Weiterbetrieb bis Ende Mai
Corona-Warn-App: Kosten steigen auf 220 Mio. Euro
Die Betriebskosten dir für die fortdauernde Bereitstellung der Corona-Warn-App anfallen, werden die für das laufende Jahr eingeplanten 50 Millionen Euro deutlich überschreiten.
Dies hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf Anfrage der WELT AM SONNTAG eingeräumt und rechnet momentan mit voraussichtlichen Kosten von 73 Millionen Euro für den Betrieb der Corona-Warn-App im Jahr 2022.
Die steigenden Betriebskosten lassen die Gesamtkosten für die App zur Kontakt- und Risiko-Erfassung damit auf über 220 Millionen Euro anwachsen.
Weiterbetrieb bis Ende Mai
Zudem haben sich die politischen Entscheidungsträger bekanntlich darauf verständig, die Corona-Warn-App noch bis Ende Mai weiterlaufen zu lassen und diese nicht, wie eigentlich vorgesehen zum Jahresende auslaufen zu lassen.
- Corona-Warn-App: Letzte Verlängerung bis Ende Mai 2023
Im kommenden Jahr sind für den Weiterbetrieb der Corona-Warn-App bislang 23 Millionen Euro im Bundeshaushalt abgestellt, mit denen unter anderem die Telefon-Hotline zur App, sowie die technische Infrastruktur der Telekom und die Entwicklungsarbeiten der verantwortlichen SAP-Programmierer beglichen werden sollen.
Nachbarn fahren deutlich günstiger
Die WELT AM SONNTAG hat nicht nur beim BMG sondern auch bei den Entwicklern anderer europäischer App-Angebote zum Coronavirus vorgesprochen und unter anderem die Niederländer und die Finnen zu ihren Projekten befragt. Interessant: Bei unseren europäischen Nachbarn sind vergleichbare Digitalprojekte deutlich günstiger ausgefallen.
Während hierzulande inzwischen mit Gesamtkosten von mindestens 220 Millionen Euro gerechnet werden muss, kommen die Niederlande auf nur 5 Millionen für die Entwicklung und jährliche Betriebskosten von etwa 10 Millionen. In Finnland kostete die bereits im Sommer eingestellte App insgesamt nur 6 Millionen Euro.