EU-Werber kritisieren Apple scharf
Tracking-Nachfrage in iOS 14: Nutzer könnten widersprechen
Eine für iOS 14 vorgesehene Datenschutz-Verbesserung in Apples mobilem Betriebssystemen hat die Europäische Werbe-Lobby auf den Plan gerufen. Diese hat Apples Vorstoß, den Zugriff auf den vom iPhone-Betriebssystem bereitgestellten „Advertising Identifier“ (IDFA) hinter einer zusätzlichen Abfrage zu verstecken, scharf kritisiert.
Mit iOS 14 Pflicht: Doppelte Tracking-Nachfrage pro App
Durch die doppelte Nachfrage beim Endverbraucher, so argumentiert eine Gruppe von 16 europäischen Werbeverbänden, würde Apple riskieren, dass diese sich gegen die Weitergabe des IDFA an Werbetreibende entscheiden würden. Unter den Kritikern sind auch Unternehmen, die zum Portfolio der Werbegiganten Facebook und Google gehören.
Der IDFA ist eine temporäre eindeutige Kennung, die es Werbetreibenden ermöglicht Nutzer über Webseiten und Apps hinweg zu tracken und so eindeutige Profile zu erstellen.
Grundsätzlichen können sich Anwender schon heute entscheiden, ob Drittanwendungen Zugriff auf den IDFA haben sollen und sind in der Lage diesen jederzeit zurückzusetzen – ein Vorgang, den unter anderem die Verbraucherzentralen regelmäßig empfehlen.
In iOS 14 wird Apple die globalen Einstellungen um eine zusätzliche Nachfrage auf App-Basis ergänzen, die das Unternehmen im WWDC-Video #10676 („Build trust through better privacy“) erklärt.
Apple hatte die zufällig ausgewürfelte Werbe-ID mit iOS 7 eingeführt um den Online-Vermarktern so ein anonymes Tracking zu ermöglichen, bietet seinen Anwendern in den iOS-Systemeinstellungen aber die Möglichkeit, die ID neu generieren zu lassen oder das Tracking komplett zu deaktiveren.
Apple erklärt die Funktion, die keinen Einfluss auf die Menge der im Netz eingeblendeten Werbung hat, aber dafür sorgen kann, dass keine interessenbasierten Banner angezeigt werden.
Mit iOS 7 wird der Einsatz der Ad-ID aktiviert, einer temporären Gerätekennung, mit denen Apps Ihnen mehr Kontrolle über interessenbasierte Werbeschaltung durch Werbefirmen geben. Wenn Sie festlegen, dass das Ad-Tracking eingeschränkt werden soll, dürfen Apps die Ad-ID nicht verwenden, um Ihnen interessenbasierte Werbung zu senden. Die Ad-ID eines Geräts kann jederzeit zurückgesetzt werden. Des Weiteren ermöglicht iAd, dass unabhängig vom benutzten Gerät für Ihre Apple-ID keine interessenbasierten Anzeigen geschaltet werden.
Wer die IDFA zurücksetzen möchte, kann den Reset in den Einstellungen vornehmen. Diese finden sich unter Einstellungen > Datenschutz > Werbung > Ad-ID zurücksetzen.