Null Prozent für Apple
Amazon reagiert: E-Book-Kauf ohne Umsatzbeteiligung
Vor dem Hintergrund der gerichtlich durchgesetzten App-Store-Lockerungen in den USA hat der Online-Händler Amazon jetzt seine Kindle-App für iOS aktualisiert. Amerikanische iPhone-Nutzer können über ein neue Taste innerhalb der App nun direkt den Kauf eines E-Books anstoßen – ohne dass Amazon 30 Prozent des Preises als Umsatzbeteiligung an Apple abführen muss.
Get Book: Ein Link den Apple in dieser Form bislang untersagt hat | Bild: The Verge
Diese Änderung geht auf eine Gerichtsentscheidung vom 30. April zurück. Das zuständige, kalifornische Bezirksgericht hatte Apple verpflichtet, es App-Anbietern zu gestatten, auf externe Bezahlmöglichkeiten hinzuweisen. Apple verlangt derzeit keine Provision auf solche Verlinkungen, obwohl das Unternehmen rechtlich gegen das Urteil vorgeht. Bis zum Abschluss des Verfahrens setzt Apple die Entscheidung vorläufig um.
Zuvor war es Anbietern wie Amazon untersagt, innerhalb ihrer iOS-Apps Hinweise oder Weiterleitungen zu externen Kaufoptionen einzubauen. Hintergrund waren Regelungen, mit denen Apple seinen Provisionsanspruch von 30 Prozent absichern wollte.
Amazon nutzt Browser-Weiterleitung
In der aktualisierten Kindle-App erscheint jetzt ein hervorgehobener Button, über den der Nutzer auf eine Webseite von Amazon weitergeleitet wird. Dort kann der Buchkauf abgeschlossen werden. Nach Unternehmensangaben wolle man den Kaufprozess für Kunden vereinfachen. Die Zahlung erfolgt aber weiterhin nicht innerhalb der App, sondern außerhalb dieser im mobilen Browser.
Früher war es in der App lediglich möglich, Leseproben anzusehen oder Titel zur Merkliste hinzuzufügen. Ein direkter Kauf war nicht vorgesehen. Wer ein E-Book erwerben wollte, musste sich über einen separaten Weg in das Amazon-Konto einloggen und den Titel dann auf das Mobilgerät synchronisieren lassen. Mit dem neuen Ansatz entfällt dieser Zwischenschritt.
Langfristige Verfügbarkeit bleibt offen
Ob die neue Funktion dauerhaft bestehen bleibt, ist unklar. Apple hat bekanntlich angekündigt, gegen das Urteil vorzugehen. Sollte das Berufungsverfahren zugunsten von Apple ausgehen, könnte die aktuelle Lösung wieder zurückgenommen werden. Bis dahin ist damit zu rechnen, dass weitere Anbieter ähnliche Funktionen in ihren iOS-Apps ergänzen.
Der Musikstreaming-Dienst Spotify hat bereits angekündigt, seine Nutzer aktiv auf Angebote und Preise außerhalb des App-Stores aufmerksam zu machen:
- App-Store-Lockerungen in den USA: Das sind Apples neue Regeln
Das war für mich sowieso schon immer ein schwer zu verstehender Schwachsinn: ich kann auf iOS kein Kindle Ebook kaufen, weil sonst 30% des Umsatzes dieses Buchformats an Apple fließen müssten? Warum? Warum kann ich aber auf iOS in der selben Amazon App ein PlayStation Spiel kaufen ohne daß hierbei 30% des Umsatzes an Apple gehen müssen? Warum ist das so?
Es geht um die Kindle App, nicht die Amazon App. Außerdem geht es immer nur um digitale Güter, nicht materielle Dinge die über IAP abzurechnen waren
Schlechter Vergleich, ein gedrucktes Buch kannst du auch ohne Probleme bestellen, bzw. Amazon ohne Umsatzbeteiligung Apples verkaufen.
Der Unterschied ist, dass das eine digital ist und das andere physisch, das macht den Unterschied. Jetzt könnte man argumentieren, dass auch digitale Güter bei Amazon über die App gekauft werden können ohne Provisionen an Apple abzudrücken. Hier lässt aber Apple das ganze laut AGB zu, da die digitalen Produkte nicht für Apple konzipiert sind. Ich möchte meinen so in etwas ist die Erklärung.
Ich kann aber über die Amazon App Lizenzen für VPN Anbieter, Microsoft Office und Co. kaufen die ich dann mit den jeweiligen Apps nutzen kann (ohne das die 30% Apple-Tax anfallen)?!
Liegt das daran, dass das nicht nur für die iOS Apps genutzt werden kann?
Vermutlich finden auch hier wieder Apple Jünger einen Grund, weshalb die alte Variante über Safari so viel komfortabler war bzw. hier noch ist.
Ich finde die Leute, die sich moralisch aufspielen und was von „Applejüngern“ schreiben seit über 10 Jahren einfach nur primitiv… Ansonsten finde ich es gut das Apple hier nicht mehr beteiligt wird.
Es gibt nunmal die Menschen, die egal was Apple für einen für einen Quatsch macht, Apple unreflektiert ohne Wenn und Aber verteidigen.
Das spiegelt ein fanatisches oder sektenartiges Verhalten wieder.
Da passen die Begriffe „Fanboy/Fangirl“ oder „Applejünger“ nunmal sehr gut.
Das hat nichts mit aufspielen zu tun, sondern mit dem unreflektierten Verhalten dieser Personen.
Ich mochte den Begriff eigentlich auch nicht und habe ihn auch lange nicht nachvollziehen können.
Aber wie teilweise Apple hier gegen die EU, US Gerichte usw. verteidigt wird, ist einfach nicht mehr feierlich. Und mit objektivem denken hat dies einfach nichts mehr zu tun.
Schön, dass es damit nutzerfreundlicher wird.
Wird es dann dort wenigstens 30% günstiger ?!!!!
Hmm? Nochmal genauer lesen. Vorher konntest du es überhaupt nicht „in-App“ kaufen. Jetzt gibt es zumindest eine verlinkung.
Was soll jetzt günstiger werden?
Es gibt die Buchpreisbindung
Wenn ich mir in der Amazon-App ein physisches Buch kaufe verlangt Apple nichts. Wenn ich mir aber ein e-Book kaufe dann will Apple plötzlich für das selbe Buch eine Umsatzbeteiligung.
Warum genau?
Ist eben Apple. Bei einem physischen Buchs fallen zusätzliche Kosten für Papier, Druck, Logistik an. Bei der digitalen Version hat man ab einem gewissen Punkt quasi >99% Reingewinn.
Das digitale Buch kannst du auf dem iPhone und iPad lesen. Das Buch aus Papier nicht.
Man könnte fast meinen, dass einem das eigene iPhone nicht wirklich gehört. Da Apple für fremde Leistungen seine Steuer / Appe-Tax abzieht.
Apple ist schlimmer als das Finanzamt. Mit den Einnahmen des Finanzamtes wird zumindest zum Teil das Allgemeinwohl finanziert. Bei Apple nur die Yachten reicher Leute.
in der aktuellen deutschen App ist dies noch nicht möglich
Das Urteil und die ergebene Möglichkeit gibt es auch bisher nur in den USA.