Seit Februar bekannt
App-Türöffner Nello: Wieder erreichbar, mit klaffender Sicherheitslücke
Geschlagene neun Tage konnten Besitzer des smarten App-Türöffners Nello ihre Hardware nicht mehr für den komfortablen Einlass in die eigenen vier Wände nutzen.
Der italienische Anbieter SCLAK, der nach der Nello-Insolvenz Anfang des Jahres den Kunden des Türöffners zusicherte, für die weitere Funktion ihrer Systeme zu sorgen, kämpfte über eine Woche mit Server-Problemen, war nicht erreichbar und sorgte so schlicht dafür, dass die im Markt aktiven Systeme über Nacht funktionslos wurden. Auf Rückfragen der Kunden gibt SCLAK, zumindest auf Facebook, nicht ein.
Nun melden mehrere ifun.de-Leser, dass an ihren Nello-Schließanlagen plötzlich wieder die grüne LED blinkt. Eigentlich eine gute Nachricht, zu der sich jedoch eine Sicherheitslücke gesellt.
Klaffende Sicherheitslücke seit Februar
Eine, die es sowohl möglich macht Nello-Module ohne Cloud-Zwang zu betreiben, als auch gestattet, diese zu öffnen, ohne die Passwörter der Benutzer kennen zu müssen.
Aufgefallen ist dies einem deutschen Software-Entwickler, der seine Erkenntnisse unter dem Kürzel „LFE89“ veröffentlicht hat und ifun.de gegenüber erklärt:
[…] Im März habe ich auf GitHub bereits einen „proof of concept“ und ein volles cloud-less Backend veröffentlicht, welches verwendet werden kann, um den Cloudzwang rund um Nello zu entfernen. Dies ist durch eine Sicherheitslücke in der Nello-Firmware möglich. Dazu verwende ich eine sogenannte Security ByPass Sequenz. Damit umgehe ich sämtliche Verschlüsselungen und proprietäre Nachrichten.
Das pikante dabei: auch der neue Vendor SCLAK kann die Sicherheitslücke nutzen, um sämtliche Schlösser zu öffnen – sobald diese den Betrieb wieder aufnehmen – ohne dabei die Passwörter der Benutzer zu haben.
Alles zurückzuführen auf eine inkorrekt abgesicherte Start- und TestMsg-Phase in der Firmware-Implementierung. Das Interessante ist natürlich die Sicherheitslücke, welche eine solche Lösung erst ermöglicht. […]
Ich habe Nello und SCLAK übrigens schon im Februar kontaktiert, jedoch keine Rückmeldung bekommen – daher die Veröffentlichung.