Datenbasis von Blitzer.de und Traffi Hunter
Bluetooth-Blitzer-Warner: „ooono“ Verkehrsalarm ausprobiert
Klingt wie „Oh no!“, schreibt sich aber anders. Ob der Name des für knapp 50 Euro erhältlichen Bluetooth-Blitzer-Warners ooono auf den Ausruf zurückgeht, der beim Durchfahren eines Rotampel-Blitzers noch zu den höflicheren Reaktionen zählen dürfen, wissen wir nicht. Was wir jedoch bestätigen können: ooono funktioniert.
Wir haben in den zurückliegenden Wochen mehrere Kilometer mit dem Auto-Accessoire runtergerissen und können euch im Folgenden vielleicht eine Handvoll Fragen beantworten, die beim Blick auf die Amazon-Produktseite umgehend aufkommen werden.
Bluetooth-Taster mit LED und Piepstönen
Vielleicht starten wir kurz mit der eigentlichen Produktbeschreibung, denn der ooono selbst ist nicht viel mehr als ein einfacher Bluetooth-Taster, der in unterschiedlichen Farben blinken und verschiedene Piepstöne von sich geben kann.
Wichtigste Funktion des kreisrunden Beifahrers: Wurde dieser einmal mit dem iPhone des Autobesitzers gekoppelt, sorgt dieser dafür, dass die ooono-Applikation im Systemhintergrund aktiviert wird, sobald das Auto bewegt und ein zuvor gekoppeltes Apple-Handy in der Nähe erkannt wird.
Der Taster nimmt euch so den manuellen Start der ooono-Applikation ab und beweist der Anwendung gleichzeitig, dass ihr die Pauschalgebühr für deren Nutzung durch den Kauf des Accessoires bereits entrichtet habt. Denn statt Abos oder zeitlich befristete Zugänge zu den genutzten Blitzer-Datenbanken zu verkaufen, setzen die ooono-Macher auf die einmalige Bezahlung des Tasters.
Zwei Schlichte Warnhinweis-Typen
Ist dessen Begleit-App installiert, der Taster selbst im Auto platziert und hat durch den Bluetooth-Kontakt mit dem iPhone bereits dafür gesorgt, dass die ooono-Applikation im Hintergrund gestartet wurde, behält der Bluetooth-Blitzer-Warner eure aktuelle Position im Blick, um euch so vor herannahenden Blitzern und anderen Verkehrsgefahren zu warnen. Dies geschieht auf zwei unterschiedliche Arten.
- Will euch der ooono auf einen herannahenden Blitzer aufmerksam machen, piepst der Taster viermal und leuchtet blau auf.
- Wird eine Gefahrenstellen, also ein Stau oder ein Verkehrshindernis vorhergesagt leuchtet der ooono rot und piepst etwas eindringlicher, dafür aber kürzer.
Beide Warnungen könnt ihr mit einem kurzen Druck auf den Bluetooth-Knopf quittieren und so eine Rückmeldung über das Vorhandensein von Blitzer und Gefahrenstelle geben. Zudem lassen sich Blitzer und Gefahrenstellen auch selbst melden. Während der Fahrt drückt man den ooono-Taster dafür 1x (Blitzer) oder 2x (Gefahrenstelle).
Auf dem iPhone-Display erscheinen zusätzlich zu den Warnhinweisen des Tasters kurze Push-Mitteilung, zudem können Anwender in der ooono-Applikation sehen, welche Blitzer in unmittelbarer Nähe zum eigenen Standort stehen.
Zwar bietet die ooono-App hierfür auch eine Sprachausgabe an, lässt eine CarPlay-Integration derzeit aber noch vermissen – nach eigenen Angaben arbeiten die Entwickler hier gerade daran. Das Fehlen der CarPlay-Integration stört im Alltag jedoch nicht sonderlich, da die Piepstöne schnell dazu konditionieren, die eigene Geschwindigkeit und Fahrweise zu prüfen. Ganz unabhängig davon, vor was genau eigentlich gewarnt werden soll.
Legale Grauzone
Mit Blick auf die kürzlich novellierte Straßenverkehrsordnung, die den Einsatz von Blitzer-Warnern inzwischen explizit ausschließt, ist der ooono zumindest in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone unterwegs.
Da man dem Taster jedoch auch untersagen kann Blitzer-Warnungen abzugeben bzw. dieser auch vom Beifahrer und nicht vom Fahrzeugführer genutzt werden könnte, fällt die eindeutige rechtliche Bewertung des kleinen Tasters ambivalent aus.
Die in Dänemark beheimateten Macher selbst schreiben dazu:
[…] In Deutschland befindest Du Dich mit dem ooono Verkehrsalarm in einer rechtlichen Grauzone, da die Verwendung von Radarwarnern nach StVO zwar verboten, Warnungen vor allgemeinen Gefahrenstellen aber erlaubt sind. Wer ein aktives oder betriebsbereites Gerät im Auto hat, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Diese Regelung bezieht sich aber nur auf den Fahrer des Autos, nicht auf den Beifahrer. Auch der Besitz eines Radarwarnsystems fällt nicht unter das Verbot. Die Einstellungen, vor welchen Gefahren Du gewarnt werden möchtest, kannst Du in der App individuell konfigurieren. […]
Ein wirklich nettes Auto-Accessoire
Unterm Strich kauft man mit dem ooono den abofreien Zugang zu den vollständigen Datenbanken von Blitzer.de & Traffi Hunter. Diese nutzt der ooono, um mit einfachen Warnhinweisen schnell vor unachtsamen Patzern zu schützen, die im Zweifel deutlich mehr als die veranschlagten 49 Euro kosten könnten.
In den zurückliegenden zwei Wochen hat sich der ooono in unserem Fahrzeug regelmäßig und verlässlich selbstständig aktiviert, kann von mehreren Fahrern genutzt werden und sitzt auf einer kleinen Magnethalterung, die sich jederzeit rückstandslos aus dem Lüftergitter entfernen lässt.
Ein nettes Accessoire für regelmäßige Autofahrer, das wir bis vor einem guten Monat noch nicht kannten, mittlerweile aber nicht mehr missen wollen.