Nach Update umbenannt
Nach Insolvenz: SmartGuide ersetzt Tripwolf-App plötzlich
Kurz vor den diesjährigen Sommerferien, die coronabedingt ohnehin vielerorts ausfallen mussten, wurden viele iPhone-Anwender beim Aufruf der Reiseführer-App Tripwolf enttäuscht. Was mit schlichten Verbindungsproblemen und fehlenden Inhalten startete, endete mit einer offiziellen Insolvenz-Mitteilung. Die über zehn Jahre aktive Tripwolf GmbH war pleite.
Nach Angaben des Tripwolf-Teams wurde das 2008 gegründete Unternehmen Opfer der Corona-Krise
Das begleitende Konkursverfahren wurde von den Wiener Machern der Reiseführer-App, die ihre Popularität zahlreichen Gratis-Aktionen mit großen Partnern wie der Telekom zu verdanken hatte, bereits Anfang Mai und ärgerte nicht nur Gläubiger, die noch offene Forderungen gegen das Unternehmen hatten, sondern auch Bestandskunden.
Diese hatten die Inhalte der App in den zurückliegenden Jahren mit kleinen und großen Einmalzahlungen eigentlich lebenslang freigeschaltete – manche sogar erst kurz vor der Insolvenz. Für diese stellte sich im Sommer recht schnell heraus: „Auf Lebenszeit“ erworbene Premium-Inhalte ließen sich nicht mehr laden, bereits gekaufte Marco-Polo-Guides nicht mehr wiederherstellen.
SmartGuide erscheint plötzlich als Update
Wie Anwender der alten Tripwolf-Applikation jetzt berichten, wurde der Download auf ihren Geräten in den vergangenen Tagen plötzlich durch eine sogenannte SmartGuide-Applikation ersetzt, die sich zwar ebenfalls als Reisebegleiter anbietet, ihren Fokus aber vor allem auf eingesprochenen Audio-Guides hat.
Was ist hier passiert? Wir haben bei den SmartGuide-Verantwortlichen in Prag nachgefragt und folgende Antwort bekommen. Die Anbieter der Audio-Guides haben iTunes-Account und Nutzer-Basis der Tripwolf-App übernommen die bisherige Applikation jedoch durch ihre Anwendung ausgetauscht, die seit knapp drei Jahren für iPhone-Nutzer bereitsteht.
Die Idee hinter der Übernahme: SmartGuide kann so mit einer vorhandenen Kundenbasis starten, die ehemaligen Tripwolf-Kunden profitieren von neuen Inhalten.
Als Plattform—Anbieter sehen die SmartGuide-Macher ihre Kunden vor allem im Businessbereich und wollen SmartGuide als Portal aufbauen, in das Business-Kunden wie etwa die Deutsche Bahn eigene Inhalte einpflegen. Darüber hinaus stehen SmartGuide auch einige Premium-Inhalte bereit, die sich per In-App-Kauf erwerben lassen. Auf diese haben ehemalige Tripwolf-Nutzer jetzt ein Jahr kostenlosen Zugriff.