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Heftige Zensur-Vorwürfe

Von Telegram und ProtonMail: CEO-Vorwürfe gegen Apple

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56 Kommentare 56

Zwei Lese-Empfehlungen, die ihr euch vielleicht für das kommenden Wochenende vormerken könnt. In den zurückliegenden Tagen haben sowohl der Gründer und CEO des Kurznachrichten-Dienstes Telegram, Pavel Durov, als auch der CEO des E-Mail-Dienstes ProtonMail, Andy Yen, Positionen gegen Apple formuliert.

Ceo Protonmail Telegram

Andy Yen und Pavel Durov

Dabei kritisieren die beiden Firmengründer nicht nur die 30-Prozent-Abgabe, die Entwickler im App Store entrichten müssen, sondern gehen auch kräftig mit Apples Datenschutz- und Zensur-Politik ins Gericht, die vor allem in China anderen Maßstäben als im Rest der Welt zu unterliegen scheint.

  • Pavel Durov, Telegram: „7 Gründe, warum die 30%-Steuer des App Stores jedem iPhone-Nutzer Sorgen machen sollte“
  • Andy Yen, ProtonMail: „Wie Apple wettbewerbswidrige Praktiken einsetzt, um Entwickler zu erpressen und autoritäre Regime zu unterstützen“

Durovs Kritik ist dabei ziemlich straightforward: Neben den zu hohen Preisen, die Durovs Meinung nach durch die 30%-Abgabe aufgebläht werden, wettert der Telegram-Chef gegen die durch Apples Eingangskontrolle verzögerten App-Updates und die ebenfalls durch die Abgabe begünstiget Zunahme an Werbeanzeigen innerhalb geladener Apps. Zudem geht Durov davon aus, dass Apples 30% zahlreiche Entwickler daran hindern, überhaupt mit eigenen Apps in den App Store zu starten.

Schwere Zensur-Vorwürfe gegen Apple

Richtig schwer wiegen die Zensur-Vorwürfe des Firmengründers. Dieser behauptet in seinem Text, dass einige Inhalte aus Apps wie Telegram den Nutzern nicht zur Verfügung stünden, weil diese von Apple zensiert würden.

Apple, so Durov, würde sein Unternehmen sogar daran hindern, den Benutzern mitzuteilen, dass bestimmte Inhalte auf Apples Verlangen hin ausgeblendet werden.

Andy Yen schreibt ähnlich vorwurfsvoll. Eine der Kern-Thesen hier: Apple hilft bei der weltweiten Verbreitung autoritärer Gesetze. Und das Beispiel mit dem Yen auffährt, unterstreicht diesen Punkt durchaus:

Obwohl ProtonVPN seit 2018 im App Store war und sich die Grundfunktionalität unserer VPNs nicht geändert hat, lehnte Apple die neue App-Version abrupt ab und drohte damit, ProtonVPN vollständig zu entfernen. Sie verlangten, dass wir unsere Formulierungen in Sachen Anti-Zensur entfernen, mit der Begründung, dass die Redefreiheit in einigen Ländern stark eingeschränkt ist.

Unsere Optionen waren diese Forderungen zu erfüllen oder komplett aus dem App Store entfernt zu werden. Am beunruhigendsten ist, dass Apple die Entfernung unserer Formulierungen in Sachen Zensur in ALLEN Ländern, in denen unsere App verfügbar ist, gefordert hat. Effektiv hat Apple damit auch in Ländern, in denen die Redefreiheit geschützt ist, dem Wunsch autoritärer Regierungen entsprochen und diesen durchgesetzt.

Mit Dank an Achim!

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06. Aug 2020 um 09:00 Uhr von Nicolas Fehler gefunden?


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    56 Kommentare bisher. Dieser Unterhaltung fehlt Deine Stimme.
  • Man sieht ja wie Apple seit Jahren hinter China herdackelt. Wundert mich ehrlich gesagt nicht und die monetären Gründe gibt es ja auch schon seit Anfang an. Aber das wird hier keinen Apple Fanboy zum nachdenken anregen.

    • Machen nicht die App-Anbieter im Prinzip mit Apple das Gleiche? Sie dackeln hinter Apple her, weil sie in den Markt rein wollen. Ist nicht anders wie bei Apple und einigen Ländern. genauso wie es keine Gesetzte gibt, die Apple zwingen ihre Waren in den Ländern anzubieten gibt es keine staatlichen Zwänge, dass die App-Anbieter für Apple-Plattformen entwickeln müssen. Nur das man sich eben gegenüber Apple einfacher aufregen kann als gegen Russland oder China. Gerade Durov sollte das eigentlich wissen….

  • Immer diese undankbaren Nörgler! Apple ist ein Wirtschaftsunternehmen und nicht am Friedensnobelpreis interessiert.

    • Tut aber so als ob sie Wunderheiler und die Retter der Menschheit wären. Die Tomaten, die du auf Augen und Ohren hast, würde ich mir manchmal wünschen.. Denk doch mal nach: Mit mega super duper Datenschutz werben und auf der anderen Seite Regime hofieren. Die übernehmen noch weniger Verantwortung als Facebook.

      • Ja, richtig. Sie Tun und behaupten das, weil sie ihre Produkte verkaufen wollen!

      • Und? Machen andere nicht anders. Alle sind nur Gutmenschen und wollen nur Dein Bestes! So läuft Marketing…

      • Es ist schon witzig – führt sich eine Firma auf wie Sau, sind alle empört aber man ist froh über die eindeutig negativen Machenschaften, da sie ja einfach zu erkennen und zu verurteilen sind.

        Geht eine Firma hin und führt sich sozial auf, hilft Mitarbeitern bei Spenden und sozialen Projekten, wird etwas für die Umwelt getan (regenerative Energieren, …) obwohl ein Produkt produziert wird, welches im Grunde niemand wirklich braucht, dann werden sofort Mißtrauen und niedrige Bewegtgründe angesprochen.

        Vergleiche ohne Beweise und pure Behauptungen nach dem IKEA Effekt verteilt vermiesen jeden ECHTEN Gutmensch seine Aktionen.

        Wieso soll man sich in der Gesellschaft noch engagieren, wenn alle einen sowieso nur miese Gründe unterstellen? Auch jedem einzelnen?

      • Einfach weiterhin engagieren und auf das Gerede nichts geben. Das ist die Lösung.

      • Mein Gott, könnt ihr bitte mal das Wort Gutmensch inklusive der anderen braunen Sch….e die Toilette runterspülen.

      • @Dick Tator: Danke! :)

      • @Dick Tator: hast du zum Thema selbst was zu sagen?

  • Die Zensur/Datenschutz Vorwürfe verstehe ich und sehe ich auch sehr kritisch.

    Aber eine Frage habe ich schon was die App Store Abgabe besteigt – sind da nicht die Marktüblichen 30% wie im Google Play Store, Samsung Store etc. (Weiß gar nicht ob es mehr relevante Player gibt).

    Ich frage nur deshalb, weil ich die Diskussion expliziert über Apple und 30% etwas fehlgeleitet empfinde – eine Grundsatz Debatte über Erlösmodelle jedoch durchaus gut ist.

    • Bezüglich der 30% musst die 2 Punkte beachten:
      1. du kannst keine alternativen Bezugsquellen unter iOS nutzen (ist Vor- und Nachteil zugleich, der größte Teil der Schadsoftware unter Android kommt durch manuelle Installation von Apps außerhalb des PlayStores)
      2. du darfst nicht auf alternative Bezahl-Methoden verweisen geschweige denn implementieren

      Das hebt Apple eindeutig von der Konkurrenz ab.
      Mir ist durchaus klar, das die Freiheiten der anderern Systeme auch Nachteile mit sich bringen (Schadsoftware, Weitergabe von Bezahldaten an zig Entwickler), aber das sollte jeder Nutzer selbst mit sich ausmachen dürfen.

      • War es nicht Netflix, Spotify und YouTube die alternative Zahlungsmethoden implementieren und diese sogar nur mehr ausschließlich anbieten?

        Scheint also nicht verboten zu sein…

      • @Mikesch8764
        Nein, Netflix und Spotify bieten gar keine Möglichkeit mehr an, über iOS ein Abo zu bestellen. Sie dürfen auch nicht auf die Website verweisen,
        Bei Youtube hat Google einfach die 30% auf den preis drauf gehauen. Keine Ahnung ob die das immer noch machen, aber auch hier gab es keine Alternative. Den einzigen, den es aktuell gestattet ist, ist Amazon Video.

      • Zu 2. fällt mir die App „smule“ (ehem.: „sing!“) ein:

        Man kann sie kostenfrei nutzen, oder VIP werden, damit einem alle Funktionen ohne Einschränkungen zur Verfügung stehen.
        Der VIP-Pass kostet In-App 21,49€/Monat (~260€/Jahr).

        Nun stellt euch vor, ihr zahlt diesen Betrag über mehrere Monate hinweg und findet dann nur durch einen Zufall raus, dass ihr den VIP-Pass auch auf smule.com für ~28€/JAHR (!) abschließen könnt.

        (Über einen Drittanbieter kostet die Jahresmitgliedschaft sogar nur 14€.)

        Man kann sich natürlich fragen, warum der Preisunterschied hier so stark über den 30% liegt.

        Der Punkt ist aber, dass sich der Entwickler in seiner App über diese Möglichkeit ausschweigen muss.

      • @sonari: sie dürfen nicht drauf hinweisen, aber anbieten dürfen sie es anscheinend. Kenne auch jemanden, der eine App im Store hat. InApp Käufe gehen über AppStore, oder Android PlayStore oder über die Webseite.
        Tatsache ist, dass die meisten Umsätze trotzdem über iOS AppStore generiert werden obwohl die userbase gegenüber Android viel kleiner ist… der Webshop bringt vom Umsatz her fast nix….

  • Die 30% irritieren mich oft deshalb, weil bei physischer Ware 50% für den Handel absolut üblich sind.

    Was die Pressefreiheit angeht, bin ich sehr besorgt. Zumindest in den gesunden Ländern darf es nicht sein, dass Apple das Maul verbietet.
    Da hat Apple echt ein Problem mMn.

    • Der Vergleich mit dem Vertrieb physischer Waren funktioniert nicht, zumindest nicht für Produkte, die ausschließlich digital existieren, da hierbei nicht mit entsprechenden Opportunitätskosten argumentiert werden kann (was bei Steam anfangs möglich war und die 30% damals durchaus rechtfertigte).

  • Vor allem geht es doch wohl mehr darum, etwas von Äppelkuchen abzubekommen und dafür scheint jedes Mittel recht zu sein. Es darf wohl zu Recht bezweifelt werden, ob die Motive von Duroy und Yen wirklich so edel sind, wie suggeriert wird. Ginge es nicht um knallharte Geschäftsinteressen, wäre es diesen Herren, wie einigen anderen auch nämlich wurscht, welche Firmenpolitik Appe betreibt.
    Ich gehe ja auch nicht zum Bäcker und schreibe dem bevor, wie er zu backen hat; ich kann dort kaufen oder eben woanders hingehen.

  • Oh ja, hier empören sich die Menschenrechtler und Moralisten. Eigene Wertvorstellungen müssen nach oben transportiert werden. Jeder muss alle Regims der Welt in die Schranken weisen, starke Firmen zuerst.

    Tatsache ist, es gilt Länderrecht vor moralischem Recht. Egal, wo man „verkaufen“ oder „einkaufen“ will. Soll Apple sagen: „Oh bitte gebt Taiwan wieder frei aber bitte liefert auch seltene Erden und Chips“?
    Das ist ziemlich zweizüngig gesprochen.

    Und welche moralischen Vorstellungen sollen repräsentiert werden? Gehen Deutsche jetzt auf die Strasse, weil Apple sich weigert nackte Tatsachen zu zeigen, nur weil in den USA verpönt ist?

    Das heißt nicht, dass ich persönlich den Weg der chinesischen Regierung für gut erachte und verurteile diverse Maßnahmen ebenfalls. Aber pauschal jede Firma zu verprangern, weil sie in erster Linie erst einmal Länderrecht umsetzen MÜSSEN (Steuerabgaben in den einzelnen EU Ländern müssen ja auch umgesetzt werden genauso wie DSVGO, Garantien, …)

    Wie soll eine solche Konsequenz aussehen: Es werden alle Apps weiter geduldet? Der Store in CN wird geschlossen, keine iPhones mehr verkauft. Der Export wird eingestellt und China macht nur noch für den eigenen Markt!? Wem is damit geholfen? Den Bereichen, die demokratisch austreten wollen sicherlich nicht. Da braucht es ganz andere Lösungsansätze um zu erreichen, was in UNSEREN Augen den Menschen dort hilft …

    • Du musst wissen: WIR sind die Guten!!1! Ironie mal beiseite. Absolute richtig was du schreibst, aber wie immer geht es darum das es so schön einfach ist auf Apple draufzuhauen. So kann sich jeder moralisch überlegen fühlen und so richtig toll Anti Mainstream. Es gibt vieles was man bei Apple zu recht kritisieren kann. Aber hier versucht der eine Kapitalist den anderen Kapitalist mit der Moralkeule anzuprangern. Widerlich.

      • Das stimmt.
        Wir dürfen aber nie vergessen, die wirklich Guten sind weder in der Wirtschaft zu finden, noch haben sie es nötig, auf anderen rumzuhauen.

        Wenn man möchte, dass man nur Güter konsumiert, die von moralisch reinen Unternehmen vertrieben werden, dann sieht man sich plötzlich ganz extrem eingeschränkt.

        Wir leben aber nun mal in dieser Gesellschaft, und wer nicht auf alles mögliche verzichten möchte, der muss halt auf Anderes schauen.

        Mein iPhone ist ein tolles Tool, an dem ich Freude habe. Es ist keine Reliquie, die (m)einer Religion zuzurechnen ist.

    • Genau, was könnte schon Apple gegen die Unterdrückung von Uiguren ausrichten? Eventuell als gute Geste die Zwangslager besuchen und jedem Uiguren einen 15-EUR-AppStore-Gutschein schenken!?

      • Zynisch aber im Grunde korrekt. Es ist die Natur des Menschen zu jammern, zu prangern und anders zu verstehen. Aber nach Aktion = Reaktion, wo müsste ein Hebel angesetzt werden, um „Ungerechtigkeit“ (dessen Definiton im Auge des Betrachters liegt) zu wechseln. Denn merke, was heute moralisch verwerflich ist, kann morgen schon ganz anders sein. Hier werden „Freiheiten“ verteidigt, in „noch freieren“ Ländern werden Fünfjährige verhaftet, weil sie ihrer zweijährigen Schwester beim Pinkeln geholfen haben!

        Wo kommt der Hebel hin und wer wagt es den ersten Stein – nein den ersten Hebel zu hebeln? Merke: Eine Revolution ist nicht immer demokratisch und in einer Demokratie kann man auch andere Systeme vertreten, sonst wäre es nicht demokratisch :-)

      • Ja, an die Geschichte erinnere ich mich auch nur zu gut. Der Junge war aber „schon“ 6 und es ist schon ein paar Jahre her, aber es zeigt eindeutig, dass die Amerikanische Gesellschaft erhebliche Probleme hat. Denn wo sonst singen jeden morgen die Gefängnisinsassen „O’er the land of the free….“. Patriotismus bis in die Todeszelle.

    • Ja, Länderrecht gilt vor der Moral (also für die Wirtschaft, privat kann ich jeden nur traurig belächeln der so denkt), jedoch gilt nicht chinesisches Recht vor taiwanesisches Recht nur weil sie denken ihnen gehört Asien. Genauso wenig gilt chinesisches Recht für den deutschen App Store…

      • Hallo Thorsten, deinen Ansatz kann ich verstehen nur geht es an der Kritik die gegenüber Apple geäußert wird vorbei.
        Es geht nicht um das jeweilige Länderrecht, sondern darum, dass ProtonVPN seinen AppStore Text Weltweit ändern soll, weil er in einzelnen Ländern problematisch ist.
        Oder anders formuliert: Einschränkungen und Zensur die in China herrschen, werden so auch in andere Länder getragen.

        „What is most troubling is that Apple requested the removal of the language around censorship in ALL countries where our app is available, in effect doing the bidding of authoritarian governments even in countries where freedom of speech is protected.“

      • @HansWurst

        Das verstehe ich – aber ist es nicht paradox, dass wir gerade in dieser Zeit versuchen so wenig Menschen wie möglich mit irgendwas an das Bein zu pinkeln? Ich meine, es GIBT nunmal Unterschiede in allem – es kommt darauf, was man daraus macht und wie man es bewertet. Ob unterschiedliche Hautfarben, Geschlecht etc. … mir persönlich (!) geht es unheimlich auf den Zeiger, dass man alles irgendwie „unterlassen“ soll, nur weil irgendwer sich angepisst fühlen könnte. Ob da ein M/W/D steht (wieso nicht D an erster Stelle oder W, ist das schon eine Wertung?), ob Hautfarbe oder Laktose(in)toleranzen, Bevorzugung und Neigungen zu diversen anderen Themen …

        Sobald nur eine „Karen“ jammert treten Politiker zurück, Entschuldigungen werden ausgesprochen und man kann seine Meinung nicht mehr vertreten.

        Obwohl eigentlich schon immer galt: Man kann es nicht allen recht machen! Irgendwer ist/spielt/hält sich im Nachteil. In „unserer“ Gesellschaft darf er das auch. Nur eine Demokratie hört zwar jeden, folgt aber der Masse (mit ihren ganzen Vor- und Nachteilen).

        Lösung für das VPN Problem: Unterschiedliche Texte genauso wie es in Apple Maps und Co unterschiedliche Grenzen gibt (bei uns sind einmal Inder aus der Besprechung protestierend rausgegangen, weil aus Versehen die Karte die Kaschmirzone nicht eindeutig für Indien auswies, Kleinigkeiten für uns, große Dinge für andere).

  • Ein sehr guter Kommentar. Viele schauen leider nie über den Tellerrand.

  • … und wie würden Entwickler ihre Apps an die ca. 1 Mrd. iPhone und iPads verteilen können ohne Apples Infrastruktur? Diese Werbe-, Verteil- und Shopplattform lässt sich Cupertino mit 30% vergüten. Wieviel Umsatz würden manche Entwickler mit manchmal dürftigen Funktionen ohne diese Infrastruktur machen? Viele würde es schlicht nicht geben, weil sie niemand kennt. Am besten man vergleicht die 30% Abgabe mit der ansonsten eigens aufzubauenden eigenen Infrastruktur.
    Mein Fazit: 30% sind meistens mehr als gerechtfertigt.

    • Und wie viele iPhones/iPads würde Apple absetzen, würde Apple diese Infrastruktur nicht bereit stellen? Vom AppStore profitieren Apple und die Entwickler, die kosten tragen aber zu 100% die Entwickler und Apple schlägt noch ordentlich Gewinn raus. Wie es halt immer so ist bei gewinnorientierten Unternehmen.

    • Das Problem ist ja gerade, dass Apple den Entwicklern gar keine Wahl lässt, ihre Apps auf anderen Wegen zu vertreiben – das wäre nämlich durchaus möglich.

      Davon abgesehen: Die Kosten für die notwendigen Infrastrukturen sind seit Einführung des App Stores stetig gefallen, lt. Epic lässt sich ein digitales Distributionsnetzwerk mit Storefront incl. Zahlungsabwicklung heute schon bei 12% Provision profitabel betreiben. Dass auch Apple das könnte, sieht man ja an der zwischenzeitlich eingeführten 15%-Regelung für Abos >1 Jahr (und den Sonderregelungen für ausgewählte Streamingdienste, die bereits vorher galten).

  • Wenn man eh schon wie Apple auf Menschenrechte pfeift, würde ich an Apples Stelle regulär mindestens 50% verlangen – nach dem Motto „Friss oder stirb!“

    • Glaub mir, selbst bei 90% Abgaben wird immer noch geblendete Kunden und Entwickler geben, die Apples-System unterstützen. Denn ist es halt APPLE.

      (siehe hier die Kommentare der Leute, die Apple sogar bei Zensur in Schutz nehmen. „Die wollen ja nur unser Bestes“. Apples Marketingabteilung hat wirklich eine Auszeichnung verdient.)

  • Apple muss sich an nationale Gesetze halten und das ist auch richtig so. Wer sind wir bitte, dass wir den Chinesen unsere Kultur aufzwingen? Andersrum wollen wir es auch nicht und beide sind nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Apple macht quasi alles richtig und ich würde nicht gerne an Tims Stelle sitzen und diesen alltäglichen Spagat hinlegen wollen. Es muss unglaublich stressig sein. Alles was ich bisher negatives von den Entwicklern gelesen habe, liest sich, wie von Kindern geschrieben. Sie haben natürlich ihren Standpunkt aber Weitsicht lasse ich da voll und ganz vermissen. Übrigens machen mir die 30 %, als iPhone-Nutzer, die Apple verlangt, kein Bauchweh. Ich finde diese tatsächlich fair. Jeder Entwickler kennt die Regeln des App Stores und kann dafür entwickeln, wenn er diese akzeptiert. Alternativ bleibt ihm der Play Store von Google. Hinter allen Aussagen steht im Grunde nur eins: Geld. Sie bekommen einfach den Hals nicht voll. Anstatt mal die Eier auszupacken und die Apps aus dem App Store zu nehmen, wird sich aufgeregt.

    • „Übrigens machen mir die 30 %, als iPhone-Nutzer, die Apple verlangt, kein Bauchweh.“

      Heißt, du bist bereit bei der Zahlungsabwicklung über den App Store 30% mehr zu bezahlen als der Dienst regulär außerhalb des App Stores kostet?

      Da bei uns in der Familie sämtliche Abos über mich laufen, wäre da ja schon allein durch Spotify, Netflix und Disney+ bei knapp 11€/Monat zusätzlich. Dazu kämen noch drei, vier Abos, die nur einmal pro Jahr abgebucht werden. Das wären pro Jahr insgesamt ca. 200€ – das würde mir definitiv „Bauchweh bereiten“.

      • Noch sehe ich aber nicht, dass diese Betreiber die Ersparnis an die Kunden weitergeben. Außerhalb abgeschlossen (z.B. am PC) kostet es genau die selbe Summe. Ein Schelm, wer sich dabei böses denkt. Hier steht die Gewinnmaximierung im Vorderrgrund, wie oben angesprochen – nur seitens der App Entwickler.

        Wenn Netflix auf der Homepage 11€ kostet und unter iOS in das gleiche Abo dann 15€, dann überlegt sich das jeder … aber so schimpft jeder auf Apple, weil die das Geld zum Betrieb des Stores (und ja auch für den Gewinn) einheimsen. Das machen aber viele Dienstleister auch, die „nur vermitteln“ wie Apps eines Lieferdienstes etc.

        Meine Pizzaria hat eine App und bietet dort feste 10% Rabatt, was dann an den Kunden geht und nicht an den übergeordneten „Dienstleister“.

        Bei meinem HansHans Account kann ich auf einmal auch nicht mehr mehrere einfach mit meiner Frau das Konto teilen, weil das auf Abis nicht geteilt werden können (wieso denn eigentlich? ATV+ und AM kann man doch auch teilen???)

    • Es sind ja nicht nur die 30%, die angeprangert werden. Es ist vieles mehr.

      Als Weltunternehmen hat man auch eine Verantwortung. Apple wirbt mit „Wir sind das Beste Unternehmen. Wir sind so top sicher, wir spenden“ und blabla

      Realität:

      – Zensur pur. (Wieso darf der KUNDE nicht entscheiden, ob er Erotik wünscht oder nicht? Apple verbietet das.)

      – Qualität der Produkte von Apple ist in den letzten Jahren so dramatisch gesunken, daß sogar Firmen, die Jahrzehnte auf Apple gesetzt hatten, zur Konkurenz gewechselt sind.

      – Sicherheit, noch immer nicht verifizierbar, da keine Sourcecodes öffentlich sind, also kann man davon ausgehen, daß Apple Vollzugriff auf alles hat und wenn das Unternehmen Vollzugriff hat, auf Einnahmen angewiesen ist (= Staat kann Druck machen), kann man 1+1 zusammenzählen.

      – 30% für was genau? Dafür, daß die den Downloadserver bereitstellen? So zum Vergleich… für paar Euro bekommt man 1 TB Datenvolumen und ne 1GBit Anbindung im Hostingbereich. Die Prüfung im App Store geht hauptsächlich darum, daß man nicht Apples Logo unerlaubt einsetzt und ähnliche Sachen. Es wird NICHT jede Codezeile geprüft, wie viele denken. Für diese Leistung sind 5% vielleicht angemessen. Teilweise gehen große Updates (viele App Änderungen) innerhalb von einer Stunde schon durch, wird also grösstenteils automatisiert sein.

      (Leider darf man als Entwickler nicht die verrückten Rückmeldungen von Apple aus dem Reviewbereich teilen…. viele Nutzer würden danach sofort zu Android wechseln, wenn die wüssten was da abgeht ;-))

      Google ist genauso Mist. ABER Google ist offener. Die verheimlichen nicht mehr, daß sie mit Kundendaten arbeiten („Don’t be evil“, wurde gestrichen), sprich man weiß nun, woran man ist und macht sich keine falschen Hoffnungen (wie bei Apple). Außerdem hat man bei Google als Kunde die Möglichkeit, einfach einen anderen Appstore zu benutzen. DAS fehlt halt bei Apple.

      • Woran merkst du, dass Google hier „offener“ ist? Die Abwesenheit von Informationen ist ja gerade, das man eben NICHT weiß und inkludieren darf.

        Vertraglich sind sicherlich genau festgelkegt, was bei 30% als Service hier dabei ist. Nun maße ich mir aber nicht an zu wissen, ob es „gerecht“ ist, 30% tu nehmen. Senkt man auf 5% jammern trotzdem alle rum. Wer bist du, dass du 5% gerechtfertigt findest? Vielleicht sind auch nur 1% angemessen, vielleicht sind 50% angemessen? Es sind alles subjetive Wahrnehmungen aus jedem seinem Bauchgefühl aus der Perspektive eines „Kunden“ in unterschiedlichen Settings.

        Wie schon gesagt, die Interessen sind gegeläufig: „Maximale Leistung für Umme“ auf der Seite des Entwicklers, „So wenig Leistung wie möglich für maximal Geld“ auf der Angebotsseite. Das gilt für das Eis in der Waffel genauso wie für Reinigungspersonal und Immobilien.

        Wem es nicht passt, der muss ja nichts anbieten und wechselt die Plattform. Bietet keiner mehr was ab, wechseln auch Kunden die Plattform (das meine ich nach allen Seiten).

    • Naja, die Leute bezahlen damit Rechnungen und wollen die Firma gegenüber einem hart umkämpften Markt vorantreiben. Klar, dass hier Interessen gegenüberstehen. Das ist mit einem Kunden auch nicht anders (und hier ist der App Verantwortliche nunmal der „Kunde“ gegenüber Apple, da er mehr oder weniger freiwillig dessen Dienst nutzen muss).

      Will er auf der Plattform mitmischen, dann muss er sich seinen Regeln unterwerfen (die sich auch jederzeit ändern können, also kein Vertrag zwischen zwei Parteien, die etwas fixieren).

      Und da ist tatsächlich eine Monopolstellung festzustellen, da ihm ja – zumindest auf der iOS Platform – keine echte Alternative angeboten wird. „Friß oder Stirb“. Die Gretchenfrage ist nun an Ende: Hat ein jeder ein RECHT auf einen alternativen Store oder würde sich das durch Fernbleiben von qualitativen Apps von selbst regeln, wenn dann Leute nicht mehr nach Plattformen kaufen sondern nach Apps, die sie am ehesten gebrauchen können.

      Bei Windows vs. MacOS vs. Linux Derivaten vs. OS2/AmigaOS/DOS ist es ja das selbe. Ein OS/Plattform ist nur so gut, wie man sie einsetzen kann.

  • Wenn es so schlimm ist, warum ziehen dann diese Unternehmen/Entwickler ihre Apps nicht aus dem AppStore zurück? Anscheinend verdienen die schon gut damit – bekommen aber wohl nun den Hals nicht voll ;)

    Ähnlich wie bei den Preisen der Apple-Hardware, alle regen sich über diese auf, dennoch kauft jeder die Produkte xD

  • Hmm… Genau genommen ist doch das von dir verwendete Wort „Synonyme“ auch kein deutsche Wort. Oder auch das abschließende „Team“.

  • Was kassiert denn Google? Welche Daten greifen die im Netz ab?
    Und war (ist) telegram nicht auch ein Datenkrake?
    Das Jammern geht mir auf den Geist! Machen ist angesagt!

  • Thema 30%: ein Generalunternehmer haut bis zu 30% Aufschlag auf die Rechnungen der Nachunternehmer drauf. Von da aus ist das doch in Ordnung.

  • Redet mit. Seid nett zueinander!

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