Streit um App-Store-Regeln
Update abgelehnt: Auch Facebook provoziert Apple
Auch Facebook heizt nun die Diskussionen um die App-Store-Regeln an. Dem Unternehmen zufolge hat Apple ein Update seiner App blockiert, weil im Zusammenhang mit einem In-App-Kauf auf die Tatsache hingewiesen wurde, dass 30 Prozent von diesem Betrag an Apple gehen.
Facebook hat bereits vor zwei Wochen angekündigt, Unternehmen, Ausbildungseinrichtungen und Kulturschaffenden die Möglichkeit zu bieten, mit über die App angebotenen Online-Veranstaltungen Geld zu verdienen. Dem Unternehmen zufolge sollte auf diese Weise eine mit den Corona-Maßnahmen kompatible Alternative zu klassischen Veranstaltungen geboten werden.
Facebook hat diesbezüglich hervorgehoben, dass man die Betreiber unterstützen will und daher keine Gebühren oder sonstigen Kosten für die Durchführung erhebe. Facebook hat eigenen Worten zufolge daher auch Apple darum gebeten, die für solche Transaktionen vorgesehenen Gebühren in Höhe von 30 Prozent zu reduzieren – der iPhone-Hersteller habe jedoch abgelehnt. In der Folge sollte der Hinweis „Apple erhält 30% von diesem Kauf“ unter der Preisangabe in der App erscheinen.
Ein solcher Hinweis verstößt seinerseits allerdings ebenfalls gegen die App-Store-Regeln. Apple untersagt Entwicklern derartige Hinweise ebenso wie die Erwähnung von alternativen Bezugsquellen, daher findet sich in den Apps von Netflix oder Spotify auch kein Hinweis auf die Möglichkeit zum Abo über die Webseiten der Unternehmen.
Im vorliegenden Fall habe Apple nun ein aktuelles Facebook-Update mit der Begründung abgelehnt, es sei Entwicklern nicht gestattet, „irrelevante“ Informationen anzuzeigen.
Ähnlich wie im Fall von Epic Games dürfte allerdings auch Facebook klar gewesen sein, dass der betreffende Satz einen Regelverstoß bedeutet. Somit ist anzunehmen, dass das Unternehmen die Ablehnung des Updates bewusst einkalkuliert hat, um seinerseits ebenfalls die Diskussionen um Apples Regeln anzuheizen. In diese Richtung lässt sich auch ein der Nachrichtenagentur Reuters (via The Verge) übermitteltes Statement von Facebook lesen:
Mehr denn je sollten wir jetzt die Möglichkeit haben, den Menschen zu helfen, zu verstehen, wohin das Geld, das sie für kleine Unternehmen vorsehen, tatsächlich geht. Leider hat Apple unseren Transparenzhinweis zu ihrer 30%igen Steuer abgelehnt, aber wir arbeiten immer noch daran, diese Informationen innerhalb der App zur Verfügung zu stellen.