Zuckerberg: "Apple hemmt Innovation"
Apple sperrt Entwickler-Konto von Epic Games
Apple hat das Entwickler-Konto von Epic Games jetzt komplett gesperrt. Die bislang darüber noch erhältlichen Anwendungen wie Infinity Blade Stickers wurden wie zuvor Fortnite aus dem Angebot des App Store entfernt und können nicht mehr geladen werden.
Apple zieht damit die Konsequenz aus der Tatsache, dass Epic Games das beanstandete In-App-Angebot in der Fortnite-App nicht beseitigen will und sich stattdessen auf einen Schlagabtausch vor Gericht vorbereitet. Apples Maßnahme entspricht allerdings auch dem üblichen und in den Richtlinien für Entwickler festgelegten Vorgehen in solch einem Fall.
Von den Einschränkungen nicht betroffen ist das zweite, unter der Firmierung Epic Games SARL betriebene Entwickler-Konto des Spieleentwicklers, über das Epic die von diversen Anbietern genutzte Unreal Engine pflegt. Dies ist dann auch konform mit einem temporären Gerichtsentscheid, dem zufolge Apple den Konflikt mit Epic auf das die Fortnite-App verantwortende Entwickler-Konto beschränken muss.
Die bislang von Epic Games angebotenen iOS-Apps werden in der Folge nicht mehr im App Store angezeigt und lassen sich auch nicht mehr laden. Wer die Apps bereits auf seinem iPhone installiert hat, kann sie weiter verwenden, bis auf weiteres aber keine Updates mehr erhalten. Apple hat den Zugriff von Epic Games auf die für Entwickler bereitgestellten Werkzeuge und Funktionen vollständig gesperrt.
Apple hat den Sachverhalt in einer Stellungnahme kommentiert:
Wir sind enttäuscht, dass wir das Konto von Epic Games im App Store kündigen mussten. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit dem Team von Epic Games bezüglich deren Markteinführungen und Veröffentlichungen zusammen. Das Gericht empfahl Epic, die Richtlinien des App Store einzuhalten, Richtlinien, die sie über die letzten zehn Jahre hinweg befolgt haben, bis sie diese Situation geschaffen haben. Epic hat dies abgelehnt. Stattdessen reichen sie wiederholt Fortnite-Updates ein, die gegen die Richtlinien des App Store verstoßen. Dies ist nicht fair gegenüber allen anderen Entwicklern im App Store und stellt die Kunden in den Mittelpunkt ihres Kampfes. Wir hoffen, dass wir in Zukunft wieder zusammen arbeiten können, doch ist das heute leider nicht möglich.
Eine außergerichtliche Einigung der beiden Unternehmen scheint derzeit ausgeschlossen, somit dürfte dieser Zustand bis zu dem im kommenden Monat erwarteten Gerichtsverfahren anhalten.
Marc Zuckerberg: Apple hemmt Innovation
Auch Marc Zuckerberg hat sich inzwischen zu der Angelegenheit geäußert. Der Facebook-Chef hat offenbar in einem Webcast, dem mehr als 50.000 Facebook-Mitarbeiter folgten, Stellung gegen Apple bezogen. Zuckerberg warf Apple vor, Innovation zu verhindern und bezeichnete die strenge Kontrolle des App Store als monopolistisch und schädlich für Kunden.
Zuvor hatte Facebook schon kritisiert, dass Apple ungeachtet der angebotenen Dienstleistungen an seiner 30-Prozent-Klausel festhält. Facebook wollte Unternehmen die kostenlose Möglichkeit bieten, Online-Veranstaltungen über die Facebook-App zu vermarkten. Apple seinerseits wollte jedoch nicht auf seine Provision beim Verkauf der virtuellen Eintrittskarten verzichten.