Monopol-Vorwürfe
Ehemaliger App-Store-Direktor: „Apple verstößt gegen eigene Regeln“
Der ehemalige Apple-Mitarbeiter Philip Shoemaker fährt schwere Geschütze gegen seinen einstigen Arbeitgeber auf. Die App-Store-Regeln seien nicht nur willkürlich und strittig, sondern würden zudem als Waffe gegen die Konkurrenz eingesetzt. Zudem verstoße Apples eigenes Spiele-Abo Apple Arcade gegen eben jene Regeln, die Angebote wie Xbox Game Pass und Google Stadia von iOS-Geräten fern halten.
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Die Aussagen Shoemakers finden sich im Abschlussbericht einer Untersuchungskommission zu den Monopolvorwürfen gegen Technologiekonzerne wie Apple, Facebook, Google und Amazon. Zitiert werden hier neben aktuellen Einlassungen auch verschiedene Stellungnahmen aus dem vergangenen Jahr. Shoemaker war zwischen 2009 und 2016 als „Sr. Director, App Store Review“ für das Zulassungsverfahren in Apples App Store verantwortlich.
Schon im vergangenen Jahr unterstellte Shoemaker, dass Apple aus Angst vor konkurrierenden Apps von Firmen wie Facebook oder Google externe Angebote nur mit Einschränkungen zuließ. Als Beispiel führte er die langjährige Weigerung Apples an, Apps von Drittanbietern als Standard-Anwendungen zuzulassen.
Während den im September mit dem Untersuchungsausschuss geführten Gesprächen wiederholte Shoemaker die Vorwürfe, dass Apples Regeln darauf abzielen, Konkurrenz auszuschließen. Das Unternehmen habe beispielsweise die Richtlinie 3.1.2a zu Streaming-Spielen vermutlich einzig deswegen implementiert, um ein App-Angebot von Google Stadia auszuschließen. Schon in der Vergangenheit hätten leitende Angestellte des iPhone-Herstellers die Gründe für den Ausschluss von konkurrierenden Anwendungen teils schlicht erfunden.
Apple hat die Vorwürfe des Untersuchungsausschusses bereits in einer ersten Stellungnahme zurückgewiesen. Gegenüber Business Insider hat der iPhone-Hersteller angekündigt, in den nächsten Tage eine detaillierte Gegendarstellung zu veröffentlichen.