Täglich 600 Handy-Diebstähle
Telekom: Zentrale Sperrliste für geklaute Handys kommt
Nachdem der Vorstoß des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer, eine bundesweite Datenbank gegen Handy-Diebstähle aufbauen zwar viele Kritiker mobilisierte, aber keine handfesten Ergebnisse lieferte, baut jetzt die Telekom an einer entsprechenden Datenbank.
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Wie der Bonner Netzbetreiber heute mitteilt testet man derzeit ein Sperrverfahren für gestohlene Handys auf Basis von Blockchain.
Die Telekom reagiert damit auf einen Umstand, der vielen Verbrauchern gar nicht bewusst sein dürfte: Zwar setzt die Telekom die IMEI gestohlener Geräte schon jetzt auf eine interne Sperrliste und verhindert so, dass sich die Diebe in das eigene Netz einwählen. In anderen Mobilfunknetzen allerdings kann der Dieb das Handy nach wie vor weiter nutzen.
Zwar sind iPhone-Anwender die auf lange Passcodes, die Aktivierungssperre, Touch ID, Face ID und das entfernte Sperren gestohlener Geräte setzten, relativ sicher vor Handy-Dieben – diese setzten jedoch immer trickreichere Methoden ein, nach dem erfolgreichen Raub bzw. Diebstahl an die iCloud-Zugangsdaten ihrer Opfer zu gelangen. Und davon gibt es viele: Laut Telekom werden in Deutschland täglich fast 600 Handys gestohlen.
Langfristig soll hier die Telekom-Entwicklung „Global IMEI Storage and Services“ helfen:
Mit dieser dezentral geführten Sperrliste auf Blockchain-Basis könnten künftig gesperrte Mobilfunkgeräte wie Smartphones oder Tablets anonym und dezentral für weitere Partner, wie etwa andere Netzanbieter, einsehbar sein. Die Sperrung selbst kann ebenso einfach über den Mobilfunkprovider, den Gerätehersteller oder auch über das IT-Assetmanagement großer Unternehmen erfolgen.
Öffentliche Sperrlisten wären auch für Kaufinteressenten von gebrauchten Smartphones sinnvoll. So könnten sie mit wenigen Klicks überprüfen, ob das angebotene Handy möglicherweise als gestohlen gemeldet wurde.