Strikte Diensthandy-Anweisung
China: Neues iPhone-Verbot für Staatsangestellte
Mitarbeiter und Angestellte der chinesischen Zentralregierung dürfen am Arbeitsplatz keine Smartphones von Apple und anderen ausländischen Unternehmen mehr einsetzen, sondern sind dazu angehalten auf Mobilgeräte von inländischen Anbietern auszuweichen.
Neue Vorgaben aus Peking
Dies meldet das Wall Street Journal exklusiv unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, die von einem seit mehreren Wochen laufenden Prozess berichten. So hätten Vorgesetzte ihre Teams in Chatgrupen und persönlichen Meetings über die neuen Vorgaben in Kenntnis gesetzt, die direkt aus Peking kommen sollen.
Die Zentralregierung will mit dem Schritt offenbar die Abhängigkeit zu ausländischen Anbietern verringern, die eigene Wirtschaft stärken und dem Abfluss sensitiver Informationen in das Ausland entgegenwirken.
Die neuen Vorgaben könnten sich negativ auf Apples Umsätze auswirken. Allein im letzten Quartal hat Apple 21 Prozent aller Netto-Verkaufsumsätze im Großraum China erwirtschaftet, dem drittgrößten Markt nach Amerika und Europa. Vor allem im Bereich der High-End-Smartphones ist Apple in China gut positioniert.
Reaktion aus EU- und US-Verbote?
Unklar ist derzeit wie viele der Angestellten im Staatsdienst von den neuen Vorgaben betroffen ist, fest schien aber offenbar zu stehen, dass diese deutlich strikter durchgesetzt werden sollen als ähnliche Richtlinien aus der Vergangenheit. Chinesische Regierungsvertreter wollten die Berichte auf Nachfrage des des Wall Street Journals nicht kommentieren.
Auch in den Vereinigten Staaten und in Europa wurden zuletzt mehrere Verbote gegen Angebote chinesischer Unternehmen durchgesetzt. So dürfen Diensthandy-Nutzer in Brüssel und in New York die TikTok-App nicht mehr installieren. Ende des vergangenen Jahre hat die US-Regierung zudem die Errichtung von Mobilfunk-Infrastruktur mit Hardware des chinesischen Huawei-Konzerns untersagt.