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Apple habe seine Marktmacht missbraucht

Niederländische Wettbewerbshüter: Apple muss App-Store-Bezahlung ändern

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38 Kommentare 38

Apple sieht sich zunehmend auch in Europa unter juristischem Druck. Eben erst machte die Nachricht die Runde, dass die EU-Kommission über kartellrechtliche Schritte gegen Apple Pay nachdenkt, jetzt kommt die nächste Hiobsbotschaft für Tim Cook und seine Rechtsabteilung aus den Niederlanden. Die dortigen Wettbewerbshüter sind offenbar der Meinung, dass Apples App-Store-Bezahlregeln wettbewerbswidrig sind.

Die Meldung kommt vorab von der Nachrichtenagentur Reuters, der zufolge mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen bestätigt haben, dass die niederländische Behörde für Verbraucherschutz und Wettbewerbsrecht ACM im Rahmen einer ausführlichen Untersuchung zu diesem Entschluss gekommen ist. Apple sei bereits über den Sachverhalt informiert worden.

Apple bereits informiert und hat Maulkorb erlassen

Vorausgesetzt, die Reuters vorliegenden Informationen sind korrekt, könnte die Entscheidung der Niederländer durchaus auch für andere Nationen wegweisend sein, ist die ACM doch die erste Kartellbehörde, die eine entsprechende Untersuchung mit der Feststellung abschließt, dass Apple seine Marktmacht im App Store missbraucht hat. In den Niederlanden sei allerdings keine Strafe verhängt, sondern stattdessen gefordert worden, dass Apple das In-App-Bezahlsystem im App Store ändere.

Acm Niederlande

Autoriteit Consument & Markt (ACM) – Verbraucherschutzbehörde der Niederlande

Der Beschluss liegt allem Anschein nach noch nicht in letzter Instanz vor. Weder Apple noch die niederländischen Wettbewerbshüter wollen sich zum aktuellen Zeitpunkt zu der Angelegenheit äußern. Von der ACM ist zu hören, dass die Angelegenheit derzeit rechtlich geprüft werde, man aber mit einer Veröffentlichung noch in diesem Jahr rechne.

Apple hingegen hat Reuters zufolge eine einstweilige Verfügung beantragt, um die Veröffentlichung des Urteils während des Berufungsverfahrens zu verhindern. Das zuständige Gericht habe lediglich die Existenz des Verfahrens bestätigt, weitere Details seien jedoch weder für die Öffentlichkeit noch für die Presse zugänglich.

Auch wenn die Details karg sind, scheint die niederländische Entscheidung jedoch deutlich über den vergangenen Monat erfolgten Richterspruch im Verfahren zwischen Apple und Epic hinauszugehen. Apple wurde hier dazu verpflichtet, Entwicklern die Möglichkeit zu bieten, auf andere Kaufoptionen außerhalb des App Store hinzuweisen. Die Entscheidung aus den Niederlanden scheint nun allerdings grundlegende Änderungen im Bezahlsystem des App Store zu verlangen.

07. Okt 2021 um 15:54 Uhr von chris Fehler gefunden?


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    38 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
    • Ja echt schlimm, dass das Rechtssystem funktioniert. Würde auch sagen, alles bis auf Mord wird nicht verfolgt. Wobei, wenn der Mensch schon tot ist, gibt es auch hier andere Probleme…

      • Du vergleichst echt Mord mit inApp Käufe ?? oO!

      • Nein tue ich nicht. Mit dem Kommentar wollte ich zeigen, dass es nach der Logik des Ausgangskommentars immer „Wichtigeres“ gibt, aber trotzdem auch Kleinigkeiten verfolgt werden müssen. Wo will man sonst die Grenze ziehen?

    • Man muss aber doch auch zugeben, dass eine Behörde für Verbraucherrecht in den Niederlanden wenige andere Probleme in der EU/Welt beheben kann, denn sie sind eigentlich dafür da, niederländische Verbraucherrechte zu stärken.

      • Ja cool, dann kann ich beim Alternativen Zahlungsdienstleister wie paddle.com meine Daten abgeben. Ganz großes Kino.

      • Ja du kannst, dass heißt aber nicht das du es auch musst. Das ist der Entscheidene Unterschied an der Sache, es soll dir nur mehr Möglichkeiten geben werden, ob du sie nutzt ist dann aber deine komplett eigene Sache.

      • richtig, du „kannst“, du „musst“ aber nicht.

      • Betonung liegt auf „kann“, du musst gar nichts (wenn du mehr zahlen möchtest).

    • Mach mal eine Aufstellung der für dich wichtigsten 10 Probleme…

    • Gestern sind auch wieder 3% ohne Fahrschein in Bus und Bahn gefahren. Einige wurden sogar erwischt und mussten Strafe zahlen. Als ob es keine anderen Probleme auf der Welt gäbe …

  • Irgendwie komme ich mit solchen Vorgaben nicht klar.
    Warum mischen sich alle ein? Wenn jemand nicht bereit ist für den Zugang zum Markt (Apple Kunden) zu zahlen oder die Gebühren zu hoch sind, dann eben nicht mitmachen.

    • Herzlich Willkommen im Apple App Store-Team, Sie haben Ihren Einstellungstest bestanden. Wirklich, so einfach ist das nicht. Apple hat kein Monopol auf den Markt oder auf Transaktionen. Es geht um freien Wettbewerb. Einzelne Unternehmen sollten nicht entscheiden dürfen, wie und ob andere Unternehmen ihre Dienste an den Kunden bringen dürfen. Zum Glück entscheiden nun mehr und mehr Instanzen auch dementsprechend – wie zuletzt in Südkorea, den USA und nun auch die Niederlande. Erst wird das App Store-Monopol fallen und als nächstes ist Apple Pay (NFC) dran. Kann einem gefallen oder nicht, aber als Kunde ist so etwas im Endeffekt eigentlich begrüßenswert, denn es fördert den Wettbewerb.

      • Das mit der freien Marktwirtschaft ist so eine Sache …

        Große Unternehmen haben DE z. B. in Verkaufsgebiete eingeteilt und für jedes Verkaufsgebiet ist ein Endkundenlieferant zuständig.

        Kleine Handelsfirmen können da nicht mitmischen, da sie die Ware zum Endkundenpreis einkaufen müssten und somit draufzahlen.

        Selbst bei einem Händler aus einem anderen Verkaufsgebiet kann ich unter Umständen nicht kaufen, da er, wenn es rauskommen würde, mit empfindlichen Strafen rechnen müsste, wenn er außerhalb seines Verkaufsgebiets Ware günstiger verkauft.

        Diese Praxis ist im Feuerwehrgeschäft leider gang und gäbe.

      • Zu was soll das führen? Ich bin froh, dass ich mir keine Gedanken um Software machen muss, die ungeprüft auf meine Geräte kommt. Daher sehe ich keinen Sinn drin, jeden Hinz und Kunz mit einem eigenen Shop aufs System zu lassen. Und wo wird da Wettbewerb gebraucht? Die Software kostet doch nur Peanuts im Appstore.

      • Dann. Lass. Es.
        Es geht hier um Möglichkeiten. Du kannst selbstverständlich Deine persönliche Abhängigkeit behalten.

      • Unter welchen Stein hast du denn geschlafen? Ein Gericht in den USA hat doch schon mehrfach bestätigt das Apple kein Monopol hat. Sogar mehrfach. Die müssen nur die Alternativen Hinweise zulassen.

      • Jetzt habe ich sogar mehrfach, mehrfach geschrieben. :D Es gibt kein AppStore-Monopol.

      • Apple hat kein Monopol solange es noch zig andere Handys gibt! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen

  • Hoffentlich guckt sich auch mal jemand Google mit YouTube an. Wenn man dort was spenden will, werden 30% abgezogen. Und das für eine Spende !
    Ist denn das gerechter ?

    • Das ist ein gutes Beispiel, weil es so falsch ist!!
      Würde Google jetzt sagen: „Wir nehmen 30% von der Spende UND verbieten dir andere Möglichkeiten zum spenden auf YouTube zu nutzen UND verbieten dir außerdem auf die Verfügbarkeit von alternativen Spendenmöglichkeiten hinzuweisen.“ Dann wären wir exakt bei dem was Apple derzeit macht!
      Und das ist ein riesiger Unterschied, denn auf YT kannst du bedenkenlos einen Link posten der direkt zu einer alternativen Spendenmöglichkeit führt.

      Das ist also sehr wohl etwas ganz anderes.

      • trotzdem dieselben 30 unverschämten %
        Na egal, nicht meine

      • marius müller westerwelle

        Nur dass du da ja die Möglichkeit hast zu sagen „Spende über YouTube und verschenk 30% oder Spende über Anbieter XY und gib uns alles“. Bei Apple kannst du auch an das UN Flüchtlingswerk spenden und Apple steckt sich dort 30% direkt ein und wirft die app raus, wenn dort angedeutet wird dass man hier Geld an Apple spendet…

  • Frage: Die deppenhaften Postings hier sind doch immer von unter 21jährigen oder ?

    • Also Apple spricht man zu die haben Hausrecht in Ihrem Store um können machen was Sie wollen ?

      ich denke die EU und jedes Land hat auch ein Hausrecht und kann dort den Markt regeln wie es will – kein Land zwingt Apple dort seine Dienste und Store anzubieten.

      • In ihrem Store sollen sie auch ihr Hausrecht behalten. Aber es müssen alternative Stores erlaubt werden. Wer dann vermeintlich „unsichere“ Apps will kann da hin. Ob das unsicherer ist muss sich erst zeigen.
        Persönlich finde ich 30% zu extrem vor allem bei inApps wie „500 Diamanten“. Aber auch das Apple die Moralvorstellungen der Amis der Welt aufdrückt nervt mich. Einfach schon aus Prinzip.

      • Dann möchte ich aber in meinen Handyladen aber auch einfach nur weil ich es mir leisten kann, ein iPhone für 100€ verkaufen dürfen. Das darf ich aber nicht, denn Apple schreibt mir vor für wie viel ich das iPhone minimal verlangen muss.

      • marius müller westerwelle

        @Ikke dann begleiche doch den Rest der Rechnung, dann kannst du es auch für 100€ an die Leute bringen: Apple ist es ziemlich egal wo die ihren wholesale Preis her bekommen :D oder wirf Apple doch einfach ganz aus dem Programm wenn du so unzufrieden bist…

      • Du solltest zumindest in deinem Handyladen darauf verweisen, das es auch andere Orte gibt, wo man das Gerät kaufen kann.

    • Das hat doch mit dem Alter nichts zu tun, ich tippe eher auf IQ im Bereich der Raumtemperatur.

    • Ob das was mit den Alter zu tun hat weiß ich nicht, glaube eher es hat mit den angeblichen Statussymbolen auf sich, die sich diverse versuchen zuerkaufen in dem sie Möglichst viel mit einen Apple Logo drauf kaufen und die wollen dann natürlich nicht dass andere Ihre Dinge dann runtermachen.

  • Ach Apple wird sich da schon raus kaufen, auch Gerechtigkeit ist letztendlich nur eine Frage des Geldes.

  • Das erinnert mich irgendwie stark an die Regulierung der Rechtevergabe für die Bundesliga. Mit Champions League benötigt man mittlerweile vier unterschiedliche Abos. Hauptsache wir können stolz darauf sein, dass unser Rechtssystem funktioniert.

    • Der beste Kommentar hier im Forum. Weil mit einem guten Beispiel erklärt.

      • Leider auch der Dümmste. Ich bin froh, dass wir ein funktionierendes Rechtssystem haben. Alle die das nicht zu schätzen wissen, haben sich schon viel zu sehr daran gewöhnt. Fahr mal nach Russland, da kann dich jeder Bulle an der Straße anhalten und behaupten du wärst 2 Ecken vorher über Rot gefahren nur weil er Schmiergeld von dir will.

      • Vorsicht, das kann er hier auch. Ohne Schmiergeld, aber es können auch andere ‚Gründe‘ vorgeschoben werden.

      • Der letzte Satz ist reine Polemik, genau so hat ihn nämlich schon ein anderer hier geschrieben. Er sollte zum denken anregen, dass man es auch übertreiben kann mit den Regulierungen. Denn am Ende muss man sich fragen, wen solche Regelierungen dienen sollen. Dem Verbraucher hat es jedenfalls nicht gedient, zumindest nicht im Falle der Aufsplittung der Bundesligarechte.

    Redet mit. Seid nett zueinander!

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