Netflix zeigt Umsetzung
Link-Erlaubnis: So sieht Apples großes Zugeständnis aus
Die Geschäftsgebaren, mit denen Apple die im App Store angebotenen Inhalte kontrolliert, einschränkt und maßregelt stehend seit einigen Monaten in zahlreichen Jurisdiktionen weltweit unter Beschuss. In den Vereinigten Staaten arbeiten Regulierer an neuen Vorgaben, die Apples wettbewerbsfeindliches Verhalten beschränken sollen. In Europa wird aus Reihen der Europäischen Kommission offen gefordert, Apple dazu zu zwingen, App-Installationen am App Store vorbei zulassen zu müssen. Und auch in Japan wurden die App-Store-Praktiken Cupertinos seit dem vergangenen Jahr kritisch beäugt.
Bislang herrschte striktes Informationsverbot
Hier stand vor allem das strikte Informationsverbot Apples im Visier der Wettbewerbshüter. Anwendungen, die im App Store selbst keine Umsätze generieren, sondern dort lediglich den Zugriff auf Streaming-Inhalte, bereits erworbene E-Books oder andere Kataloge mit digitalen Inhalten offerieren, durften Anwender bekanntlich nicht über ihre Angebote informieren:
- Für Netflix & Co.: Apple-Zugeständnis beschwichtigt
- Nur auf Antrag: Apples gönnerhafte Link-Erlaubnis
Beispiel Netflix: Der Video-Streaming-Anbieter konnte in seiner iOS-Anwendung zwar einen Login für Bestandskunden anbieten, durfte potenzielle Neukunden, die sich die App gerade erst geladen hatten, aber nicht darüber informieren wo im Netz entsprechende Abonnements abgeschlossen werden können.
Apples Logik: Wer wie Netflix einen Bogen um Apples In-App-Käufe und damit auch um Apples Umsatzbeteiligung macht, dem sollen App-Store-Downloads auch nicht bei der Akquise neuer Kunden helfen.
Link mit gesondertem Warn-Hinweis
Hier schritten die Wettbewerbshüter ein und forderten Apple dazu auf, die Nutzer-Erfahrung wenigstens etwas zu verbessern. Was dabei herausgekommen ist lässt sich inzwischen in der offiziellen App des Video-Streaming-Dienstes Netflix in Augenschein nehmen. Dieser darf nun aus der App heraus auf sein Online-Angebot verlinken, muss Anwendern hier jedoch noch einen gesonderten Warnhinweis einblenden und diese darüber informieren, dass der App Store nun verlassen wird.
Eine marginale Verbesserung, die einmal mehr unterstreicht, dass im App Store erst Apples Interessen und dann die der Verbrauchen berücksichtigt werden.