die Weitergabe des IDFA an Werbetreibende entscheiden würden. Unter den Kritikern sind auch Unternehmen, die zum Portfolio der Werbegiganten Facebook und Google gehören.

Der IDFA ist eine temporäre eindeutige Kennung, die es Werbetreibenden ermöglicht Nutzer über Webseiten und Apps hinweg zu tracken und so eindeutige Profile zu erstellen.

Grundsätzlichen können sich Anwender schon heute entscheiden, ob Drittanwendungen Zugriff auf den IDFA haben sollen und sind in der Lage diesen jederzeit zurückzusetzen – ein Vorgang, den unter anderem die Verbraucherzentralen regelmäßig empfehlen.

Werbetracking

In iOS 14 wird Apple die globalen Einstellungen um eine zusätzliche Nachfrage auf App-Basis ergänzen, die das Unternehmen im WWDC-Video #10676 („Build trust through better privacy“) erklärt.

Apple hatte die zufällig ausgewürfelte Werbe-ID mit iOS 7 eingeführt um den Online-Vermarktern so ein anonymes Tracking zu ermöglichen, bietet seinen Anwendern in den iOS-Systemeinstellungen aber die Möglichkeit, die ID neu generieren zu lassen oder das Tracking komplett zu deaktiveren.

Apple erklärt die Funktion, die keinen Einfluss auf die Menge der im Netz eingeblendeten Werbung hat, aber dafür sorgen kann, dass keine interessenbasierten Banner angezeigt werden.

Mit iOS 7 wird der Einsatz der Ad-ID aktiviert, einer temporären Gerätekennung, mit denen Apps Ihnen mehr Kontrolle über interessenbasierte Werbeschaltung durch Werbefirmen geben. Wenn Sie festlegen, dass das Ad-Tracking eingeschränkt werden soll, dürfen Apps die Ad-ID nicht verwenden, um Ihnen interessenbasierte Werbung zu senden. Die Ad-ID eines Geräts kann jederzeit zurückgesetzt werden. Des Weiteren ermöglicht iAd, dass unabhängig vom benutzten Gerät für Ihre Apple-ID keine interessenbasierten Anzeigen geschaltet werden.

Wer die IDFA zurücksetzen möchte, kann den Reset in den Einstellungen vornehmen. Diese finden sich unter Einstellungen > Datenschutz > Werbung > Ad-ID zurücksetzen.

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06. Jul 2020 um 08:49 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Bei mir steht dort „Ad Tracking beschränken“ anstatt „Kein Ad Tracking“.

  • „Der IDFA ist eine temporäre eindeutige Kennung, die es Werbetreibenden ermöglicht Nutzer über Webseiten und Apps hinweg zu tracken und so eindeutige Profile zu erstellen.“

    Genau das will ich aber NICHT !
    Und deshalb finde ich das sehr sehr gut von Apple

  • Klar dass sie protestieren! Ich finde diese zusätzliche Maßnahme von Apple gut, es gibt genug Menschen, die Schwierigkeiten haben so etwas einzustellen. Damit meine ich nicht nur ältere Menschen, wie ich beruflich erstaunlicherweise feststelle, gibt es genügend Menschen in den 40gern, denen es schwerfällt…

    • Jep, jetzt reden alle darüber, wie gut Apple die Kunden schützt, schreiben Artikel, berichten über die aufgebrachte Werbeindustrie …
      Und klammheimlich wird Apple in der fertigen Version diese Funktion weg lassen oder sehr abgeschwächt anbieten. Wie auch schon andere Sicherheitsfunktionen. Und kaum jemand erwähnt das dann.

  • Wenn die Webetreibenden so auf Barrikaden gehen , scheint es ja sehr effektiv zu sein.

  • Werbung ist die Pest des Internet. Ich surfe ausschließlich mit Adblocker, Scriptblocker. Dort trage ich wenige Ausnahmen ein.

    • Nicht die Werbung selbst, sondern die Penetranz mit der manche Webseitenbetreiber diese anzeigen ist scharf zu kritisieren. Selbst seriöse Nachrichtenportale wie RP-Online blenden Vollbildwerbung ein. Und bei 30 sekündigen Videos wird ein Werbeblock von derselben Länge im Vorfeld abgespielt. Es ist kein Wunder, dass immer mehr Leute Werbung blockieren (wollen). Darunter leiden dann allerdings die Anbieter, die sich mit dezenter Werbung finanzieren wollen um ihre Inhalte weter kostenlos zur Verfügung stellen zu können.

      • Ich zahle lieber einen angemessenen Preis für werbefreie Angebote. Ansonsten bleibt der Adblocker an und ich sehe den Schund nicht. Ich kaufe sowieso nichts, was penetrant beworben wird, da erreichen die Werbenden das Gegenteil von dem, was sie wollen.

  • Gibt es vielleicht einen Kurzbefehl um die ID regelmässig zurückzusetzen?
    Ich habe es leider nicht geschafft per Shortcut in das entsprechende Menu zu gelangen :-(

  • Naja, dass heißt ja nicht, dass garnicht mehr Werbung geschickt wird. Man bekommt halt nicht mehr „passende“ Werbung, sondern irgendwelche.
    Bei „passender“ Werbung ist die Chance größer, dass der potenzielle Kunde die anklickt. Das reicht für die Werbetreibenden schon um Geld damit zu verdienen.

    • Das stimmt. Du bist jedoch nach jedem Zurücksetzen ein „neuer“ Kunde, über den sie nichts wissen und deshalb keine auf dich angepasste Werbung einblenden können.
      Dadurch kann kein Datensammler ein vollständiges Profil über dich anlegen, die Daten weiterverkaufen bzw. nur unvollständig und mit weniger Wert, und kein Profilkäufer kann dich gezielt beeinflussen oder dir auf dich abgestimmte Preise anzeigen.
      Und wir reden hier nicht nur von Werbung für Nahrungsmittel, Schminke oder Autozubehör. Hier gehts auch um Versicherungen, Flug-/Bahn- oder andere Tickets, Ferienbuchungen etc.

  • Schon verrückt mit welchem Recht die sich darüber aufregen, daß der Verbraucher ein Mittel bekommt, um selbst zu entscheiden ob er das möchte oder nicht. Genau für solche Dinge mag ich Apple, auch wenn sie in anderen Bereichen nicht mehr das sind was sie mal waren.

  • Ob die Leute, die hier so laut nach Limitierungen von Ad Tracking schreien, auch diejenigen sind, die sich darüber beschweren, dass es immer mehr Apps nur noch im Abo gibt?!
    Dass Apple hier nicht nur den Nutzen der Anwender, sondern auch die eigenen wirtschaftlichen Interessen im Blick hat (bei Monetarisierung durch Abos verdient man halt mit, bei Werbung seit dem Scheitern der iAds nicht), sollte vielleicht auch nicht unerwähnt bleiben.

    • Sehr guter Einwand. Auch wenn über die Beweggründe nur spekuliert werden kann, halte ich es auch für wahrscheinlich das dieser Schritt eher aus dem dir genannten Grund erfolgt.

    • Targeting hat einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Werbeeinnahmen.

      • Es geht hierbei weniger ums Targeting, sondern vor allem ums Conversion-Tracking, also was passiert, wenn ein Nutzer rausklickt und z.B. aus einem Banner heraus eine neue App installiert. Dieser Wert kann dann dem ursprünglichen Placement zugeschrieben werden, weshalb man dort mehr für Klicks / Impressions ausgeben kann.

      • Dann soll man das simpel über Click-Throughs regeln.

    • Abs. 1: Ich würde behaupten, dass nur wenige dieser in der Werbung und mit bzw. abhängig von Ad Tracking arbeiten.

      Abs. 2: Kann sein. Doch Abos sind auch im Interesse des Anbieters, da Abos, wenn zu spät gekündigt wird eine Periode weiterlaufen, und wenn sie vergessen gehen, eine einträgliche Quelle sind. Auch, wenn ein Abo bewusst läuft, weil man selten mal darauf zugreifen will.
      .
      Ich sehe den Zusammenhang zwischen Abos und Tracking nicht. Du sagst selbst, dass Apple beim einen verdient, beim anderen nicht. Da könnte man auch iPhone Verkäufe mit Tracking vergleichen ;)

      • Abos lohnen sich sicherlich auch für Entwickler, aber limitieren die potenzielle Reichweite einer App schon sehr. Es kommt vermutlich immer auf den Einzelfall an, aber bei mir würden 90% der werbefinanzierten Apps sofort vom Telefon fliegen, wenn sie plötzlich ein Abo erfordern würden. Und damit bin ich sicherlich nicht allein. Was am Ende wirtschaftlicher für den Entwickler ist, muss dann geschaut werden.

  • Unter Einstellungen, Datenschutz habe ich keine Einstellungsmöglichkeit für Werbung. Ich habe dort nur die Möglichkeit Traking einzustellen. Dort heisst es: „Apps erlauben, Traking anzufordern…“

  • Mir macht unaufdringliche und angemessene Werbung nichts aus.
    Dennoch mag ich das Tracking meines Surfverhaltens nicht – es geht niemandem etwas an, was ich im Internet tue (natürlich solange es legal ist).
    Ich finde Apples Vorstoß daher sehr gut!

  • Unter welchen Umständen kann denn die Geräte-ID ausgelesen werden?
    Wenn ich mich zum ersten Mal in einem Google-Konto anmelde, heißt es, dass Gerät sei unbekannt. Die Meldung erscheint aber nicht mehr, selbst wenn man Cookies und Cache löscht und IP ändert.

  • Vielleicht wäre es einmal ein Denkanstoß, für Werbung zu bezahlen, die man sehen will! Wer dann kauft, bekommt eine Gutschrift über den Werbebetrag erstattet.
    Nicht ganz frei von Ironie, aber der Kern wäre genau das, was letztendlich alle wollen. Die Spreu von dem Weizen trennen… Oder?

  • Einwandfrei was Apple macht. Neben dem Tracking abschalten unter Datenschutz->Tracking und lokales Netzwerk für jede App erlauben oder verbieten oder auch Sensor und Nitzungsdaten oder Sprachsteuerung per App erlauben oder verbieten etc. Es gibt in 14 zahlreiche neue Sicherheitsmaßnahmen. Astrein Apple.

    weiter so

  • Es gibt zahlreiche neue Funktionen wie Sensor, Sprachsteuerung, lokales Netzwerk etc, die sich alle pro App ein und ausschalten lassen.

    Weiter so. Apple

  • Tracking der Werbeindustrie ist meistens unerlaubtes hinterher spionieren! Wenn die Werbeindustrie das will soll sie gefälligst den User um Erlaubnis fragen und ihn auch dafür bezahlen! Denn im Endeffekt verdienen sie mit diesen Daten mehr Geld als sie dafür an die Apps bezahlen!

  • Soweit ich den deutschen Datenschutz richtig in Erinnerung habe, gibt es da sowas wie Datensparsamkeit. Ich würde mal sagen, die Ad-Id einzusparen ist doch genau richtig. Geht doch konform mit unserer Gesetzeslage.

  • „….würde Apple riskieren, dass diese sich gegen die Weitergabe des IDFA an Werbetreibende entscheiden würden“

    Sag mal haben die sie noch alle? Natürlich entscheiden sich die meisten Leute dagegen getrackt zu werden….Auch in den letzten Jahren hatte eigentlich niemand bock darauf getrackt zu werden. Es wurde einfach gemacht ohne den User zu fragen (jaja AGB’s und Co).

    Meine Meinung dazu: mit Werbung kann ich leben….ich will aber verdammt nochmal nicht quer durchs Netz von Cookies, Tracker und Networks verfolgt werden. Das ist der einzige Grund warum ich Adblocker verwende. Ihr könnt mir gerne Werbung zeigen. Ich will aber nicht das Profile meiner Klicks oder Vorlieben angelegt, zusammengefasst und dann verkauft werden ohne das ich jemals Einsicht habe oder etwas dagegen tun kann.

    Ich nutze aktuell Pi Hole in meinem Netzwerk und habe in Safari 1Blocker, Adguard und Adblock X aktiviert…..und trotzdem hatte ich erst letztens wieder den Fall, dass ich einmal was gegoogelt habe und anschließend zu genau diesem Thema übermäßig viele Anzeigen bei FB und Instagram gesehen habe. Ich bin schon dazu übergegangen DuckDuckGo statt Google zu nutzen und würde am liebsten auch ganz auf FB verzichten. Es ist echt zum verrückt werden.

    • Hast du dir in FB mal den Punkt „Aktivitäten außerhalb von FB“ angeschaut und dort den Verlauf gelöscht und das weitere Tracking untersagt? Zu finden unter: Einstellungen – deine FB Informationen – Aktivitäten außerhalb von FB
      Zusätzlich dazu auch in FB die „Werbepräferenzen“ überprüfen: Einstellungen – Werbeanzeigen – Werbepräferenzen

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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