EU-Vorgaben zu App Stores
Apple bereitet Sideloading-Option für das iPhone vor
Apple bereitet sich offenbar darauf vor, Besitzern von iPhones und iPads die Installation von außerhalb des hauseigenen App Store angebotenen Anwendungen zu ermöglichen. Grund für dieses Umdenken scheint allerdings weniger ein plötzlicher Sinneswandel in Apples Chefetage, vielmehr dürfte die Initiative im Zusammenhang mit dem in diesem Jahr verabschiedeten EU-Gesetz über digitale Märkte – auch als Digital Markets Act“ oder DMA bekannt – zusammenhängen.
Das Magazin Bloomberg berichtet mit Verweis auf mit der Angelegenheit vertraute Personen, dass Apple sich auf entsprechende Anpassungen an die für 2024 erwarteten gesetzlichen Neuregelungen in Europa vorbereitet. Dazu zählt allem voran auch die Möglichkeit, auf den Mobilgeräten von Apple künftig Apps zu installieren, die außerhalb des offiziellen App-Store-Kanals angeboten werden. Besonders ärgerlich dürfte es damit verbunden für Apple sein, dass im Zusammenhang mit einem solchen externen Angebot auch die sonst üblichen Umsatzprovisionen in Höhe von 30 Prozent flöten gehen. Europa ist einer aktuellen Statistik zufolge nach den USA Apples zweitgrößter Markt weltweit.
App-Store-Öffnung als Update für iOS 17
Den Bloomberg-Informationen zufolge bereitet Apple die Anpassungen gezielt auf die kommende EU-Gesetzgebung vor. Darüber hinaus könnten die Änderungen allerdings auch die Grundlage dafür bilden, entsprechende Umstellungen wenn nötig auch in weiteren Regionen vorzunehmen. In den USA beispielsweise soll der sogenannte Open App Markets Act (OAMA) auf vergleichbare Weise unter anderem die App Stores von Apple und Google regulieren.
Apple hat über die vergangenen Jahre hinweg permanent versucht, eine Öffnung des App Store abzuwenden und dabei vor allem auf die mit dem sogenannten „Sideloading“ verbundenen Sicherheitsrisiken abgehoben. Mittlerweile scheint sich der iPhone-Hersteller zumindest intern mit der kommenden Regulierung abgefunden zu haben und setzt dem Bericht zufolge eine beträchtliche Menge an Ressourcen ein, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Es sei geplant, die Änderungen als Update für das im kommenden Jahr erwartete iOS 17 bereitzustellen.