BaFin findet "zahlreiche Mängel"
N26 als Lieblingskonto für Betrüger: Finanzaufsicht ermittelt
Auch in der zweiten Woche nach Bekanntwerden der gravierenden Support-Missstände gelingt es der Smartphone-Bank N26 nicht, sich aus dem webweiten Rampenlicht zu lösen – anstatt die Wogen zu glätten, scheint die Lage nur noch ernster zu werden.
Hat derzeit viel zu erklären: N26-Gründer Stalf
So berichtet das Handelsblatt aktuell darüber, dass die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bei einer Prüfung „zahlreiche Mängel“ festgestellt habe, die N26 nun schnellstmöglich abstellen müsse.
Die Erreichbarkeit des Kunden-Supports ist dabei noch das geringste Übel. Das Handelsblatt schreibt:
Die Finanzaufsicht ist Insidern zufolge der Ansicht, dass N26 schnell gewachsen ist, die Strukturen aber nicht im gleichen Tempo angepasst hat. Bei einer Sonderprüfung stellte die Behörde Finanzkreisen zufolge unter anderem Mängel bei der Personalausstattung, beim Management von ausgelagerten Aufgaben und bei der Technik fest. Zudem kritisierte sie, dass der Mutterkonzern N26 GmbH zu viele Aufgaben für die N26 Bank übernimmt.
Sonderprüfungen gibt es regelmäßig bei allen Banken. Doch die Kritik der Bafin an N26 war ungewöhnlich hart. Die Aufseher mahnten laut den Insidern mit deutlichen Worten Verbesserungen an.
Und damit nicht genug: Unter Berufung auf eine Volksbank behauptet das Handelsblatt zudem, dass N26 als Zwischenkonto bei Finanzbetrügern die erste Wahl sei. Die Auswertungen der Volksbank hätten ergeben, dass Überweisungsbetrüger ihre Betrugs-Konten „in mehr als jedem zweiten Fall“ bei N26 geführt hätten.
Die Konten seien bei Betrügern beliebt, da in viele EU-Ländern die in Deutschland unzulässige und vergleichsweise unsichere Foto-Identifizierung zur Eröffnung genutzt werden könne.
Betrüger, die diese Hürde nehmen, können sich unabhängig vom Aufenthaltsort über eine deutsche IBAN-Kontonummer freuen und lösen die Alarm-Mechanismen der Bankenwirtschaft weniger häufig aus.