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Apple erzeugt falsches Sicherheitsgefühl

Studie: Apples Tracking-Abfrage ohne effektiven Mehrwert

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Die von Apple mit iOS 14.5 eingeführte Tracking-Abfrage, die seitdem dafür sorgt, dass iPhone-Nutzer installierten Anwendungen nun die Nutzung sogenannter Tracking-Dienste gesondert bestätigen müssen, hat im Alltag so gut wie keinen Einfluss auf Anzahl und Umfang der im Hintergrund übermittelten Tracking-Daten.

Tracking Apps

Zu diesem Schluss kommt eine Studie der beiden Datenschutz-Experten Johnny Lin und Sean Halloran, deren Ergebnisse hier veröffentlicht wurden.

Um die Effektivität der Tracking-Nachfrage zu beurteilen haben die beiden Forscher die zehn populärsten App Store-Anwendungen aus der Spiele-Kategorie geladen (viele davon von Apples App-Store-Redakteuren selbst empfohlen) und anschließend die Netzwerkabfragen auf Tracking-Aktivitäten hin überprüft.

Ablehnung fast ohne Auswirkungen

Die Aktivitäten, die die beiden dabei beobachtet haben, schienen von der gewährten Erlaubnis so gut wie gar nicht beeinflusst zu werden. Unabhängig von der Auswahl („Tracking zulassen“ oder „Tracking ablehnen“) wurden in beiden Fällen 50 unterschiedliche Tracking-Dienste aufgespürt.

Tracking Nachfrage

Nachdem die Forscher alle Tracking-Nachfragen abgenickt und zugelassen hatten, konnten 853 Tracking-Aktivitäten beobachtet werden. Wurden alle Nachfragen abgelehnt, sank die Tracking-Aktivität zwar um 13 Prozent, im Systemhintergrund konnten dennoch satte 756 einzelne Tracking-Aktivitäten registriert werden.

Apple erzeugt falsches Sicherheitsgefühl

Das Fazit der beiden Forscher fällt entsprechend nüchtern aus: Statt die eigenen Anwender mehr vor aggressiven Werbetaktiken zu schützen, würde Apples neuer Schalter in den iPhone-Einstellungen eher für ein falsches Sicherheitsgefühl sorgen.

Einmal mehr muss ich Apple hier Kritik gefallen lassen, dass sowohl die Tracking-Nachfrage als auch die anschließende Reaktion der jeweiligen Apps darauf ausschließlich auf freiwilligen, nicht nachgeprüften Angaben der jeweiligen Entwickler basiert.

05. Okt 2021 um 13:07 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Instagram wertet auch nach wie vor alles aus, trotz Tracking-Ablehnung. Das merkt man sofort, wenn einem immer wieder Werbung angezeigt wird, die gar nicht eingeblendet werden könnte, wenn Instagram nicht wüsste, auf welchen Seiten ich mich sonst so rumtreibe.

  • Was deutlich effektiver sein dürfte: DNS auf z.B. Adhole setzen: https://encrypted-dns.party/ – blockt durch die gigantische OISD-Filterliste so ziemlich alles an Trackern und Werbung was einem so unterkommen kann. Man sollte aber nicht vergessen dann zumindest das ifun-App-Abo zu holen ;)

  • So wie ich das verstehe, wird ja das Tracking ansich nicht gesperrt, sondern nur das Tracking auf fremden Seiten/Apps. Also Twitter darf dann nicht mehr tracken, was man z.B. auf Facebook macht, darf aber weiterhin tracken, was man alles auf Twitter unternimmt.

  • Deshalb blockiere ich sämtliche In-App Tracker mit 1Blocker, funktioniert fantastisch.
    Sehr zu empfehlende App, nicht nur zu diesem Zweck.

    • Braucht nur leider extrem viel Strom im Standby. Ein iPad schafft mit 1blocker voll geladen ohne aktive Verwendung nur maximal 2 Tage.

      • Wieso sollte 1Blocker Strom verbrauchen, wenn Du nichts machst? Das ist unlogisch. Ich verwende schon seit Jahren 1Blocker und kann keinen nennenswerten Unterschied feststellen.

      • Ist bei mir aber so. Und natürlich benötigt der lokale VPN-Server auch im Standby Strom. Das Gerät funkt ja ständig durch die Gegend, also immer über das VPN von 1blocker direkt auf dem Gerät. Das braucht mehr Strom als ohne.

  • Ich benutze 1Blocker Firewall, da geht nichts durch. Leider nicht mit VPN oder APR (Apple Private Relay) kompatibel.

    • Apple Private Relay gehört auch in die Marketingabteilung. Das ist in keinster weise privat und erhöht in keiner weise die Sicherheit. Es verlagert nur das Tracking von einem Anbieter zum anderen. Bzw. von vielen zu einem, ob das besser ist, bezweifle ich.

      • Apple behauptet aber zumindest dass niemand in der Lage wäre hier die Identität des Nutzers herauszufinden, da keiner der Beteiligten die gesamte Information erhält die er dafür bräuchte.

      • Nein das behauptet Apple nicht. Sie behaupten das kein DRITTER die Identität feststellen kann.
        Du erkennst den Unterschied?

  • Off Topic: iPhone 13 Pro, hat noch jemand das Problem, dass das Bild beim Scrollen ruckelt? Genau dann wenn es ganz langsam wird?

  • AdGuard oder Pihole ist ein Blick wert. Kann zentral auf einem kleinen raspi laufen oder als addon

  • ich find die bemühungen von apple generell gut. aber bei vielen punkten rund um das thema datenschutz schein es nur marketing zu sein.

  • Craig hatte doch extra in nem Interview gesagt, dass sie den Button extra „Should not track“ und nicht „Do not track“ genannt haben.. Da sie damit nicht sicherstellen, dass wirklich nicht getrackt sondern nur nicht auf die DeviceID zugegriffen wird

  • Tracking oder Basis-Analytics. Das kommt nicht wirklich raus. Solange es wirklich anonym ist wird keine einzelne Person oder einzelnes Gerät getrackt. Die IP bleibt dabei natürlich das Problem und sollte von der Gegenseite natürlich nicht verknüpft werden.

    • Sobald die Daten an Third-Parties (Firebase/Google Analytics, Facebook Analytics etc.) gehen, gilt es nach Apples Definition als Tracking.

    • Es wurde nun schon wirklich oft bewiesen, dass anonyme Metadaten vollkommen ausreichend sind um einzelne Personen zu identifizieren. Ist halt nur eine Frage der Menge und der Dauer. Anonyme Nutzerdaten interessieren keinen, alles läuft im Endeffekt darauf hinaus demographisch genaue Daten zu erzeugen, und das funktioniert in der Praxis deutlich besser als es den meisten Leuten bewusst ist.

      • Ok. Gestern gab es 532 App Starts. Wieviele davon hatte die Blondine in Villach?
        Deswegen der Unterschied von einfachen Analytics und Tracking. Selbst die GDPR kann da differenzieren.

  • Ich denke eigentich schon das jedem klar ist, dass dieser Datenschutzkram von Apple nur teil des Marketings ist. Es hat für Apple ja auch keinen wirklichen Nutzen das tatsächlich zu verhindern. Es ist aber eine clevere Marketingstrategie um leichtgläubige Nutzer einzufangen.
    Also nicht wirklich eine Überraschung jetzt…

  • Das habe ich eigentlich schon vermutet. Normalerweise müsste Apple automatisiert den Quellcode der Apps auf Tracking Code prüfen und alles ablehnen, was nicht über eine eigene Tracking API läuft.
    Denn so wie es aktuell ist, kann jeder Entwickler dutzende tracking Dienste in die App einbauen, deren Aktivitäten Apple auf den Geräten nicht kontrollieren kann.
    In der Hinsicht sind sowohl iOS als auch Android absolute Datenschleudern. So gut wie jede App nutzt tracking im Hintergrund….und wenn es nur für Crash Reports ist….

  • Das ist genauso überflüssig wie die Cookie-Banner. Man klickt einfach auf den lautesten Button damit man endlich die gewünschte Seite sehen kann. Für mich brauche ist das alles nicht. Menschen, die sich nicht tracken öassen möchten verwenden dazu ohnehin entsprechende Plugins. Also nur mal wieder 100 Klicks/Taps am Tag mehr. Danke für nichts. Wie wäre es mit einer genrellen Einstellung im Browser? Einmal einstellen und fertig.

  • Das klingt mir stark nach Betrug, und/oder unlauterem Wettbewerb (§ 3 UWG), Apple! … … …

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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