Videos: Sicherheitsfirma bewirbt PC-Infektion per iTunes-Update – Assange zur iPhone-Nutzung
Als Wikileaks Anfang des Monats zahlreiche Dokumente der Überwachungsindustrie veröffentlichte und das Projekt unter der Überschrift „The Spy Files“ mit einer eigenen Webseite ins Netz ging, waren die meisten Reaktionen eher verhalten. Die veröffentlichten Werbe-Broschüren, Prospekte und Software-Beschreibungen der Sicherheitsfirmen seien zwar interessant, so der einheitliche Tenor, jedoch nicht mit vorangegangenen Wikileaks-Veröffentlichungen wie etwa Cablegate zu vergleichen.
So schrieb die ZEIT am Donnerstag:
Am Donnerstag haben Wikileaks-Gründer Julian Assange und einige Mitstreiter Hunderte Dokumente veröffentlicht, die das Ausmaß des globalen Handels mit Überwachungstechnologien belegen sollen. Die Dokumente stammen von 160 Unternehmen aus 25 Ländern, die mit dem Ausspionieren von Menschen Geld verdienen. […] Inwieweit diese Dokumente Vorgänge belegen, die bisher nicht bekannt oder bewiesen waren, ist noch unklar. Geheim sind die meisten nicht. Dennoch zeigen sie gut, welche Überwachungstechnik auf dem Markt ist.
Mittlerweile wurden viele der hier katalogisierten Dokumente gesichtet. Darunter auch das folgende Promotion-Video (Direkt-Link) der Überwachungssoftware-Anbieters „Gamma International“. Die Macher der „Finfisher“ Spyware – das englische Unternehmen hat unter anderem das ägyptische Mubarak-Regim ausgerüstet – bewerben in dem kurzen Clip die Infizierung beliebiger Rechner durch gefälschte iTunes-Updates und bestätigen damit identische Informationen die bereits im November aus Deutschen Behördenkreisen zu vernehmen waren (wir berichteten).
Ein Einfallstor, das mit dem kürzlich veröffentlichen iTunes-Update auf Version 10.5.1 bereits geschlossen wurde. Doch auch Skype und Google-Mail Konten sollen vor dem „Gamma International“-Arsenal nicht sicher sein. Alle Videos der Finfisher-Software lassen sich hier einsehen.
Um es mit Julias Assange zu sagen „If you are using an iPhone, Blackberry, gMail – You are screwed!“:
(Youtube-Link)
via forbes