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Zinsen häufen sich an

Bloomberg: Apples Steuerstrafe könnte 14,5 Milliarden betragen

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Die unzulässige steuerliche Vorzugsbehandlung, die Apple in Irland genossen haben soll, könnte den Konzern deutlich mehr Geld kosten als bislang angenommen. Dies geht aus einem aktuellen Bericht der Wirtschafts-Nachrichtenagentur Bloomberg hervor, die sich auf den hauseigenen Analytiker Matt Larson beruft.

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Im schlimmsten Fall, so Larson, könnten die inzwischen aufgelaufenen Zinsen die Steuernachzahlung um 1,5 Milliarden auf 14,5 Milliarden Euro erhöhen. Initial forderte die EU-Kommission Apple dazu auf rund 13 Milliarden Euro in die irische Staatskasse zu überweisen. Eine Prüfung der Kommission ergab damals, dass Apple in Irland unrechtmäßige Steuervergünstigungen erhalten hat.

European Union competition watchdogs ordered Ireland to claw back a record 13 billion euros ($13.9 billion) plus interest in unpaid taxes from the iPhone maker last August, covering the years 2003 to 2014. Apple and Ireland have appealed the EU’s Aug. 30 decision. In a worst-case scenario, the interest payment could ultimately approach 1.5 billion euros, bringing the total bill close to 14.5 billion euros, according to estimates by Matt Larson, a Bloomberg Intelligence technology analyst.

Apples Tim Cook beschrieb die Entscheidung der EU-Kommission als „politischen Scheißdreck“ und verwies auf die irische Regierung, die die im Raum stehende Rückzahlung gar nicht entgegennehmen wollte.

Cook zufolge ist auch der von der EU-Kommission genannte Betrag aus den Sternen gegriffen. Apple und Irland hätten sich stets an die Regeln gehalten, nichts falsch gemacht und würden nun gemeinsam an einem Einspruch arbeiten. Der Apple-Chef führte damals erneut die Tatsache an, dass Apple sich seit 37 Jahren in Irland engagiere und dort mittlerweile 6.000 Mitarbeiter zähle.

Zuletzt schlug der Apple-Chef eine Einladung des irischen Parlamentes aus, das Tim Cook im vergangenen Monat zu einer Frage-Stunde einlud und die Vorwürfe der EU gemeinsam erläutern wollte.

Apple Grafik

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18. Jan 2017 um 12:38 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Wahrscheinlich fehlt den meisten von uns eh das Hintergrundwissen um diesen Vorgang zu verstehen. Für mich klingt das wenig vernünftig, wegen gerade mal 6.000 Jobs auf >10 Milliarden € zu verzichten. Das sind 1,6 Mio€ pro Arbeitsplatz. Die 6.000 Jobs kann man mit sehr viel weniger Geld aufbauen, insbesondere wenn man lokale Startups und Unternehmer fördert. Mir leuchtet das Verhalten von Irland nicht ein.

    • Vermutlich kalkulieren die auf lange Sicht – da können die paar Prozent die Apple aktuell abdrückt auf Dauer mehr einbringen als 14,5 Mrd. auf einen Streich. Denn eins ist sicher, Apple wir Irland den Rücken kehren, sofern sie diese Strafe zahlen müssen…

      • Nach dem Brexit können sie nach England wechseln, das die Steuern drastisch senken möchte.

      • Aber dann wären sie nicht in der EU. Und das kostet einiges an Bürokratie (und evtl Zöllen)..

    • Aus Sicht von Irland ist es sinnvoll, wenn Apple (oder einem anderen Konzern) die Vergünstigungen nicht eingeräumt werden, kommt der Konzern eben nicht und es gibt weder Arbeitsplätze noch Steuern. Insoweit ist der ‚Verzicht‘ auf die Steuern eben kein Verzicht (aus irländischer Sicht) und die Arbeitsplätze sind kostenlos geschaffen worden. Im Gegenteil zumeist wird ja noch ein wenig Steuern gezahlt und es gibt Zulieferer, die auch Umsatz machen und Steuern bezahlen. Quasi ein Win-Win Situation.
      Unsinnig wird es eben erst aus europäischer Sicht, denn natürlich wollte Apple (auf andere Konzerne trifft das auch zu) einen Standort innerhalb der EU, um insgesamt hier Geschäfte zu machen. Wären Sie nicht von Irland gelockt worden, wären sie vielleicht nach Deutschland, England oder Frankreich Gegenangebot oder in irgendein anderes EU-Land und hätten dort dann aber mehr Steuern bezahlt. Somit hat die EU insgesamt auf Steuern verzichtet.
      Auch wenn sie ansonsten ganz wo anders hingegangen wären, oder alles von den USA aus gesteuert hätten, der Vorwurf lautet, Irland hat weniger Steuern kassiert, als Apple (irgendwo anders) hätte bezahlen müssen. Damit haben die Aktionäre mehr Gewinn erhalten und die Öffentlichkeit weniger Steuern.
      Wirklich lösen lässt sich dies nur, wenn alle Staaten sich auf gewissen Steuersätze einigen würden (unrealistisch).
      Aber der Ansatz zu,infest innerhalb der EU hier Wettbewerbsverzerrung durch Dumping-Steuern zu verbieten ist zumindest ein Schritt in die richtige Richtung.

      Insoweit hat sogar Mr. trump einen wahren Kern in seinen Forderungen. Wenn ein Land Unternehmen mit Steuersenkungen oder Subventionen anlockt und dann anschließend die Produkte subventioniert in andere Länder verkauft werden, ist das ein schädlicher Aspekt der Globalisierung und sollte durch Strafzölle ausgeglichen werden.
      Allerdings will Mr. trump die USA offenbar gegen jeden Import abschotten und gleichzeitig selbst im Inland die Steuern senken, d.h. subventionieren. Nun ja, dass er in der ersten Satzhäfte das eine und in der zweiten dasGegenteil behauptet ist ja nicht neu

  • Was mir bei der Sache nicht in den Kopf geht ist warum sowas immer Rückwirkend gemacht werden muss! Apple und Irland hatten einen Deal…ob gerecht und sinnvoll ist erstmal egal…es gab den Deal und dann sollte man sich auch dran halten! Es spricht aber doch nichts dagegen einfach zu sagen ab jetzt gelten neue Regeln. Hier habt ihr eine Frist von x Monaten und danach zahlt ihr normale Steuern!

    • Das sollte bei Steuerhinterziehung auch so sein. Wenn ich mit meinem Nachbarn abmache, dass ich für ihn ein paar Arbeiten erledige, und ich das Geld steuerfrei bekomme, kann es doch nicht sein, dass wir hinterher noch steuern zahlen müssen, nur weil unsere Absprache nicht rechtmäßig war. Das sollte auch nur für die Zukunft gelten.

    • Da hat der deutsche Staat dir versehentlich die letzten 12 Jahre zu viele Steuern berechnet. Aber ist ja nicht schlimm, in 8 Monaten verlangt er dann weniger. Die Rückzahlung wäre jetzt aber aufwendig und Geld abgeben mag keiner, also kommst du schon drüber weg. – so etwa?

      • In diesem Szenario zahlt er je nach Fall und Besteuerung höchstens die zu viel gezahlten Steuern der letzten 4 Jahre zurück. Selbstredend ohne die Zinsen. Und nur auf Vorbehalt. Schließlich lag der Fehler bei dir. No joke.

  • zwangsenteignung, konten einfrieren und haftbefehle gegen die führungsriege von apple. schon bekommt man sein geld

  • Fann soll Irland seine Steuern anpassen und Apple ab dannmehr Steuern zahlen!

    Aber rückwirkend hat Aüple das an Steuern gezahlt, was Irland verlangt hat. Daraus kann man Apple keinen Strick drehen!

    Die bayerische Polizei fährt überwiegend BMW, weil BMW für einen Großkunden besondere Leasing-Konditionen einräumt z.B. 400€ pro Monat.

    Jetzt stellt Euch vor, Mercedes schreibt jetzt der Polizei vor 1200€ Leasingrate an BMW zahlen zu müssen, weil Mercedes der Meinung ist, dieses Angebot wäre zu günstig?

    Kindergarten! Irland soll angemessene Steuern verlangen, aber Nachkarten geht nicht!

  • Wenn es Vereinbarungen gab oder gibt können die nicht einseitig geändert werden.
    Ausgemacht ist ausgemacht!
    Das ist nicht neu! Das ist geltendes Vertragsrecht.
    Bin neugierig wie das ausgeht.

    • Die werden nicht „einseitig“ geändert…

      Wenn ich mit dir nen Vertrag mache, ist es ziemlich Wurst was da drin steht, wenn es z.b. sittenwidrig ist… Dann greift eben übergeordnetes Recht.

      Ebenso können weder Apple noch Irland unabhängig von der EU Steuerdeals aushandeln… Denn das steht eben drüber.

      • Da es für einen Vertrag zwischen zwei Parteien nunmal zwei Parteien benötigt, wäre interessant inwiefern Irland dann für das Aushandeln jener Beschlüsse belangt werden kann. Wenn sollte man beide Seiten vor den Kader ziehen, sonst macht Irland genau so weiter.

  • Warum sparen die auf diese Weise Steuern? Weil sie’s können. Den Controllern bei Apple sollte man keinen Vorwurf machen.

  • Ein Haftbefehl gegen die Führungsetage von Apple wäre doch mal was. Vielleicht gibt es dann wieder ordentliche Pro Geräte. :)

  • Für Amerikaner ist doch jede Steuer „politischer Scheißdreck“. Soziale Verantwortung kennen sie nur wenn sie sich damit rühmen können. Darum verkommen in den USA alle Aufgabenbereiche des öffentlichen Lebens und der Infrastruktur wenn sich niemand privat drum kümmert und Menschen die finanziell schlecht gestellt sind, werden in Ihrem Elend komplett allein gelassen. Tolle Welt da!

    • Steuern werden in den USA durchaus gezahlt. Auch wenn das Steuerrecht dort einfacher ist und es keinen Protektionismus des Berufstand Steuerberater gibt. (Beispiel DE: Wer seine Erklärung nach dem Stichtag abgibt zahlt Strafzinsen. Der Steuerberater darf damit werben, dass der Staat mit ihm bis zum 31.12. beide Augen zudrückt.)
      Allerdings gibt es kaum soziale Abgaben. Keine Krankenkassenpflicht, keine Versicherung für Arbeitslosigkeit, Pflege oder Rente. Und das Staatssäckel sieht nur einen bedeutungslosen Anteil der Steuereinkünfte für Wohlfahrt und Co vor.
      Das in den USA nur dort in Infrastruktur investiert wird, wo man es für unbedingt nötig hält, hat nur in zweiter Ordnung etwas mit den Steuereinnahmen zu tun.

  • Wir zahlen alle Steuern, nur die großen Firmen mogeln sich drum rum. Das ist nicht nur Apple sondern auch einige andere. Apple soll Steuern zahlen wie alle kleineren Firmen. Basta.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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