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Neue Vorgaben ab März

App-Sideloading in Europa: Apple will Gebühren und Mitspracherecht

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43 Kommentare 43

Noch weiß niemand so genau, wie Apple die neuen Vorgaben der EU umzusetzen plant, mit denen die europäischen Gesetzgeber Gatekeeper wie Apple in ihre Schranken verweisen und den Wettbewerb zwischen konkurrierenden Diensten wie Spotify und Apple Music wieder fairer gestalten wollen.

Sideloading Craig

Apple argumentiert schon länger gegen Sideloading

Bekannt sind lediglich ein paar grundsätzliche Vorgaben, etwa dass europäische Anwender ihre Mobilanwendungen auch außerhalb des App Store beziehen, oder dass App-Anbieter andere Bezahlsysteme als Apples für In-App-Käufe nutzen können sollen.

Die beteiligten Akteure müssen nun abwarten, wie Apple die Vorgaben der EU implementiert und anschließend nachschärfen, wenn das Verhalten Cupertinos und die eigentlich erhofften Veränderungen zu weit voneinander entfernt sein sollten.

Marktbeobachter erwarten schon länger, dass Apple der Entwickler-Community hier so gut wie keine Zugeständnisse machen wird und den Vertrieb von Anwendungen außerhalb des App Store nicht nur so unattraktiv wie möglich gestalten wird, sondern zudem auch versuchen dürfte, diesen weiterhin so streng wie möglich zu kontrollieren.

Apple will Gebühren und Mitspracherecht

Befürchtungen, die ein aktueller Bericht des Wall Street Journals (Bezahlschranke) zu bestätigen scheint. Unter Berufung auf mit den Plänen des Unternehmens vertrauten Personen meldet die Tageszeitung, dass Apple Anwendungen, die zukünftig außerhalb des App Store angeboten werden sollen, nicht nur weiterhin akribischen Prüfungen unterziehen wird, sondern auch plant, deren Entwickler zur Kasse zu bitten.

Welche Gebühren dabei anfallen sollen, hat auch das Wall Street Journal noch nicht in Erfahrung bringen können, ist sich aber sicher, dass Apple den vorhandenen Interpretationsspielraum so gut wie möglich zum eigenen Vorteil ausnutzen wird.

Noch hat Apple der für die neue Gesetzgebung verantwortlichen europäischen Kommission noch nicht im Detail vorgestellt, wie die Umsetzung der neuen Vorgaben vonstattengehen wird. Wahrscheinlich ist jedoch, dass man sich an den Gebührensätzen orientieren wird, wie kürzlich in den Vereinigten Staaten eingeführt. In Übersee verlangt Apple von Entwicklern, die ihre Anwendungen außerhalb des App Store vertreiben, jetzt 27 statt 30 Prozent Umsatzbeteiligung, zudem müssen diese zuvor eine Erlaubnis einholen und Apple in die eigenen Bücher blicken lassen.

Im Vorfeld der neuen EU-Gesetze hatte die Europäische Kommission mehrfach betont, klare Kante zeigen zu wollen, wenn Gatekeeper das neue Regelwerk nicht in Gänze umsetzen würden. Entsprechend darf mit Spannung erwartet werden, welche Änderungen Apple seinen europäischen Kunden im März vorlegen wird.

24. Jan 2024 um 16:11 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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  • Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine solche Umsetzung in Europa durchgeht. Mit welchem Recht will sich Apple bitte rausnehmen in die Finanzen der Firmen zu schauen, 27% Beteiligung abzuzwacken und weiterhin zu bestimmen welche Apps gesideloaded werden können?!

    • Soweit richtig, nur ob die EU wirklich so viel klare Kante zeigen wird bleibt offen. Auch wenn der Rechtsweg eingeschlagen werden sollte dauert es eine Ewigkeit bis Gerichte hier ein abschließendes Urteil fällen werden.

    • Naja, als Entwickler benötigt man ein Zertifikat und das bekommt man nur durch Unterschreiben diverser Vereinbarungen und darin ist eben die Nutzung der Entwickler-APIs usw. festgelegt; ansonsten darfst Du gar nicht für iOS etc. entwickeln.

      Ich bin mir sicher, dass sich daraus dann der Rest ergibt – immerhin arbeiten dort hochgezahlte Anwälte…

      Im Endeffekt ist die Provision also auch eine Art Bezahlung für die Nutzung des iOS-Betriebssystems und nicht nur, wie viele meinen, eine Bezahlung der AppStore- & Payment-Infrastruktur. Bei nicht-kommerziellen Apps (aka gratis), erlässt einem Apple die Nutzungsgebühr – sind die nicht nett? ;-)

      Ich bin mir sicher, dass aus Apples Perspektive das ganze genau so gedacht ist…

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  • Popcorn steht schon bereit… Einerseits schon nachvollziehbar, dass Apple seine Cash-Cow nicht so einfach aufgeben möchte. Andererseits frage ich mich, ob sie da nicht ein bisschen zu kurzsichtig agieren wenn sie mehr oder weniger gar keine Zugeständnisse machen.

  • War mir schon klar dass alle das weiterhin kassieren und Kontrollieren möchte. Theoretisch ist das iPhone sonst offen für alles und würde mich nicht wundern, wenn viele Apps dann auch ins System eingreifen können, ähnlich wie bei einem Jailbreak.

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  • EU: Es müssen auch Apps geladen werden können die ihr nicht kontrolliert und für die ihr keine Gebühr verlangt.
    Apple: OK, hier ist ein System mit wir weiter kontrollieren und weiter Gebühren verlangen.

    Das kann ja noch lustig werden. Zugegeben, die EU ist sicherlich nicht das schärfste Schwert, aber Apple vielleicht doch etwas weitsichtiger agieren und es sich nicht total verscherzen.

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  • Immer öfter frage ich mich, wofür ich eigentlich die 1300€ bezahlt habe. Ein iPhone scheint einem ja gar nicht zu gehören. Man scheint nur eine ziemlich hohe Nutzungsgebühr zu bezahlen. Die Geräte scheinen immer Apples Eigentum zu bleiben.

    • Hol dir paar Aktien von Apple dann hast du viele Antworten und solche Moves von Apple sind dann nicht mehr so schlimm. Für alle anderen: Es ist alles nur im Interesse und zum Schutz der User. ;-)

    • Ich versteh auch nicht:
      Warum sollen top iPhones nach 5 Jahren kein Software Support haben?

      Auf dem Mac kann ich wenigstens Windows oder Linux zusätzlich installieren, aber auf den iPhones geht nichts mehr.

      Da sollte Apple gezwungen werden das man nach 5 Jahren Treiber bereitstellt: damit man sich Android, Linux installieren kann.

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      • Du bekommst doch weiterhin Sicherheitsupdates nur eben keine neuen Funktionen. Was soll man mit Android auf einem iPhone? Dir ist bewusst, dass iOS genau auf die Apple Hardware abgestimmt ist und es kaum performanter wird, wenn man sich ein Android drauf knallt. Und dort gibts offiziell dann wohl auch keine Software Updates mehr. Komplett unnötiges Nullsummen-Spiel meiner Meinung nach.

      • Tolle Wurst!
        Sollen Unternehmen wie Apple also weiterhin Hardware mit MHD produzieren dürfen?
        Das was Apple (und auch andere Unternehmen) betreibt, ist geplante Obsoleszenz.

        Beispiel:
        Ich habe hier noch das erste iPad Air rumliegen.
        Das ist sicher nicht das schnellste Teil, aber für einiges noch zu gebrauchen.
        Die Hardware sieht dank Hülle und Schutzfolie fast neu aus und selbst den Akku konnte ich vor kurzem austauschen.
        Aber es gibt seit 5 Jahren kein richtiges iOS-Update mehr und die letzten Sicherheitsupdates sind auch schon etwas her.
        Immer mehr Apps laufen nun nicht mehr; selbst wenn man alte App-Versionen aus dem AppStore lädt.

        Ich werde sicher nicht der einzige sein, sondern es wird wahrscheinlich inzwischen dutzende Millionen von iOS-Geräten geben, die wegen veraltetem iOS zu einem Haufen Elektroschrott von Apple werden.

        Ein 15+ Jahre altes Windows-Laptop konnte ich hingegen vor kurzem für ca. 100€ aufrüsten (CPU, RAM, SSD, WiFi5-Card, Akku) und relativ problemlos auf Windows 11 bringen, so dass weiterhin genutzt werden kann und nicht im Müll landen kann.

      • Naja, RAM, CPU, Festplatte usw. mussten ja doch in den Müll. Im Endeffekt ist es ja ähnlich, wie wenn man einen neuen PC kauft.
        Aber du sagst es ja selber, irgendwann langt halt die Hardware für Apps usw. nimmer.
        Meine Mutter nutzt noch ein iPad Air 2 (10 Jahre alt), ist aber halt durch die Hardware nimmer so fix.

    • Wenn du nicht weißt, warum du das bezahlst. Warum kaufst du das dann?

  • Das wird auf jeden Fall interessant. Die EU-Kommission hat Google ein Riesen-Kartellbußgeld aufgebrummt, weil es bei Android (vernünftige) Regelungen wie das Anti Fragmentation Agreement durchgesetzt hat. Da wird sie Apple sicher nicht wesentlich weitergehende Einschränkungen durchgehen lassen. Und Bußgelder nach dem DMA können bis zu 20 % des Konzernjahresumsatzes betragen…

    Antworten moderated
  • Sachen machen, die Apple nicht mag: Nackte, Scooter beschleunigen Telefongespräche aufzeichnen oder Videostream über CarPlay. Schön.

  • Apple zieht mal wieder seine eigenen Regeln durch und will jetzt Kohle sehen für jede App, die nicht im App Store ist. Finde ich ziemlich daneben, weil das kleinen Entwicklern echt das Leben schwer macht und am Ende haben wir, die User, weniger Auswahl und zahlen wahrscheinlich auch noch mehr. Die EU wollte eigentlich für mehr Fairness sorgen, aber so wie’s aussieht, nutzt Apple jede Lücke aus, um am Ende doch die Oberhand zu behalten.

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  • Bei Sideloading gibt es keinen Interpretationsspielraum. Es hat gefälligst so umgesetzt zu werden wie auf dem Mac. Und da kann Apple sich dann auch auf den Kopf stellen…eventuell werden die Entwickler ihre Dev Accounts behalten um die App beurkunden zu lassen. Das spart auf dem Mac das Abschalten von Gatekeeper und eine Warnmeldung. Aber darüber hinaus kann Apple sich schlicht nicht mehr einmischen.

  • Naja, ich kann mich ja auch nicht mit Produkten meiner Wahl einfach auf den Flohmarkt stellen und kostenfrei meinen Kram verkaufen.

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  • Apple sollte den Verkauf der Produkte in der EU einstellen. Keine iPhones, keine Macs etc. für EU Bürger. Keine Apple ID innerhalb der Eu Möglich.
    Auf den Aufschrei freue ich mich. Apple könnte sich das leisten. Alle Mitarbeiter in der EU entlassen und alle Apple Stores zumachen kompensiert zum Teil dann die Verluste.

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    • Unsinn.
      Apple kann sich das nicht leisten.
      Die Investoren würden die Entscheider an der Spitze unverzüglich austauschen oder aufgrund der Verluste aus dem ausbleibend EU-Geschäft in die Pleite klagen.
      Apple gehört halt nicht Tim Cook und irgendeinem anderen der Heinis, sondern den Aktionären.
      Und die wollen stabile Renditen und gute Kursentwicklungen und sicher keinen 30% igen Einbruch beim Umsatz.

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    • Tja nur wird Apple das nicht tun. Weil Apple, auch wenn Du es anders siehst, keine Family ist, sondern ein knallhartes Unternehmen. Das bricht ja schon bei China ein. Warum sollte es in der EU nicht einbrechen? Für mehr Geld macht Apple alles.

  • Wo ist denn seitens DMA eine Anforderung, dass dies kostenfrei und unkontrolliert geschehen muss?

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  • Freddygotfingered

    Auf einem MacBook kann ich auch per Schalter entscheiden, was ich installieren will. Warum sollte das bei einem Mobil Tel. Anders sein?! Apple würde liebend gern das MacBook nachträglich abschotten ,um mehr Kohle zu machen, würden dort aber einen Shitstrom der Firmengeschichte abbekommen.
    Man sollte sie dazu zwingen die Entscheidung dafür auf den User zu übertragen. Es reicht langsam mit diesen Marketing Entscheidungen, wo Features auf alten Phones absichtlich nicht eingeführt oder kastriert werden, um die User auf die neuen Devices zu locken. Apple hatte früher mal das Gegenteil versprochen.

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  • Sehr gut, dass Apple jetzt schon über die Schlupflöcher nachdenkt, dann kann man das alles noch in das Gesetz integrieren.

  • Es war doch darüberhinaus auch mal die Rede davon, dass Apple konkurrierende Browser-Engines auf iOS zulassen muss.
    Was ist daraus eigentlich geworden? Da hört man irgendwie nix mehr davon?

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  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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