Auf russischen Servern
Die iCloud-Daten vor Ort: Erst in China, jetzt auch in Russland
Zu Jahresbeginn 2018 kündigte Apple an, dass die iCloud-Daten chinesischer Nutzer fortan nicht mehr in den USA, sondern auf Servern in China gespeichert werden müssten.
Dem Vernehmen nach war Apple zu diesem Eingeständnis „gezwungen“, um mit lokalen Richtlinien konform zu gehen und das Angebot in China weiterhin aufrecht erhalten zu können. Ein halbes Jahr später wurde ein pikantes Detail der Umstellung bekannt: Die Daten werden direkt beim Staatsanbieter China Telekom gespeichert.
Apple sah sich in der Angelegenheit ohne Frage in einer Zwickmühle, ließ aber klare Statements vermissen: Man müsse mit den lokalen Richtlinien konform gehen, verwende aber leistungsfähige Verschlüsselungs- und Sicherheitssysteme und es werde auch keinerlei Hintertüren geben – so der Konzern damals.
Nun scheint Apple eine ähnliche Ausnahme auch für russische iCloud-Nutzer zu machen. Um gesetzlichen Vorschriften zu entsprechen, die bereits 2015 beschlossen wurde, hat Apple der russischen Regierung jetzt dargelegt, welche Anwender-Informationen fortan im Land gespeichert werden sollen.
Laut dem Wirtschafts-Nachrichtendienst Bloomberg beschränken sich die Informationen auf Namen, Anschrift, E-Mail-Adresse und Telefonnummer – zum spezifischen Verbleib von Nachrichten, Dokumenten, Fotos und Kontaktinformationen hat sich Apple hingegen nicht geäußert.
Apple war im vergangenen Jahr der Drittgrößte Smartphone-Anbieter. Mehr Geräte konnten lediglich Samsung und Huawei absetzen.