Tippgeber wollte Vodafone erpressen
Vertragsabschluss ohne Unterschrift: Vodafone schließt 53 Ladenlokale
Der Düsseldorfer Mobilfunkanbieter Vodafone hat kurz vor dem Wochenende ein Statement zu laufenden Untersuchungen der in den zurückliegenden Wochen bekanntgewordenen Betrugsfälle bei Partneragenturen veröffentlicht.
Was sich noch im Juli auf eine vergleichsweise unschuldige Katzengeschichte der Verbraucherzentrale Bremen reduzieren ließ – hier hatte eine Vodafone-Vertreterin einen Vertrag ohne Zustimmung der Anschlussinhaberin im Namen einer Hauskatze aufgesetzt – hat inzwischen recht üppige Ausmaße angenommen.
15 Strafanzeigen, 53 Ladenlokale
Wie Vodafone heute mitteilt habe man „nach einer Reihe von Vorfällen bei externen Vertriebspartnern“ bislang 15 Strafanzeigen stellen müssen und 53 Ladenlokale geschlossen.
Laut Vodafone sei in den bislang untersuchten Fällen teils „mit hoher krimineller Energie“ vorgegangen worden, um Vertragsabschlüsse ohne Zustimmung der Kunden Vorzunehmen. Zudem wurde bei der Provisionsabrechnung betrogen und gegen Datenschutz-Vorgaben verstoßen.
Tippgeber wollte Vodafone erpressen
Den Betrügern, die im Namen des eigenen Unternehmens aktiv waren, ist Vodafone durch einen Tippgeber auf die Schliche gekommen, der der Konzern mit seinem Insiderwissen initial selbst erpressen wollte und damit drohte Kundendaten und Geschäftsgeheimnisse zu veröffentlichen, sollte sich Vodafone nicht zur Zahlung einer hohen Geldsumme bereit erklären.
Auch gegen den Tipgeber hat das Unternehmen bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf eine Anzeige erstattet. In einem nächsten Schritt wollen die Düsseldorfer nun ihre Provisionsmaßnahmen überarbeiten und vorhandene Kontrollsysteme schärfen.
Kunden, die von betrügerischen Vertragsabschlüssen betroffen sind, hat Vodafone dazu aufgerufen sich mit der Service-Hotline unter 0800 172 1212 Kontakt aufzunehmen.
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