Nizza: Französische Terror-App warnt drei Stunden zu spät
Lob für die offizielle „Sicher reisen“-App des Auswärtigen Amtes. Kritik für die offizielle Terror-Warn-Applikation des französischen Innenministeriums.
Verspätete Hinweise von SAIP | via @davidperrotin
Während das Auswärtige Amt seine Applikation nach dem Anschlag von Nizza zeitnah aktualisierte und die Reiseinformationen für Frankreich inzwischen mit alle wichtigen Informationen zur Tragödie am Nationalfeiertag ergänzte, versagten die Echtzeit-Warnungen der SAIP-Anwendung.
Die zur Fußball-EM vorgestellte Applikation „Système d’alerte et d’information des populations“ hatte eigentlich die umgehende Benachrichtigung im Terror-Fall zugesagt und wollte nicht nur landesweite Terror-Warnungen ausgeben, sondern auch die Position seiner Anwender überwachen um im Notfall Verhaltensregeln und Anweisungen der Behörden übermitteln zu können.
Von den Echtzeitwarnungen vor Gefahrenschwerpunkten in der unmittelbaren Umgebung kann seit gestern Nacht jedoch keine Rede mehr sein. So verstrichen gut drei Stunden, ehe die Anfang Juni präsentierte Applikation ihre Anwender über die Gefahrenstelle „Promenade des anglais“ aufmerksam machte.
Die „Sicher reisen“-App des Auswärtigen Amtes
Facebook hingegen, dies geht aus amerikanischen Medienberichten hervor, schaltete seine „Safety Check“-Funktion, nur wenigen Minuten nach dem LKW-Angriff auf die abendlichen Nizza-Spaziergänger scharf.
Noch unbestätigten Informationen der französischen Webseite LesEchos nach, soll SAIP (ausgerechnet gestern) mit technischen Problemen konfrontiert gewesen sein.