Angebot wird eingestellt
Bundesnetzagentur stoppt „StreamOn“ und „Vodafone Pass“
Die Bundesnetzagentur hat die Vermarktung der Zero-Rating-Optionen „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ untersagt. Damit verbunden wurde die Beendigung von Bestandskundenverträgen angeordnet. Als Begründung führt die Bundesbehörde an, dass die Angebote gegen die Netzneutralität verstoßen, weil sie den Datenverkehr nicht gleich behandeln und bestätigt somit eine bereits im Vorfeld von Kritikern immer wieder geteilte Einschätzung.
Werbegrafiken zu Vodafone Pass und StreamOn (oben)
Die Kontroverse um die Angebote der Provider läuft inzwischen schon einige Jahre. Bereits 2017 hat die Bundesnetzagentur eine entsprechende Prüfung angekündigt, den letzten Anstoß für die nun vorgetragene Entscheidung dürfte eine Entscheidung des europäischen Gerichtshofs aus dem vergangenen Herbst gegeben haben, in der Festgestellt wurde, dass die sogenannten „Nulltarif-Optionen“ gegen die Netzneutralität verstoßen.
Wir beenden die Ungleichbehandlung von Datenverkehren, die mit den Zero Rating-Optionen verbunden sind. Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Datenvolumina oder günstigere Mobilfunk-Flatratetarife anbieten. Verbraucherinnen und Verbraucher werden davon profitieren.
-Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur
In Verbindung mit der Entscheidung fordert die Bundesnetzagentur eine kurzfristige Umsetzung. So teilt die Behörde mit, dass die Neuvermarktung von „StreamOn“ und „Vodafone Pass“ bis zum 1. Juli 2022 einzustellen ist. Die bereits geschlossenen Verträge erhalten eine Übergangsfrist bis Ende März 2023, dann ist auch das Zero-Rating-Geschäft mit Bestandskunden einzustellen.
Als Nebeneffekt der Regulierung erwartet die Bundesnetzagentur positive Auswirkungen auf den gesamten Mobilfunkmarkt. So sei zu erwarten, dass sich der Trend zu Tarifen mit höheren Datenkontingenten und günstigeren Mobilfunk-Flatrates beschleunigen wird.
Telekom kündigt StreamOn-Ende an
Telekom und Vodafone haben bereits auf die Entscheidung reagiert und leiten die geforderten Anpassungen in die Wege. So hat die Telekom heute ihre knapp 500 StreamOn-Partner über den Sachverhalt informiert und über die Auswirkungen auf das kommende Geschäft unterrichtet. Man bedauere die kommende Einstellung des hauseigenen Zero-Rating-Angebots, von dem der Telekom zufolge mittlerweile mehr als vier Millionen Nutzer Gebrauch machen und bereite bereits alternative Maßnahmen vor.
Gleichzeitig wird die Telekom auch weiterhin mit fairen Tarifen hohen Datenverbrauch und das beste Nutzungserlebnis ermöglichen. Deshalb optimieren wir das Erlebnis unserer Kunden durch konkrete Maßnahmen ständig, in dem wir z. B. Datenvolumen verschenken oder dauerhaft das Datenvolumen in Tarifen ausgewählter Kundengruppen aufwerten. Die nächsten Maßnahmen für weitere Kundengruppen sind bereits in Vorbereitung, betroffene Kunden werden natürlich rechtzeitig informiert.