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Neue Anordnung mit nationalem Fokus

Großbritannien fordert erneut Zugriff auf iCloud-Daten

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32 Kommentare 32

Die britische Regierung hat zu Beginn des Monats eine neue Anweisung an Apple erlassen, die einen Zugriff auf verschlüsselte iCloud-Daten britischer Nutzer ermöglichen soll. Anders als bei einem früheren Versuch im Januar, der weltweite Datenzugriffe vorsah, konzentriert sich die aktuelle Anordnung ausschließlich auf Nutzer im Vereinigten Königreich.

Damals hatte Apple die Forderung abgelehnt und daraufhin im Februar seine Funktion „Erweiterter Datenschutz für iCloud“ im britischen Markt eingestellt. ifun.de berichtete:

Die jetzt ausgestellte Anweisung stützt sich nach Angaben der Financial Times auf das britische Gesetz zur Überwachung digitaler Kommunikation, den sogenannten Investigatory Powers Act. Dieses verpflichtet Anbieter unter bestimmten Voraussetzungen dazu, technische Möglichkeiten zur Einsichtnahme bereitzustellen. Öffentliche Stellungnahmen von Apple oder dem Innenministerium liegen nicht vor. Gesetzlich ist es beiden Parteien untersagt, sich zu Inhalten solcher Anordnungen zu äußern.

Erweiterter Datenschutz Apple

Bedenken wegen möglicher Schwachstellen

Datenschutzorganisationen sehen die Maßnahme weiterhin kritisch. Sie befürchten, dass ein gezielter Zugriff auf verschlüsselte Daten auch außerhalb des Vereinigten Königreichs Konsequenzen haben könnte. Technische Eingriffe in die Verschlüsselung könnten zu Sicherheitslücken führen, die auch Nutzern in anderen Ländern zum Nachteil gereichen.

Auf Apples iCloud-Servern werden neben Nachrichtenverläufen und Passwörtern auch Gesundheits- und Standortdaten gespeichert.

Apple hatte sich bereits im Zuge der ersten Anordnung juristisch gegen die Forderung gewehrt und Beschwerde beim zuständigen britischen Tribunal eingelegt. Unterstützt wurde das Verfahren von zivilgesellschaftlichen Gruppen. Es war ursprünglich für Anfang 2026 vorgesehen. Die neue Maßnahme dürfte den Zeitplan verändern oder das Verfahren neu aufrollen.

Politischer Druck aus den USA abgeklungen

Der erste Zugriffsbeschluss hatte nicht nur rechtliche, sondern auch außenpolitische Folgen. Teile der damaligen US-Regierung kritisierten das britische Vorgehen offen. Vertreter wie JD Vance und Tulsi Gabbard sahen in der Forderung eine Gefährdung auch amerikanischer Nutzerdaten. Bei einem Besuch von Donald Trump im vergangenen Monat wurde das Thema erneut angesprochen. Dennoch betonen Quellen aus dem britischen Regierungsumfeld, dass derzeit keine Einflussnahme aus den USA erfolge.

02. Okt. 2025 um 11:37 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


    32 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Apple sollte da so konsequent sein, wie Signal es angekündigt hat.

  • Mich wundert, dass kein größerer Aufschrei aus der Bevölkerung kommt.

    Nicht nur wegen der iCloud-Daten, sondern auch wegen der geheimen Gesetze, über die Beteiligte nicht sprechen dürfen. Die Politik vertritt das Volk. Wie soll das Volk entscheiden, wenn es keine Einsicht hat, was da eigentlich getrieben wird?!

    Muss denn erst ein großes Datenleck auftauchen? Schlagzeile 2026: Russland klaut iCloud-Daten von Millionen Briten?

    • Wird denn darüber in GB berichtet oder lässt man Themen einfach weg, wie bei uns?!

    • Ich war vor 8 Jahren im Norden von London und hab in einem kleinen Hotel (10 Zimmer) übernachtet. Das Hotel hatte 22 Kameras. Keine im Zimmer, aber auf den Gängen, in den Gemeinschaftsräumen und draußen (Terrasse, Parkplatz, Einfahrt, Zugang zum Hoteleingang). Hab den Portier gefragt, ob das nicht ein bisschen viel Überwachung sei, wir in Deutschland hätten das nicht. Das hat er mich gefragt, ob ich wegen der fehlenden Überwachung in Deutschland überhaupt ruhig schlafen könnte…

      Die haben einfach eine andere Vorstellung und es überrascht mich nicht, dass die nicht protestieren.

    • Marcel, ich habe mich tatsächlich das gleiche gefragt und kann deinen Kommentar nur für gut heißen!!
      ++1

  • Hoffe das die Eu Alternativen zur iCloud ermöglicht dann setzte ich selber was auf. Ohne das da jemand mitlesen kann in Zukunft.

  • Großbritannien hat mit Datenschutz nichts am Hut. Sonst wären nicht wie selbstverständlich an jeder Ecke Überwachungskameras. Ich glaube die Briten sind einfach abgestumpft.

    • Stimmt, das fand ich mit 10 schon erschreckend wie viel CCTV und auch an welchen Orten überall Cams hängen. Und das ist weit mehr als 20 Jahre her. Will nicht wissen wie das dort inzwischen aussieht…

      • Überwachungskameras an Bahnhöfen, Flughäfen, Haltestellen, öffentlichen Plätzen und in Busen und Bahn sind absolut richtig und angebracht! Man sollte hier nicht so tun als ob D noch ein Bullerbü Paradies ist.

  • Das ist alles Wahnsinn. Die Bundesregierung sollte dafür sorgen, dass Big Tech die Nutzerdaten nur in Deutschland lagern / speichern darf. Mir ist bewusst, dass das kein 100%er Schutz ist, denn letztlich haben die ja, und das müssen sie auch aus administrativen Gründen, Zugriff drauf und was weiss man schon was Firmen im Ausland machen, wenn sie von ihrer Regierung aufgefordert werden Dinge zu tun, egal wo der Server steht. Wir haben halt keine deutschen Player im Spiel. Trotzdem wäre das mal ein Schritt in die richtige Richtung.

    • Unterschreiben weil es wichtig ist das wir ALLE ein Zeichen zu setzen. So am ehesten bleibt es bei einer „Ausnahme Regelung“ und andere Staaten (in denen wir leben) ziehen vielleicht nicht nach wenn sie sehen, welchen Aufschrei sie auch von der Bevölkerung zu erwarten haben. Ich weiß, sehr naiv, aber was bleibt uns sonst??

  • Statt diese Regierungswichs.. in Grund und Boden z klagen, nehmen sie lieber Funktionen weg. Wie lange noch wird Apple mit dem iPhone Politik machen lassen?

  • Ich finde die – obwohl schon mehrfach nicht verabschiedete und trotzdem weiterhin vorangetriebene – Chatkontrolle in der EU bereits unter aller Sau, aber was da jetzt passiert ist ja nochmal ein anderes Kaliber.
    Es muss ja ganz bestimmt alles mit rechten Dingen zugehen, wenn keiner über irgendwas reden darf.
    *Kopfschüttel*

  • Und da wünsch ich mir ein privat-iCloud-Plugin für mein NAS, welches dann anstelle der Apple-iCloud benutzt werden kann und alle (!) Daten, die ich in die iCloud sonst speichere landen vollständig (!) auf meinem eigenen NAS, verschlüsselt und in meinen eigenen Händen zur vollen Verantwortung inkl. Backups., Fotos, Files, Passwörter und Wallet, … Dienste wie SIRI und Proxy-Leistungen können gerne da bleiben, wo sie sind. Aber die,Datenbanken meiner Daten sollten auf meinem NAS landen.

    I have a dream …

    • Das wäre technisch eine Lösung. Aber rechtlich könnte es Dir da ja genauso passieren, dass eine Regierung per Gesetz verbietet, Daten vollständig verschlüsselt und ohne Hintertür zu speichern. Dann hast Du zwar technisch eine einwandfreie Lösung (so wie jetzt auch die iCloud, wenn man E2E aktiviert), aber rechtlich dürftest Du es dann genau wie Apple nicht betreiben.

      • Das ist halt der Unterschied von privater Datenhaltung zur gewerblichen Datenhaltung. Da wird (noch) unterschieden. Außerdem muss bei dem Traffic auch dieser erst einmal aufgefunden werden. Wenn alles HTTPS ist. dann geht es in der Masse auch unter. Ansonsten müsste jetzt schon jedes NAS einen Zugang anbieten, da dort Netzwerkspeicher und Clouds darauf laufen.

    • Dann mach das doch. Gibt Lösungen von NAS Anbietern und auch Freeware. Muss man sich halt selbst kümmern, auch was Sicherheit, Administration und Aktualität angeht.

      • Habe ich schon, aber ich will die komplette iCloud Funktionalität wie Backup , Wallet, Passwörter bei mir. Das gibt es nicht.

    • Nope. Heutzutage geben die Leute ihre Daten freiwillig her. Und das meist um 1-2 (oder paar mehr) zu sparen.

      Letztens erlebt.
      Im Forum Fog of world vorgeschlagen.
      :coole app für Vielfahrer, Entdecker etc.
      :ja klar und die bekommen deine Daten.
      :nee läuft alles auf deinem Gerät.
      :hmm ok….20-30€?!?! neee das ist zu teuer das hat doch Google Maps kostenlos.
      :Kopfschüttel

      • Domestizierte Generation! 1984 wird dann jedem klar, wenn man plötzlich die Nachteile spürt. Wenn man in einer Black Mirror-Folge aufwacht…

  • Sebastian Buggle

    Hier kann sich Apple mal aufregen. Im Gegensatz zum DMA mit der EU ist das wirklich gefährlich.

  • Ich frage mich manchmal, ob man dieses „Deep State“ Gerede ernster nehmen sollte.

    Früher war das alles nicht ernst zu nehmen…mittlerweile lache ich nicht mehr darüber.

    Hier sollten Journalisten mal klarer nach bohren wer sowas fordert und nachhaken!
    Der Wähler sollte mehr informiert werden.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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