„Apple startet Angriff auf GoPro“. Aha.
Die Nachrichtenagentur Reuters hat die Veröffentlichung eines aktuellen Apple-Patentes zum Anlass für eine Kurzmeldung genommen, die derzeit weite Kreise auch innerhalb der deutschen Medienlandschaft zieht. So titelt etwa die FAZ mit einem aufgeregten „Apple startet Angriff auf GoPro“ und schreibt:
Mit einem Patent für ein neues Kamerasystem startet der Multimediakonzern Apple womöglich einen Angriff auf den Actionkamera-Hersteller GoPro. In seinem Antrag ging das Unternehmen sogar konkret auf angebliche Schwächen des Konkurrenten ein.
Ähnliche reißerisch liest sich die Überschrift des schweizer Blick: „Apple tüftelt an wasserdichter Action-Cam“. Das Problem: Die jetzt veröffentlichten Ideen-Schriften sind Teil des mittlerweile schon historischen Kodak-Patentporfolios und wurden von Cupertino en bloc übernommen.
Apple selbst zeichnet weder für die abgebildeten Ideen verantwortlich, noch existieren Anzeichen dafür, dass Cupertino an einer Produkt-Entwicklung arbeiten könnte.
Die Börse reagiert natürlich trotzdem. GoPro, Hersteller der derzeit wohl bekanntesten Action-Kameras, hat aktuell mit einem Kursverlust von rund 12% zu kämpfen und wird in den kommenden Tagen wohl unzählige Fragen zum bevorstehenden Angriff Apples auf das eigene Kerngeschäft beantworten müssen.
GoPro mit ordentlichem Kurseinbruch
Konservativen Schätzungen nach bekommt Apple im Jahresschnitt zwischen 200 und 400 Patente bewilligt; nur ein Bruchteil davon gibt konkrete Hinweise auf neue Produkt-Entwicklungen.
Mikey Campbell erinnert an die Patent-Auktion:
Apple snapped up the property in a cache of Kodak patents purchased in 2012. The embattled film camera giant auctioned off its IP to two consortiums led by Apple and Google for a combined sale price of $525 million.
Also: Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.