Druck auf Apple wächst weltweit
Niederlage in Australien: Noch ein Urteil gegen Apples App Store
Ein australisches Bundesgericht hat entschieden, dass Apple mit seiner App-Store-Politik gegen Wettbewerbsrecht verstoßen habe. Die Richter sehen es als erwiesen an, dass das Unternehmen seine Marktmacht ausgenutzt habe, um alternative Vertriebs- und Bezahlwege für Apps systematisch zu unterbinden.
In Europa bietet Epic bereits einen eigenen App Store an
Entwickler seien gezwungen worden, Apples eigenes Zahlungssystem zu nutzen, während iPhone-Nutzer keine Möglichkeit hätten, Anwendungen außerhalb des App Stores zu installieren. Das Verfahren wurde durch zwei Sammelklagen und eine Klage des US-Entwicklers Epic Games angestoßen.
Die Entscheidung ist Teil einer wachsenden internationalen Bewegung gegen Apples Geschäftsmodell. Bereits in Europa hatte die EU Apple verpflichtet, den App-Zugang auf iPhones für alternative Anbieter zu öffnen. In Japan fordert die Wettbewerbsaufsicht einen vergleichbaren Kurswechsel. Die australischen Richter beurteilten nun ebenfalls, dass die Praxis, App-Installationen am App Store vorbei zu blockieren und die Nutzung externer Bezahlmethoden zu verhindern, den Wettbewerb in unzulässiger Weise beschränke.
The Epic Games Store and Fortnite will come to iOS in Australia! An Australian court just found that Apple and Google abuse their control over app distribution and in-app payments to limit competition. There are 2,000+ pages of findings that we’ll need to dig into to fully…
— Epic Games Newsroom (@EpicNewsroom) August 12, 2025
Anspruch auf Entschädigungen
Apple hatte zur Verteidigung vorgebracht, dass die strengen Vorgaben der Sicherheit von Nutzern dienten. Das Gericht räumte zwar ein, dass Sicherheitsaspekte eine Rolle spielten, sah aber gleichzeitig eine klare wettbewerbswidrige Wirkung. Für Millionen australischer Nutzer und zehntausende App-Entwickler könnten sich daraus Rückzahlungsansprüche ergeben. Wie hoch mögliche Entschädigungen ausfallen, soll in einem gesonderten Verfahren geklärt werden.
Anders als bei Apple ist es unter Android grundsätzlich möglich, Apps auch außerhalb des offiziellen Stores zu installieren. Dennoch wurde auch Google wegen seiner engen Vorgaben beim Vertrieb über den Play Store kritisiert.
Druck auf Apple wächst weltweit
Die Entscheidung in Australien folgt auf eine Reihe regulatorischer Eingriffe weltweit. In den USA wurde Apple kürzlich dazu verpflichtet, Entwickler auf alternative Zahlungsanbieter verweisen zu lassen. Die EU hat ähnliche Vorgaben im Rahmen des Digital Markets Act verhängt. Auch Japan hat klare Anforderungen formuliert, um mehr Wettbewerb im App-Geschäft zu ermöglichen. Mit dem aktuellen Urteil reiht sich Australien nun in die Liste jener Märkte ein, die Apples geschlossenes App-Ökosystem unter regulatorische Kontrolle stellen wollen.
Top!
Apple hatte einfach riesen Glück das man sie machen lassen hat. Gut das da endlich jemand die Eier hatte zu klagen.
Aber es gibt genug Leute (bei macrumors), die ja sagen: Apple sollte Europa verlassen, wegen der Maßnahmen.
Da möchte ich anmerken:
Dann auch Japan, Korea, Australien…verlassen:D
Den größten Markt verlassen – Aktionäre hassen diesen Trick =)
Der größte Markt ist Europa?
Nein. Laut Zahlen ja nicht. Da ist die USA und China viel größer.
Nicht nur bei macrmors, hier sind auch einige dieser Spezialisten unterwegs.
„Dennoch wurde auch Google wegen seiner engen Vorgaben beim Vertrieb über den Play Store kritisiert.“ Ich glaube dein Fanboy Herz hat dies überlesen. Doch nicht so geil?
Wenn es dir um Android geht, bist du hier falsch. Als Apple Kunde kann man sich über diese Nachricht nur freuen. Insbesondere wenn alle beteiligten zu mehr Wettbewerb aufgefordert werden.
Franz, mit dem Kommentar hast du dich selbst diskreditiert…
Natürlich muss bei ALLEN auf die Finger geschaut werden. Und „kritisieren“ ist ein gutes Stück unter einem Urteil bei dem man den Beklagten zwingt zu handeln ;). Jegliche Beschneidung von Marktmacht ist positiv !
Finde es immer witzig wenn Apple Fans anderen „Fanboytum“ vorhalten. Ich glaube Android Nutzer sind wesentlich entspannter was ihre „Markentreue“ und das Fanboytum angeht als die Apple Fans. Da wird jelgiche Kritik an Cupertino wie Gotteslästerung interpretiert.
Wenigstens das Marketing bei Apple scheint also nach wie vor zu funktionieren ;)
Niemand steht über dem Gesetz, Punkt aus.
Das gilt auch für Apple.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Wenn das weltweit so weiter geht dann soll extrem ausgedrückt der Hersteller seine gute Infrastruktur für Apps kostenlos zur Verfügung stellen während die App-Programmierer sich ihr Geld woanders holen?
Ja. Und genau so funktioniert freie Marktwirtschaft. Ebenso wird eine Steuer im jeweiligen Land fällig in dem Geld „verdient“ wird.
Eine Marktwirtschaft wird nicht durch gesteuert dass etwas gesetzlich verboten wird, sondern dadurch dass vermeintlich die User das Produkt nicht mehr kaufen wenn derartiges teurer ist weil Apple was abzweigt. Das kann sich dann ein Apple selber überlegen billiger oder kostenlos zu werden damit die Kundschaft nicht wegläuft.
Wie kommt man auf diesen Quatsch und das sollte nun aber inzwischen auch der letzte User in Afghanistan wissen…
Für euch User Kostenlos, für Entwickler noch nie.
Ich korrigiere im Prinzip auch für User nicht kostenlos, Webe finanziert für User.
Apple stellt seine Infrastruktur nicht kostenlos zur Verfügung, hat Apple noch nie getan.
Jeder der Apps im AppStore anbieten will, muss Gebühren an Apple abdrücken, völlig unabhängig von den 15%/30% Provision für den Verkauf.
Und Apple zwang bisher ja auch jeden, die eigene Infrastruktur zu nutzen, auch wenn man die gar nicht benötigt.
Das Problem ist nicht, dass man nicht für Apples Dienstleistungen, die man nutzt, zahlen soll. Es geht darum, dass man eben nicht gezwungen werden will, Apples Dienstleistungen zu nutzen – und vor allem, wenn man sie nicht nutzt, die dennoch zahlen soll.
Aber ich glaube es ist auch ein unterschied, ob ich als Entwickler 15 % von meinem Umsatz oder 30 % abdrücken muss. Rechne das mal hoch.
Man muss kein Apple Produkt kaufen um dann zu meckern dass man seine Infrastruktur benutzen „muss“, solange es andere Geräte gibt
Das geht halt nur, wenn du Apples Bezahlmethoden anbietest. In App Käufe per eigenen Bezahldienst, bringt Apple O€. Also eine App für 0€ anbieten und dann In App Käufe komplett an Apple vorbei kann doch nicht die Lösung sein.
Sehr, sehr schön!
Tja, nicht nur die „böse EU“ klopft Apple auf die Finger. Es wurde auch Zeit ! Natürlich werden Cook & Co. wieder jammern und tricksen um Änderungen hinauszuzögern. Typisches Apple Vorgehen wie man es kennt.
Wisst ihr noch, als Apple Intelligence zunächst nicht für Europa verfügbar war? Da war die strenge EU schuld. Juckt jetzt kein Schwein.
Funktioniert iPhone Mirroring inzwischen eigentlich ? Ist ja nun ein Jahr her das es vorgestellt wurde….
Kann es mangels iPhone nicht mehr selbst prüfen.
Nein funktioniert noch nicht.
Andere Hersteller (Google, Le Chat, Chat GPT) können auch nach Europa liefern.
-> Apple nutzt die EU als Ausrede
Jetzt müssen wir nur noch schaffen das Apple endlich eine vernünftige Update/Upgrade Kultur zulässt, damit wir von den ausschließlichen Abo Modell wegkommen.
Das wäre noch so ein Entwickelter Forderung (seit 10 Jahren, oder so?).
Open source everything!
Die Entwickler sollten nicht so einen großen Teil ihrer Einnnahmen an Apple oder Google abgeben müssen.
Und wir User sollten die Entwickler direkt bezahlen, anstelle dass über die Big Player machen zu müssen.
Ich bin nach wie vor begeistert von Apple Hardware, aber dennoch sehr froh, dass ich nach 14 Jahren iPhone nun seit einem halben Jahr ein Android Handy besitze. Stand heute werde ich nicht mehr zum iPhone zurück gehen. Denen ihre Einschränkungen kann ich einfach nicht mehr unterstützen.
Ich nutze nun ein Headset, welches sich tatsächlich mit meinem Handy und meinem Windows PC gleichzeitig verbinden und nutzen lässt. Mit Airpods nur möglich, wenn man auch nen Mac hat. Nur leider ist es die Entscheidung meiner Firma Windows Rechner zu nutzen.