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Unabhängig vom Original-Teil

Apple rudert zurück: Displaytausch durch Dritte soll wieder möglich werden

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Kurz nach der Markteinführung das iPhone 13 hatten Reparaturservice-Experten eine Neuerung Apples kritisiert, die den Austausch defekter Bildschirme durch freie Werkstätten nahezu unmöglich machen würde.

Display Message

Apple war bei der neuesten iPhone-Generation dazu übergegangen, die ohnehin schon rigiden Ersatzteil-Voraussetzungen weiter zu verschärfen und deaktivierte die Gesichtserkennung Face-ID auf jenen Geräten, deren Bildschirm von einem anderen Reparaturanbieter als Apple selbst ausgetauscht worden war.

Eine Vorkehrung, die langfristig dafür hätte sorgen sollen, dass der häufigster iPhone-Schaden (ein gebrochenes Display) zukünftig ausschließlich durch Apple behoben werden kann. Freie Reparaturwerkstätten hätten die Displays zwar tauschen können, hätten ihren Kunden anschließend jedoch erklären müssen, warum die Gesichtserkennung Face-ID nicht mehr eingesetzt werden kann.

Unabhängig vom Original-Teil

Interessant ist, dass Apples Schutzvorkehrungen offenbar nicht nur vor dem Einbau von gefälschten Ersatzteilen, sondern überhaupt jegliche nicht-autorisierte Drittanbieter-Reparatur verhindern sollten. So waren von der Face-ID-Deaktivierung auch jene Geräte betroffen, die mit einem originalen iPhone-13-Display eines werksfrischen Gerätes bestückt wurden.

Nach breiter öffentlicher Kritik ist Apple nun zurückgerudert und hat gegenüber amerikanischen Medienvertretern angekündigt, dass man demnächst ein Software-Update ausgeben werde, um den Display-Wechsel auch in Reparaturwerkstätten von Drittanbietern wieder möglich zu machen.

Iphone13 Faceid Chip Ifixit

Ohne das jetzt angekündigte Software-Update hätten Drittanbieter neben dem Display stets auch einen zusätzlichen Microcontroller austauschen müssen, was den zeitraubenden Griff zum Lötkolben notwendig gemacht hätte. Welche iOS-Aktualisierung das Software-Update ausliefern wird, hat Apple nicht präzisiert.

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10. Nov 2021 um 13:01 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Diese Bevormundung war eine Frechheit, wie so oft von Apple. Das Einzige, was ich Apple zugestehe, ist, dass sie an reparierte Geräte von nicht autorisierten Dritten nicht mehr drangehen, wie heute auch schon.

  • Man sollte festhalten, das beschweren Artikel und Meinungsmacher durchaus etwas bezwecken können. Immerhin. Apple verdient da kein Lob aber gut zu wissen, dass sie Kritik wahrnehmen.
    (Ebenfalls bei MacBook Pro Ports, Akkulaufzeit statt dünneren IPhones etc. )

  • Ach das ist doch wieder nur mal aufgeschoben statt zurückgerudert. Klassische Apple Strategie: Mist bauen, Aufschrei abwarten, zurückrudern, bei nächster Generation trotzdem einbauen weil die Leute zu müde sind, sich weiter aufzuregen.

    • Nur hat das Kollateralschäden. Die Equity und Vertrauen. Und das sollte man nicht unterschätzen.

      • Richtig, daher sind ja die Verkaufszahlen irgend wan so mau geworden, dass man sich nicht mehr traute diese zu publizieren.

        Das geldgierige Management zerstört Apple ein zweites mal. Nur gibt’s dieses mal mehr Geldreserven aber danach keinen weißen Ritter, der den laden nochmals retten kann.

    • Man könnte meinen, diese Taktik überall im Leben zu finden (Beispiel Vorratsdatenspeicherung).

  • Ganz ehrlich, ich habe nen Bumper mit erhöhten Kanten, da ich ein notorisch tollpatschiger iPhonerunterschmeißer bin, das Display ist immer noch unversehrt. Und falls jemand mit so einer Hülle nicht leben kann, gibt es AppleCare. Ich weiß nicht warum das Thema so polarisiert, ich lass doch mein Display wenn’s mal defekt ist nicht von einem Wald und Wiesenhändler tauschen, der seine Displays die er verbaut am besten noch bei Ebay schießt. Naja, ich finde es jedenfalls gut, das Apple sich Gedanken macht, wie sie die Qualität sicherstellen können. Es hat ja auch keiner Bock bei Kleinanzeigen ein gebrauchtes iPhone mit eBay Display zu erwerben …

    • Cool story, bro!

      Kaufen ist ungleich mieten.

      Wenn ich mir ein Gerät kaufe, dann gehört das nunmal mir. Mir und nur mir alleine. Ich habe nunmal dafür bezahlt.

      Ich lass mir doch nicht vom Hersteller vorschreiben, wie und wo ich es reparieren lassen darf.

      Oder fährst du mit deinem alten Schlitten auch immer noch brav zur Vertragswerkstatt und zahlst denen den horrenden Aufpreis für Ersatzteile und Stundenlohn?

      Und wenn die Vertragswerkstatt eklatante Fehler übersehen (angekündigter Achsenbruch) oder begangen (Dichtung falsch herum eingesetzt) hat, würdest du dann dennoch weiterhin zu dieser zertifizierten Werkstatt fahren?

      Wenn deine 800+€ Kaffeemaschine defekt, aber aus der Garantie gelaufen ist, du nach einer Netzrecherche merkst, dass es sich um einen bekannten Serienfehler handelt, der Hersteller aber dennoch 350€ für die Reparatur verlangt, dann will ich sehe sehen, wie du dann noch freiwillig dem Hersteller das Geld hinterherwirfst.

      Wenn Apple nicht möchte, dass man ihre Gerät in freien Reparaturshops oder auf eigene Faust repariert, dann sollen sie halt ein Mietmodell wie Sixt anbieten.
      Dann will ich auch nichts mehr sagen. Aber wenn sie ihre Geräte weiterhin verkaufen, müssen sie nunmal davon ausgehen, dass die Käufer mit ihren Geräten machen können, was sie wollen. Und dazu gehört nunmal, dass man absolut das Recht hat, es nicht nur von Apple reparieren zu lassen.
      Insbesondere weil Apple seit jeher nicht in der Lage ist eine simple Dienstleistung wie Datenrettung anzubieten.
      Und da Apple unfähig oder unwillig ist, deswegen gibt es genug freie Reparaturshops, die hier gerne einspringen und das anbieten.

      • Absolut korrekter Kommentar! Danke :)

      • Nö. Solange der Kunde von Apple Support für die Produkte des Herstellers erwartet/verlangt, haben die sehr wohl ein Recht darauf zu bestimmen, wer daran herumdoktert. Ein leider nicht mehr existierender Hersteller von Unix Workstations (SGI), hatte sogar vorgeschrieben, welche Kabel oder Speicherriegel man reinsteckt. Ansonsten gab’s halt keinen Support mehr. Dagegen verhält sich Apple doch sehr moderat.

      • @Plo: Hier wurde/wird eine Funktion angeschaltet die mit dem eigentliche Eingriff nichts zu tun hat.
        Sie können doch ihre Meldung lassen, die anzeigt das ein Displaytausch durchgeführt wurde und die wird auch bleiben. Aber pauschal eine der wichtigsten Funktionen zu deaktivieren geht gar nicht.

      • *abgeschaltet, nicht angeschaltet im ersten Satz.

      • Danke Atylarap

      • Davon redet überhaupt keiner, du Held.
        Wenn man noch eine laufende Apple-Garantie oder Gewährleistung auf ein iPhone habe, dann werden die meisten Leute sich meist direkt bei Apple oder ihren zertifizierten Vasallen melden, weil man hier meist ein noch neues Produkt hat oder für die erweiterte Garantie gezahlt hat.
        Wenn die Garantie aber abgelaufen ist oder Apple einen absurden Preis für die Reparatur nennt (zum Beispiel weil deren Butterfly-Tastaturen sich als kompletter Kernschrott entpuppen, aber man die Kosten dafür lieber dem treugläubigen Kunden aufschwätzen will), dann hat Apple sich hier einfach nicht einzumischen.

        Oder gab es jemals irgendwo auf der Welt den Fall, dass jemand mit seinem Auto zu einer freien Werkstatt gefahren ist um seine Bremsen zu erneuern und plötzlich werden die AirBags deaktiviert, weil der Hersteller im Hintergrund eine Software daraufhin programmiert hat, nach nicht originalen Teilen zu scannen?

        Und natürlich hat man in Deutschland das Recht zum Beispiel sein neu gekauftes Laptop aufzuschrauben und den RAM aufzurüsten oder eine HDD gegen eine SSD zu tauschen. Solange man dabei nichts kaputt macht oder das eingebaute Teil die Ursache für das Problem war, kann dafür das Recht auf Gewährleistung und Garantie auch nicht in Frage gestellt werden. Deshalb darf man trotzdem den Support bemühen, wenn dann irgendwann der Bildschirm oder das Mainboard dieses Laptop ausfällt.

        Auch irgendwelche lustigen Garantieaufkleber (warranty void if seal is broken Sticker) sind nach dem Magnuson-Moss Warranty Act in den USA, aber auch nach deutschem Recht nutzloser Tant, der ohne Reu abgerissen werden darf. Ein gebrochenes Garantiesiegel hat nichts zu bedeuten.

        Was irgendwelche Hardware-Firmen im Businessbereich für absurde Vorgaben und kundenfeindliche Hardwarevorraussetzungen haben, interessiert hingegen keinen Menschen.

    • Ist immer Ansichtssache. Was spricht dagegen, wenn der „Wald und Wiesenhändler“ saubere Arbeit leistet?
      Kleines Beispiel: Mein iPhone 6s (ok, ist schon paar Tage alt) wurde von mir 2015 als Neugerät gekauft. Immer pfleglich behandelt, bis jetzt keine Kratzer und kein Display-Schaden. Dafür schwächelte der Akku. Gab da ein Akku-Austausch-Programm von Apple, weil bekanntes Problem. Also iPhone zu Apple geschickt (vorher natürlich angemeldet, Backup gemacht, PIN-Sperre und iPhone suchen abgeschaltet) und bekam das Gerät binnen weniger Tage zurück. Akku-Problem war jedoch nicht behoben. Erneut anmelden konnte ich es nicht, da es schon mal angemeldet war. Also zum „Wald und Wiesenhändler“, dort den Sachverhalt geschildert und für 20 Euro binnen einer Stunde das Gerät repariert bekommen. Neuer Akku, man sieht dem Gerät die Reparatur nicht an. Und selbst nach über einem Jahr immernoch 100 % Akku. Es wird nix mehr gedrosselt und endlich kann ich es wieder normal verwenden. Und abgefackelt ist es auch noch nicht.
      Bei einem Display-Schaden würde ich ähnlich verfahren. Denn das Einschicken ist immer mit Aufwand verbunden, siehe oben.

      • Man kann ja auch explizit nach der Qualität fragen.
        Fragt nach Ref oder Pulled Displays. Jede gute Werkstatt bietet die an.

    • Apropos Vertragswerkstatt. Ich bin mit meinem Passat immer brav zur Vertragswerkstatt. Dann ist die Ache aus dem Motorblock gesprungen, weil die Vertragswerkstatt den Sicherungsring beim Tausch der Achsmanschette vergessen hat. Davon wusste ich aber nichts und hab die Karre zur Vertragswerkstatt schleppen lassen. Was ergibt die Untersuchung der Original Vertragswerkstatt? Getriebeschaden für 4500€ Obwohl
      Die Achsmanschette zerfetzt war und man das mit bloßem Auge erkennen konnte. Und ch hab denen nur vertraut. Wie dämlich.
      Also Kumpels und Conneggies angeleihert und das Auto selbst zu einem Crack gefahren, der Getriebe reparieren kann. Das kann die achsotolle Vertragswerkstatt nämlich nicht. Die kann nur wegschmeissen und komplettes Getriebe neu reinmachen.
      Ja und der Crack, der mir aus Gebrauchtteilen das Getriebe für einen Bruchteil des Preises REPARIERT hätte, schaut einmal unters Auto. Ruft mich lachen an und fragt, ob 50€ ok, wären.

      Siehe die Analogien.

  • Immerhin. Google macht es mit dem Pixel 6 anders, aber auch Fair. Zunächst ist die Fingerabdruck-Einheit am Display auch mit dem Mainboard verheiratet.

    Google bietet aber nach Austausch ein Calibration-Tool zum Download an, welches beide Komponenten miteinander verknüpft.

  • Eine weise Entscheidung von Apple, welche wohl dem Eingreifen von diversen Kartellbehörden gerade noch vorbeugen konnte.

    Gleichzeitig wieder einmal die Verdeutlichung, wie sehr Apple’s (Verbraucher-) Politik stinkt, wenn nicht sogar pestet. Denn:

    Man (der Kunde) merkt den Willen – und wird verstimmt.

    NICHT WAHR, APPLE ? …

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