Taxigewerbe startet marktübergreifendes Bestellsystem für Apps
Die Zeit der tatenlosen Kritik scheint vorbei. Der Deutsche Taxi- und Mietwagenverband hat gehandelt und heute sein marktübergreifendes Bestellsystem DTN vorgestellt, mit dessen Hilfe sich Apps von Drittanbietern zukünftig um eine anbieterunabhängige Taxi-Bestellung kümmern können.
Hut ab. Anstatt sich auf kritische Anmerkungen in Richtung UBER, MyTaxi und Co. zu beschränken, ist der Taxi-Verband jetzt selbst aktiv geworden und stellt eine gemeinsame Datenschnittstelle vor, über die sich nun bundesweit Taxis aus verschiedenen Apps heraus bestellen lassen können.
BZP-Präsident Michael Müller erklärt den Start des „Deutschen Taxi-Service-Netzwerkes“ (DTN) zu Beginn der Europäischen Taximesse in Köln an:
Mit unserem Deutschen Taxi-Service-Netzwerk wird der Serviceradius der angeschlossenen Taxi-Apps für Smartphones schlagartig erweitert und Taxi-Kunden erhalten in Deutschland einen flächendeckenden Service für praktisch jedes Smartphone. DTN leitet den Kundenwunsch über ein Autobooking-System an die richtige Adresse weiter, damit das gewünschte Taxi schnell für den Fahrgast bereit steht – egal, ob in Flensburg, Garmisch, Aachen oder Görlitz.
Vermittelt werden ausschließlich Taxifahrer, die ihren Service nach den Bestimmungen der Personenbeförderungsregelungen anbieten und deren Service von einer örtlichen Taxizentrale überwacht wird. Die gemeinsame Schnittstelle stärkt internetbasierte Systeme, die aus dem Taxigewerbe heraus gewachsen sind.
Unter Führung des Deutschen Taxi- und Mietwagenverbands wurde die Schnittstelle für die Applikationen cab4me, Taxi Deutschland und taxi.eu bereits 2013 entwickelt. Nach einer intensiven Testphase wird sie nun in Betrieb genommen. Das DTN soll 90 Prozent aller Taxis in Deutschland elektronisch vereinen.
Versteigerungs-Systeme, wie zuletzt von MyTaxi eingeführt, sind im DTN nicht vorgesehen.