Zeit für eine neue Passwort-Strategie: 1Passwort, Datavault und mSecure für Windows, Mac und iPhone
Wer in den letzten Tagen nicht nur vor dem Grill sondern ab und an auch mit einer Zeitung in der Hand unter dem Sonnenschirm gesessen hat, wird wahrscheinlich mehr als einen Artikel über gestohlene Passwörter und Nutzer-Accounts gelesen haben.
Allein in den vergangenen drei Wochen wurden 77 Millionen Accounts des Sony-Netzwerkes offengelegt, die Anbieter des Online-Spiels Brink „verloren“ 200.000 Accounts, die SonyPicture-Filmstudios noch mal 50.000 und der Webseiten-Familie Gawker (diese betreibt unter anderem Gizmodo und Lifehacker) kamen Ende letzten Jahres mehr als eine Million Kombinationen aus Nutzername und Passwort abhanden.
Eine beängstigende Häufung grober Datenlecks, die durch die Information, dass der Otto-Normal-Nutzer im Schnitt nur drei unterschiedliche Passwörter verwendet, noch etwas an Gewicht gewinnt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn auch ihr nur ein oder zwei Master-Passwörter einsetzt mit denen ihr euch in jeden zweiten Web-Service einloggt, solltet ihr noch heute auf eine neue Passwort-Strategie setzen.
Gute Systeme lassen sich kostenlos in euren Alltag integrieren (wir berichteten) können mit dem passenden Rechner-Kompagnon jedoch auch im AppStore gefunden werden. Drei Kandidaten:
- 1Password – 10€ iPhone-App – 27€ Mac Version – 27€ Windows Version
1Password ist, zumindest in Apples Software-Kaufhaus, der ungeschlagene Platzhirsch und die mit Abstand teuerste Lösung zur Passwort-Verwaltung auf iPhone, Mac und Windows-PC. Der Passwort-Manager merkt sich Online-Logins, Identitäten und Kreditkarten-Details, synchronisiert seine Daten verschlüsselt über Dropbox und generiert euch auf Zuruf neue und vor allem sichere Passwörter die automatisch in der 1Password-Bibliothek abgelegt werden. Über die Dropbox-Integration gleicht sich die iPhone-App automatisch mit ihren Windows- und Mac-Helfern ab, setzt sich am Desktop im eigenen Browser fest und übernimmt das komplette Login-Geschäft beim alltäglichen Surfen.
- DataVault – 8€ iPhone-App – 8€ Mac Version – 9€ Windows Version
Nicht ganz so poliert wie der erste Kandidat kommt der Passwort-Manager DataVault auf die eigenen iOS-Geräte. Wie auch 1Password setzt DataVault auf die Ablage euerer Logins in Kategorien und bietet Browser-Plugins für Firefox den Internet-Explorer und Chrome an. Die Oberfläche der Desktop-Applikationen erinnert uns etwas an die späten 90er, unterstützt dafür jedoch die Synchronisation der verschlüsselten Passwort-Datei mit MobileMe, liefert eine integrierte Backup-Funktion und kann die Datensätze fast aller Konkurrenten am Markt mit wenigen Klicks importieren.
- mSecure – 4€ iPhone-App – 12€ Mac Version – 11€ Windows Version
Die preiswerte Einsteiger-Lösung. mSecure reduziert die Passwort-Verwaltung auf das Wesentliche. Der schlichte Startbildschirm der Anwendung präsentiert euch eine einfache Liste aller gesicherten Passwörter, bietet 17 Vorlagen an (z.B. Kreditkarte, Online-Passwort, Telefonbanking) die sich durch eigene Templates ergänzen lassen, muzss jedoch von Hand abgeglichen werden und bietet keine Option zur Online-Synchronisation.
Wir setzen seit Monaten ausschließlich auf 1Password, wollten euch mit DataVault und mSecure jedoch zwei preisgünstige Alternativen angeboten haben. Wie auch immer ihr euch entscheiden solltet, wer bei mehr als zwei Online-Accounts heute noch das gleiche Passwort wählt, sollte sich schleunigst eine bessere Lösung einfallen lassen. Mit den vorgestellten Managern könnt ihr jedes Online-Kennwort in nicht merkbare und vor allem unterschiedliche Sonderzeichen-Kombinationen wie „09-x87Sy578$CXV“ verwandeln und euch trotzdem komfortabel im Web bewegen.