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Teuer und oft wenig hilfreich

Apps auf Rezept: Marktführer meldet Insolvenz an

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Die Einführung der so genannten „Apps auf Rezept“, mit denen Gesundheitsdienstleister ihre Digitalangebote auch bei der Krankenkasse abrechnen können, wurde vergleichsweise schnell vorgenommen.

B BMG JENS SPAHN 2020 024

Jens Spahn boxte die „digitalen Gesundheitsanwendungen“ (DiGA) durch

Jens Spahn, Gesundheitsminister im letzten Kabinett von Angela Merkel, wollte mit der Zeit gehen und setzte nicht nur geringe Hürden für die „Apps auf Rezept“, die in der Branche als „digitale Gesundheitsanwendungen“ (DiGA) firmieren, sondern etablierte auch besonders einfache Zulassungsverfahren, um schnell zu vorzeigbaren Ergebnissen zu gelangen. Grob verkürzt: Die Kassen sollten erst mal Zahlen, die Wirksamkeit würden die Hersteller dann später nachweisen.

Teuer und oft wenig hilfreich

Inzwischen bewerten viele Krankenkassen die im vierten Quartal 2020 in den Markt eingeführten DiGAs eher negativ. Bei den „Apps auf Rezept“ handelt es sich in ihrer Wirkung häufig um unzureichend geprüfte Angebote, die immer stärker steigende Kosten verursachen. Bereits im vierten Quartal 2021 stiegen die Kosten auf 324 Euro, die von den Kassen pro App-Verordnung bezahlt wurde.

Anfang 2023 rechnete der GKV Spitzenverband vor, dass Ärzte 11.500 Verordnungen für „Apps auf Rezept“ mit Kosten in Höhe von 1,7 Mio. Euro ausgestellt hatten – für Anwendung, die nach der Erprobungsphase „ohne positive Versorgungseffekte“ wieder aus dem DiGA-Verzeichnis gestrichen wurden.

Besonders häufig wurden die Anwendungen übrigens in Berlin verschrieben, wo viele „Apps auf Rezept“-Anbieter ihren Sitz haben.

Tk Infografik Apps Auf Rezept Verordnungen Und Kosten Data 1400

Marktführer meldet Insolvenz an

Die in Hamburg ansässige aidhere GmbH, nach eigenen Angaben „Marktführer im Bereich Digitale Gesundheitsanwendungen“ hat jetzt Insolvenz angemeldet. Ausschlaggebend war, dass der GKV-Spitzenverband den Vergütungsbetrag für die Zanadio-App zur digitalen Adipositas-Therapie zusammengestrichen hat – rückwirkend zum Oktober 2021.

Damit muss die aidhere GmbH nun bereits eingestrichene Zahlungen zurückerstatten. In der Folge hat das Unternehmen Risikokapitalgeber verloren und sucht jetzt neue Investoren. Bis diese jedoch gefunden sind, fährt der Kahn erst mal in Richtung Insolvenz.

Was die Adipositas-App Zanadio angeht, rechnet man bei der aidhere GmbH übrigens vor, 30.000 Patienten dabei geholfen zu haben, ihr Gewicht gemeinsam um etwa 100 Tonnen zu reduzieren. Umgelegt also um gerade mal 3,3 Kilo pro Person.

30. Mai 2023 um 17:30 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    26 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Verstehe denn Sinn dieser Apps nicht. Vllt bin ich damit aber alleine ….

    • Da sind bestimmt ein paar Brauchbare dabei. Nur sind die halt mit ca. 300 € hoffnungslos überteuert. Kein Wunder, wenn jeder beliebige Preis anstandslos gezahlt wird. Wurde Zeit, dass sich das mal Jemand vornimmt.

  • Vielleicht sollte der liebe Jens eine App für alte Villen und Schlösser entwickeln lassen…

  • Ich nutze zum Abnehmen die App FDDB in Verbindung mit viel Disziplin und regelmäßigen Checks der App-Aufzeichnungen durch eine Ernährungsberaterin. Damit habe ich – nachhaltig – weit mehr als 3,3 kg geschafft. FDDB kostet in der Premium-Variante 19,99€ pro Jahr.

    • Sorry aber 3,3 kg ist kein großer Gewichtsverlust. Die Hälfte davon ist vermutlich Wasser.

      Mit mehr Bewegungen und gesunder Ernährung schafft man sowas auch ohne Apps

      • Die App ist sicherlich gut um selbst wieder ein Gefühl dafür zu bekommen, wieviel man essen sollte. Aber sogar Sportler tracken mit der FDDB ihr Essen, damit sie die richtige Zusammensetzung der Makronährstoffe haben.
        Kurzum, die FDDB trackt dein Essen.

      • Das ist genau das, wobei die App hilft. Ich hab auch am Anfang meiner Ernährungsumstellung eine Aufzeichnung, all dessen was ich über den Tag verteilt zu mir genommen hab, geführt. Man glaubt immer, man isst eh nichts. Erst wenn man es schwarz auf weiß vor sich hat, sieht man, wieviel man über den Tag verteilt isst.
        Wirklich disziplinierte Menschen benötigen so ein Protokoll wohl nicht, die haben dann aber auch selten Probleme mit dem Gewicht durch unkontrolliertes Essen.

        So flapsige Aussagen sind weder hilfreich, noch zeigen sie Empathie.

    • @Jorim66: Ich gratuliere Dir und wünsche Dir weiter Erfolg mit dem Abnehmen und Deiner Gesundheit!
      Lass Dich nicht von solchen Vollhorsts ärgern, die weder den Text komplett lesen, noch ihn verstehen.
      Ich bewundere Deinen Eltern und Ehrgeiz.

  • Echt, jetzt bei den Kosten / Preisen sie hier aufgerufen wurden? Wo bitte ist das Geld hingeflossen?
    Das so eine dicke Rückzahlungsforderung recht viel ist, ok.. aber bei dem Preis keine Rücklagen? Interessant..

    • Wir wissen nicht um wieviel Prozent gekürzt wurde. Bei 5% ok, das sollte gehen. Bei 50% muss das schief gehen. Einnahmen decken laufende Kosten wie Angestellte und Server. Von Kosten für Weiterentwicklung mal abgesehen. Naja und leben möchten die Besitzer vielleicht auch.
      Ich frage mich ehr, wie kann man Zahlungen die rund 1,5 Jahre zurück liegen noch kürzen und zurück verlangen? Kann ich das mit meinem
      Klempner auch machen? Beschließen der war ende 21 zu teuer und kürze mal die Rechnung und verlange die Differenz zurück. Wer schließt solche Verträge ab?

      • Man weis ja nicht was in den Verträgen stand. Bei den Krankenkassen arbeiten ja auch keine dummen Menschen. Und wenn die in Vorleistung gehen sollen und die Wirksamkeit erst später nachgewiesen werden soll, wird das auch entsprechend in den Verträgen verankert gewesen sein.

  • Die Heuschrecke hat schon die die Dividende eingestrichen und setzt sich ab, Klasse Geschäftsmodell.

  • Tja, das war es dann wohl mit der Marktführerschaft.

    Und ein Tipp an Übergewichtige (durch übermässige Nahrungszufuhr): Weniger und anders essen.

    • Wie GUT das DU die Ahnung hast!!!!

      Sorry, aber einfach mal genauer über Adipositas usw informieren.
      Anstatt blöde unwissende Stammtischsprüche raushauen.

      • Ich schrieb vom Übergewicht bedingt durch übermässige Nahrungsaufnahme. Die häufigste Ursache. Einfach mal genauer lesen.

      • Zur Behandlung von Adipositas muss das Gewicht reduziert werden. Die schlechte Nachricht gleich vorweg: Eine Fett-weg-Pille gibt es nicht. Abnehmen geschieht in der Regel durch mehr Bewegung und eine ausgewogene Ernährung. Wenn das nicht ausreicht, können zusätzlich Medikamente in Betracht kommen.

        Das kam bei der Google Suche raus . Keine Stammtischparole.

        Gute Nachricht die Apps sind Kalorien frei.

    • @123: und genau dafür ist die App gut!
      Konsequenz beim Essen, Ermitteln der Kalorien, usw.
      Du solltest mal verstehen, was Adipositas ist; oder andere Krankheiten, die Fettleibigkeit hervorrufen (z.B. Lipödem).

  • Sollte immer so laufen, wenn die Privatwirtschaft glaubt , mit horrenden Kostenmodellen und etwas Lobbyismus öffentliche Einrichtungen abzocken zu können!

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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