Auch Apple sammelt Nutzerdaten
Doppelte Tracking-Standards? Apple auch in Polen unter Druck
Die polnische Wettbewerbsbehörde UOKiK geht dem Verdacht nach, dass Apples Datenschutzrichtlinien den Wettbewerb im Markt für mobile Werbung beeinflussen könnten. Im Zentrum steht das „App Tracking Transparency“-Framework.
Dieses System fragt Nutzerinnen und Nutzer seit 2021 beim Start von Apps nach einer Zustimmung zur Datennutzung. Die Behörde will nun klären, ob die Gestaltung dieser Abfragen unabhängige Anbieter benachteiligt und erinnert damit an ähnliche Untersuchung in Frankreich und in Deutschland.
Für Apple selbst gelten andere Regeln
Apple entwickelt nicht nur die Betriebssysteme iOS und iPadOS, sondern betreibt auch eigene Dienste, die personalisierte Werbung ausspielen. Während externe Apps beim Start eine Abfrage zum sogenannten Tracking anzeigen müssen, präsentiert Apple für eigene Anwendungen lediglich eine Zustimmung zu personalisierter Werbung.
Beide Abläufe führen technisch dazu, dass Nutzerdaten gesammelt und für Werbezwecke ausgewertet werden. Die verwendeten Formulierungen und die Gestaltung der Hinweise unterscheiden sich jedoch deutlich. Nach Einschätzung der Behörde könnte dies dazu führen, dass Apple häufiger Zustimmung erhält als andere Anbieter, da Nutzern der Begriff Tracking oft negativ erscheint.
- Apples Tracking-Regeln: Bundeskartellamt meldet Bedenken an
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Die UOKiK kritisiert zudem, dass Apple selbst definiert, was in diesem Zusammenhang als Tracking gilt. Das Unternehmen wertet die eigene Datenerfassung nicht als Tracking, obwohl die praktischen Folgen für die Werbeauslieferung ähnlich sind. Dies bedeutet: Apple schreibt zum einen das Regelwerk für den gesamten App Store, zum anderen agiert der Konzern jedoch auch als konkurrierender Anbieter im Werbemarkt.
Auswirkungen auf unabhängige Entwickler
Die polnische Wettbewerbsbehörde ist der Meinung, dass dies erhebliche Folgen für unabhängige App-Anbieter haben kann. Wenn deren Möglichkeiten zur Datennutzung eingeschränkt werden, sinkt der Wert ihrer Werbeflächen. Dies könnte die Einnahmen schmälern und ihre Position gegenüber Werbekunden schwächen. Die Behörde sieht darin eine mögliche Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung. Verstöße könnten hohe Geldbußen nach sich ziehen.
Czy polityka ochrony prywatności może być czymś złym❓
Na pewno nie może naruszać konkurencji❗️
Prezes UOKiK postawił zarzuty trzem spółkom koncernu Apple.
Szczegóły https://t.co/1uwAVx0S7g pic.twitter.com/f2AMQGC6oN
— UOKiK (@UOKiKgovPL) November 25, 2025
Nein? Doch! Oh?!
Geht ja nicht per se um personalisierte Werbung oder gar kein Tracking. Sondern das verhindern großer Werbenetzwerke. Wo man über Apps hinweg oder Websites getrackt wird Und das macht Apple selbst nicht. Daher ist der Artikel falsch.
Ganz genau. Da wird wieder eine Sau durch Dorf getrieben … albern. Schlimm, wie uninformiert selbst die sind, die darüber berichten – und peinlich.
Quelle?
Danke, ganz genau! Aber sie wollen es gar nicht begreifen da solche Artikel in der Regel viel Clicks erzeugen… Konfrontation & Polarisation wird doch mittlerweile überall verwendet.
Der Artikel ist richtig, verweist aber nicht explizit auf die Werbe-ID „IDFA“. Sobald die genutzt wird kommt bei den Apps das entsprechende Popup, unabhängig davon ob die Firma die Daten nur intern nutzt oder Firmenübergreifend.
Und hier ist das Problem, das Apple wohl auch die Werbe-ID nutzt (zumindest wurde es in den bisherigen Statements nicht verneint), aber keinen entsprechenden Hinweis anzeigt.
Es ist immer wieder erstaunlich, dass auch hier behauptet wird, für Apple selbst würden andere Regeln gelten. Das ist schlichtweg falsch, und es scheint zu viel verlangt zu sein, auch nur den ersten Satz der ATT-Dokumentation zu lesen.
„You must use the AppTrackingTransparency framework if your app collects data about end users and shares it with other companies for purposes of tracking across apps and web sites.“
Diese Anforderung ist absolut berechtigt und kommt uns Nutzern zugute. Sobald unsere persönlichen Daten an Drittunternehmen verkauft werden, ist eine unkontrollierte Weitergabe nicht mehr aufzuhalten.
Die zitierte Stelle hat nichts mit Apples eigenem Tracking zu tun, das gilt für Entwickler/Appanbieter.
@Kan Natürlich hat es damit etwas zu tun. Apple verkauft weder Nutzerdaten noch gibt sie an Google, Meta oder anderen Ad Netzwerken weiter.
Die einzige und äußerst wichtige Aufgabe des ATT besteht darin, die unkontrollierte Datenweitergabe zu verhindern, bzw. den Nutzern die Möglichkeit zu geben, selbst darüber zu entscheiden.
Und auch Apple selbst hält sich an diese Regeln.
Natürlich stößt dies bei den Werbenetzwerken übel auf, wenn nicht mehr frei mit den Nutzerdaten gehandelt werden darf.
Gerade bei diesem Thema fällt leider auf, dass die objektive Berichterstattung gerne komplett außen vor gelassen wird. Hauptsache man kann gegen Apple argumentieren und die Werbenetzwerke werden zufriedengestellt. Warum sollte auch der Nutzer über seine Daten entscheiden dürfen?
+1 Hoffe, dass der Artikel dahingehend berichtigt wird.
+1 Genau
Ich nutze 1Blocker Firewall, welches alle Tracker, auch die von Apple selbst, blockiert.
Musst du dafür nicht permanent eine VPN Verbindung aktiv haben und zerrt die nicht ziemlich am Strom?
Da steht dann zwar VPN oben in der Leiste aber es ist kein echter, da geht nichts online auf Reise. Alle Daten werden lediglich lokal in die 1Blocker-App geleitet, welche alle Filter aufs Gerät geladen hat. Das iPhone/iPad erkennt diese Methode als VPN aber, wie schon gesagt, ist das keins. Das erhöht den Akkuverbrauch nicht messbar.
Nett gedacht, … aber zu kurz
da sie zu ihren Servern beliebige Ports benutzt können, ich schmeiße mal 443 in die Runde, schaust de , wie alle in de Röhre.
Machen sie aber nicht. Die erklären doch alles im Blog und antworten auch jedem per E-Mail.
Welche App ist das? So wie du sie bezeichnet hast, habe ich sie nicht gefunden.
Unterschied für die, die es immer noch nicht machen:
1) Apple: trackt die Vorlieben des Users und speichert diese Daten unter dem User-ID ab um z.B. personalisierte Angebote in den eigenen Apple-Apps wie App Store, Music, Books, usw. für diesen User anzuzeigen
2) Andere: tracken die Vorlieben des Users und speichern diese Daten in einem globalen AdTracking-Netzwerk unter einer global eindeutigen, dem User zugeordneten Werde-ID ab und verdienen allein mit diesem Speichern Geld. Komplett andere Apps (oder auch andere Interessierte wie Analysten, Geheimdienste oder Forscher) nutzen dann diese Daten um gezielt Werbung anzuzeigen oder Angebote zu unterbreiten
So. Sollte doch nicht so schwierig sein den Unterschied zu raffen, oder?
Und hierzu: „da Nutzern der Begriff Tracking oft negativ erscheint“ – ja, denn 2) ist TRACKING über unendlich viele Anbieter hinweg und 1) ist lediglich personalisierte Werbung bei einem einzelnen Anbieter, hier Apple.
Und genau das hat die polnische Behörde auch nicht verstanden wenn sie schreibt „dass Apple selbst definiert, was in diesem Zusammenhang als Tracking gilt“.
Ganz ehrlich, mich interessiert es nicht, dass es einmal um Tracking-Netzwerke geht und einmal um das Tracking eines einzelnen Anbieters. Ich möchte als Benutzer das Recht haben, dem Tracking widersprechen zu können – wenn die App aufgeht möchte ich auch, dass wie bei den Netzwerken eine Abfrage kommt.
Besonders ärgerlich sind die Cookie-Abfragen in den Apps. Wenn man nicht einfach auf “Akzeptieren” klickt, kann man sich hunderte Drittanbieter ansehen, an die Daten weitergegeben werden. Besonders schlimm finde ich es zum Beispiel auf meinem Apple TV unter der Joyn / RTL+ App. Dort wird man selbst nach dem Ablehnen kurz darauf wieder aufgefordert, die Entscheidung zu überdenken.
Gepaart mit AdGuard Home ist es krank wohin alles Daten geschrieben werden.
Der Witz dabei ist, dass ich von Apple noch nie Werbung bekommen habe. Weder personalisiert noch sonst wie oder zeigt VoiceOver sowas erst gar nicht an. Was ich mir nicht vorstellen kann. Und das Daten gesammelt werden ist bei einer Firma die einen Shop betreibt natürlich auch nicht ganz unlogisch, okay, darum ging es jetzt zwar nicht direkt, aber man weiß ja nie, wann da auch dann irgendwelche Leute anfangen zu schreien.