Apple hört auf Kritik
Entwickler von Guardian-VPN erwirkt Anpassung der App-Store-Regeln
Die Firewall-App Guardian bietet jetzt von Apple abgesegnet auch Tages-Abos an. Ein bemerkenswerter Vorgang, denn hierbei handelt es sich vermutlich um das erste Mal, dass die von Apple angekündigten App-Store-Lockerungen tatsächlich auch praktische Anwendung finden.
Der Entwickler der Guardian-App Will Strafach teilt mit, dass er die Regeln des App Store erfolgreich hinterfragt und damit verbunden eine Regeländerung bewirkt habe. In der Folge könne er den „Guardian Day Pass“ auch in der noch ausstehenden Version 2 der App weiter anbieten.
guideline challenge successful! ✅
to @guardianiosapp users: Day Pass capabilities will indeed live on in our upcoming v2 update.
I am unsure when the text of the App Store Guidelines will be publicly updated on this matter, but keep an eye out.
— Will Strafach (@chronic) August 29, 2020
Apples Mindestvoraussetzung für In-App angebotene Abos war bislang eine Laufzeit von mindestens sieben Tagen. Aus diesem Grund wurde offenbar auch das vor zwei Wochen erschienene Update 1.3.2 der App zunächst beanstandet. Dem Entwickler zufolge konnte das Update dann aber der Leitlinie „Beanstandungen sollen wichtige Updates nicht blockieren“ folgend freigegeben werden. Zudem habe man bewirken können, dass Apple die Tagesabos künftig generell zulässt und die Funktion damit auch für die nächste Version der App erhalten.
Als Argument für die generelle Genehmigung der Tagesoption berief sich Strafach auch auf die Tatsache, dass Apple dergleichen bei großen Konzernen wie dem US-Provider Sprint durchaus nicht stört. Dieser hält in seiner App Secure-WiFi offenbar unbeanstandet die Möglichkeit zur Buchung eines Tagespasses bereit. Es ist zu erwarten, dass Apple die für Entwickler niedergeschriebenen Abo-Regeln zeitnah entsprechend überarbeitet.
Strafach als Jailbreaker und Sicherheitsforscher bekannt
Strafachs unter der Bezeichnung Guardian Firewall + VPN angebotene iPhone-App bietet eine Kombination aus Firewall-Schutz und VPN-Tunnel. Der Datenverkehr soll dabei über sichere Verbindungen und zudem stets streng verschlüsselt erfolgen. Angriffe will die App ebenso wie aggressive Werbeeinblendungen direkt blockieren.
Der Name Will Strafach dürfte einigen von euch bekannt sein. Der Entwickler hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur in der Jailbreak-Szene, sondern besonders auch als Sicherheitsforscher einen Namen gemacht. So berichtete Strafach beispielsweise über Apples Sondergenehmigungen für Uber oder die Tatsache, dass die Wetter-App AccuWeather persönliche Nutzerdaten sammelt und weitergibt.