Flora Incognita für Kulturgüter
KIKu: Polizei und Zoll bekommen Künstliche-Intelligenz-App
Zehn ausgewählte Polizei- und Zolldienststellen in Deutschland werden ab sofort mit der sogenannten KIKu-App des Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (Fraunhofer SIT) ausgestattet, die den Strafverfolgern dabei unter die Arme greifen soll den illegalen Handel mit gestohlenen Kulturgütern zu unterbinden.
Die KIKu-App soll die Ermittler dabei mit Hinweisen versorgen, ob aufgespürte Kunstgüter möglicherweise aus Raubgrabungen oder anderweitig illegalen Quellen stammen und soll so auch Kunst-Laien in den Behörden dabei zur Hand gehen zu verstehen, ob aufgefundene Kunstobjekte legal oder illegal gehandelt werden.
Flora Incognita für Kulturgüter
Dafür wird die KIKu-App von den Behörden mit mehreren Aufnahmen des fraglichen Kunstobjektes gefüttert, die durch KI-Algorithmen mit einem großen Bestand an Kunst-Fotografien abgeglichen und binnen wenigen Sekunden dann verlässliche Informationen über Alter und Herkunftsland ausspucken sollen. Eine Art Flora Incognita für Vasen, Bronze-Schmuck, antike Münzen und Schwerter wenn man so will.
Die KI-Applikation, die vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eine halbe Million Euro Fördermittel aus dem Topf für die KI-Strategie der Bundesregierung erhalten hat, soll festlegen ob gefundene Objekte sichergestellt und durch Sachverständige genauer untersucht oder zum Handel frei und damit zurück an den Eigentümer übergeben werden.
Pilotphase bis Ende des Jahres
Das Fraunhofer SIT, das die KIKu-App zusammen mit der Darmstädter cosee GmbH entwickelt hat, erklärt auf dieser Projektseite die Hintergründe der App zum Identifizieren illegal gehandelter Kulturgüter.
Nach Hoffnungen von Kulturstaatsministerin Monika Grütters soll die App fortan die Durchsetzung des Kulturgutschutzgesetzes erleichtern. Die Pilotphase bei Polizei und Zoll wird noch bis Ende des Jahres laufen.