Fokus auf Provisionen und Partnerprodukte
Premium-Abo: Outbank erklärt Geschäftsmodell für gescheitert
Nutzer der Banking-App Outbank können sich schon mal auf den Umbau ihrer Finanz-Applikationen vorbereiten. Zukünftig, dies kündigte die aktuelle Outbank-Chefin Anya Schmidt in einem kürzlich veröffentlichten Interview mit dem Fachmagazin „t3n“ an, will die Banking-App vermehrt Partner-Angebote bewerben und sich so langfristig über Provisionszahlungen finanzieren.
Schmidt, die erst im April den umstrittenen Outbank-Chef Tobias Stöger ablöste, reagiert damit auf die schlechten Umsätze des bisherigen Geschäftsmodells. So soll die derzeit angebotene Abo-Offerte „überhaupt nicht“ bei den Kunden ankommen.
Schmidt bestätigt:
Da kann ich völlig offen sein, weil das Abonnement-Modell wirklich gar nicht funktioniert. Das sage ich mittlerweile auch jedem Investor, mit dem wir sprechen. Ursprünglich wurden die Abos mal eingeführt, um sie als Marketing-Hebel für Promotions nutzen zu können und die Monetarisierung voranzutreiben. Aber das Lizenzmodell greift ja erst ab einer Anbindung von mehr als zehn Banken. Für Vielnutzer mag das interessant sein, aber im Schnitt haben unsere Nutzer sieben Konten bei vielleicht zwei oder drei Banken angebunden. Zum Umsatz machen wir keine öffentlichen Angaben. Richtig ist aber, dass kaum einer das kostenpflichtige Abonnement in Anspruch nimmt. Von den monatlich rund 100.000 aktiven Nutzern zahlen vielleicht weniger als ein Prozent für die App.
Schmidt will sich demnächst stärker an Konkurrenten wie N26 orientieren, die inzwischen nicht nur von Versicherungsprovisionen leben, sondern auch Sparprodukte kooperierender Partner anbieten und hier für ihre Vermittlertätigkeiten entlohnt werden.