Kooperation erst nach Intervention
o2, Telekom, Vodafone: Erzwungene Kooperation gegen „graue Flecken“
Der Mobilfunkbetreiber Telefónica hat sich mit seinen beiden Konkurrenten, der Deutschen Telekom und Vodafone, darauf verständigt die Netzabdeckung im ländlichen Raum gemeinsam zu verbessern.
So hat die o2-Mutter sowohl mit Vodafone als auch mit der Deutschen Telekom ein so genanntes „Memorandum of Understandig“ unterzeichnet, das die Kooperation bei der Versorgung grauer Flecken festschreibt. Ein Schritt den auch die Bundesnetzagentur begrüßt. Die Behörde musste die Netzbetreiber in den zurückliegenden Jahren immer wieder für die Nicht-Einhaltung der Versorgungsauflagen rügen.
Jetzt soll die bessere Breitbandversorgung der von den bisherigen Anstrengungen noch immer nicht erreichten Bevölkerungsteilen also gemeinsam angegangen werden. An sich eine gute Nachricht, wenn wir ähnliche Bekundungen nicht im Jahresrhythmus hören würden. Hier im November 2019 riefen die Telekom, Vodafone und die Telefónica Deutschland zum „Gemeinsamer Kampf gegen Funklöcher“ auf und gaben an, die vorhandene technische Infrastruktur der einzelnen Anbieter in ausgewählten Standorten gemeinsam nutzen zu wollen. Eine Zusage, die sich nun wiederholt.
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Kooperation erst nach Intervention
Diesmal jedoch mit dem Schwerpunkt auf „graue Flecken“. Diese unterscheiden sich von den weißen Flecken, in denen gar keine Netzempfang angeboten wird, dadurch, dass hier mindestens ein Netzbetreiber funkt. Während Anfangs lediglich die Telekom und Vodafone kooperieren wollten, darf nun auch die Telefónica mitmachen. Allerdings nicht weil den Netzbetreibern die Versorgung der Bevölkerung am Herzen liegt, sondern nur weil Bundeskartellamt und Bundesnetzagentur interveniert haben. Diese haben hinter den Kulissen auch die Verhandlungen begleitet.
Wer sich ein Bild vom aktuellen Versorgungsstand machen möchte, kann einen Blick auf die „Funkloch-Karte“ der Bundesnetzagentur werfen.