Öffentlicher Schlagabtausch
Web.de gegen Aboalarm: Statement zur Stellungnahme
Im Anschluss an unseren gestrigen Artikel über die rechtlichen Auseinandersetzung zwischen dem E-Mail-Anbieter Web.de und den Machern der auf Vertragskündigungen spezialisierten iPhone-Applikation Aboalarm haben uns beide Unternehmen kontaktiert.
Zwar haben wir die Stellungnahme der 1&1 GmbH bereits in unserem am Dienstagnachmittag veröffentlichten Eintrag ergänzt, wollen der Fairness halber aber beide Unternehmen zu Wort kommen lassen, um euch so dabei zu helfen, das Selbstverständnis der Unternehmen besser einschätzen zu können.
So äußerte sich ein Sprecher des Freemail-Dienstes Web.de gegenüber ifun.de wie folgt:
Die Darstellung von aboalarm.de ist nicht korrekt. Wir akzeptieren Kündigungen von aboalarm.de. Dies ist im Übrigen auch auf aboalarm.de ersichtlich, das Unternehmen gibt an, in den letzten 30 Tagen mehrfach WEB.DE Club Kündigungen durchgeführt zu haben. Die Ablehnung aus Sicherheitsgründen erfolgt, wenn Zweifel an der Authentizität des Kündigungsschreibens bestehen. Dies ist dann der Fall, wenn Kundendaten wie Name, Adresse, Kundennummer oder E-Mail-Adresse auf dem Kündigungsschreiben fehlen oder nicht mit unseren Kundendaten übereinstimmen.
Die Reaktion von Aboalarm folgte umgehend. Die App-Anbieter können nicht nachvollziehen, wie der Webdienst die Kritikpunkte zurückweisen kann und schreiben uns ihrerseits:
Die Glaubwürdigkeit der Stellungnahme von Web.de aufgrund unserer Abmahnung lässt sich am besten beurteilen, wenn man das ursprüngliche Statement des Web.de Kundendienstes, das uns vielfach vorliegt, noch einmal wirken lässt: „Aus Sicherheitsgründen können wir Ihr Kündigungsschreiben von Aboalarm leider nicht akzeptieren.“ Warum ist die Nennung von aboalarm denn überhaupt nötig, wenn es tatsächlich um einzelne Unstimmigkeiten geht? Bräuchte man dann ein vorgefertigtes Statement des Kundenservice? Und würde ein seriöser Anbieter, ginge es tatsächlich um einzelne Unstimmigkeiten, nicht einfach nach entsprechender Legitimation beim betroffenen Kunden nachfragen? Das Gesamtbild, das sich aus dem bisherigen Verhalten und aus dem aktuellen Statement ergibt, spricht die aus unserer Sicht klare Sprache, dass es hier gerade nicht um einzelne Sicherheitsprobleme, sondern vielmehr um eine schikanöse Aktion zum groß angelegten Verhindern von Kündigungen handelt. Und ja – wir haben in den letzten 30 Tagen tatsächlich vielfach Web.de Club Kündigungen durchgeführt, welche auch allesamt wirksam waren, aber in nicht unerheblicher Menge von Web.de rechtswidrig abgelehnt wurden. Unsere Kritikpunkte stehen also in keinem Widerspruch zu den jüngsten Aussagen von Web.de.
Zur Erinnerung: Die Macher der Kündigungs-App haben dem E-Mail-Provider Web.de eine Abmahnung zukommen lassen. Der Grund: Web.de hat mehrere Nutzer der Aboalarm-App darüber informiert, dass aus der Anwendung heraus abgesetzte Kündigungen des Web.de Clubs „aus Sicherheitsgründen“ nicht akzeptiert werden.
Ihr kennt die Standpunkte – jetzt müssen die Gerichte entscheiden.