Kostet genau 1 Euro pro Monat
Ausprobiert: Elgatos HomeKit-Rauchmelder Eve Smoke
Seit seinem Marktstart im Mai haben wir den HomeKit-kompatiblen Rauchmelder Eve Smoke des Zubehör-Anbieters Elgato auf einem unserer Schreibtische zu stehen und in etwa genau so lange schieben wir die Berücksichtigung des knapp 120 Eure teuren Warnmelders nun schon vor uns her.
Das Problem: Im Gegensatz zu iPhone-gesteuerten Staubsaugern, drahtlosen Ladestationen und neu veröffentlichten Applikationen lässt sich der Eve Smoke nicht mal „eben so“ ausprobieren, sondern stellt seine Brauchbarkeit nur im Ernstfall unter Beweis. Und so interessant die Reaktionszeiten des Eve Smoke auch sein mögen – ein Feuer im Büro war uns der Handteller-große Kunststoff-Puck nicht wert.
Entsprechend umschiffen wir die eigentlich relevante Frage – Rettet mich der Eve Smoke vor dem Feuertod? – und widmen uns den Meta-Informationen, die ihr während der Entscheidungsfindung für oder gegen den Kauf des bislang noch einzigen in Deutschland erhältlichen HomeKit-Rauchmelders im Hinterkopf behalten solltet – mit Onelink und Netatmos stehen mit Konkurrenzprodukten bereits in den Startlöchern.
Die Eve-App muss sein
Eine der durchaus relevanten Informationen für Fans eines puristischen HomeKit-Setups: An der Installation der offiziellen Eve-App kommt ihr zur Nutzung des Eve Smoke nicht vorbei.
Während sich konventionelle HomeKit-Accessoires wie Steckdosen oder Lampen häufig auch unter Verzicht auf die gesondert angebotene Hersteller-App installieren lassen – ohne dabei irgendwelche Nachteile in Kauf nehmen zu müssen – wird die Eve-App zur verantwortlichen Installation zwingend vorausgesetzt. Nur über die Eve-Anwendung lässt sich der Testalarm initiieren, nur hier könnt ihr das blinkende LED-Lämpchen an- bzw. ausschalten, nur hier den System-Status einsehen.
Eingerichtet ist der Eve Smoke in unter 20 Sekunden. Nachdem ihr den Rauchmelder in der Home-App als neues Gerät angelegt und hier seinem passenden Raum zugewiesen habt, gibt es weder Einstellungen zu konfigurieren, noch Alarm-Modi oder Wachzeiten einzustellen. Der Eve Smoke arbeitet ab sofort identisch wie die „dummen“ Alternativ-Modelle aus dem Baumarkt, überwacht die Umgebung mit fotoelektrischen Rauch- und thermodifferentialen Hitzesensoren und verspricht nicht nur offene Feuer, sondern auch Schwelbrände zu entdecken.
Nachrichten und HomeKit-Schnittstelle
Eigentlich sind es nur zwei Funktionen die den Eve Smoke von konventionellen Rauchmeldern unterscheiden und den Premiumpreis rechtfertigen: Dank der HomeKit-Schnittstelle kann der Eve Smoke als Auslöser für selbst erstellte Szenen genutzt werden. Zudem ermöglicht die HomeKit-Anbindung dem Rauchmelder das Absenden von Push-Mitteilungen auch an entfernte Geräte.
Anders formuliert: Wenn ihr in den Eve Smoke investiert, dann könnt ihr euch auch beim Waldspaziergang über den einsetzenden Alarm in den eigenen vier Wänden informieren lassen und habt zudem die Möglichkeit das ganz Haus mit entsprechend vorbereiteten HomeKit-Szenen zu warnen.
Auch wer den 85dB lauten Piepston des Eve Smoke nicht hört und das automatisch angehende Nachtlicht des Decken-Accessoires nicht sieht, kann so durch Lichter, einsetzende Musik und eigene Sirenen auf den Ernstfall hingewiesen werden. Seit Verfügbarkeit der HomeKit-Anbindung von Velux sollten sich auch automatisch aufgehende Rauchabzüge realisieren lassen.
Wer die HomeKit-Anbindung hingegen nicht benötigt, sucht weitere Vorteile des Eve Smoke vergeblich. Die Einbindung in Apples Smart Home-Protokoll ist das zentrale Verkaufsargument.
Das solltet ihr vor dem Kauf wissen
- Der Fehlalarm eines Melders lässt sich über das iPhone stumm schalten.
- Ist Eve Smoke mit einer HomeKit-Steuerzentrale (Apple TV oder iPad) verbunden, erreichen Benachrichtigungen den Nutzer auch außerhalb des Hauses.
- Wird Eve Smoke in der Küche betrieben, lässt sich die Betriebsart auf den Hitzesensor reduzieren. Hier wird jedoch ein Schraubenzieher zum Wegbrechen eines Kunststoffteils benötigt. Anschließend ist Eve Smoke nicht mehr CE-konform.
- Zum regelmäßigen Selbsttest sollte die Eve-App auf eurem iPhone installiert sein.
- Nach Ende der 10-jährigen Batterielebensdauer empfiehlt der Hersteller auch den Hardwaretausch. Eve Smoke kostet damit effektiv einen Euro pro Monat.
- Eve Smoke lässt sich mit anderen Eve Smoke im Haus vernetzen, aber nicht mit anderen Funk-Rauchmeldern.
- Der Warnton lässt sich nicht für HomeKit-Automationen zweckentfremden.
Das schlichte Fazit
Wer aktuell dabei ist, eine 100% HomeKit-kompatible Wohnung aufzubauen, der kommt mit Blick auf die in immer mehr Bundesländern greifende Rauchmelder-Pflicht, derzeit nicht am Eve Smoke vorbei. Wer jedoch einen Misch-Haushalt mit HomeKit- und Alexa-Komponenten betreibt, der deckt sich billiger im Baumarkt ein.