Über vier Jahre hinweg
Schweiz: Umtauschbetrug mit über 1000 falschen iPhones
Bisher kennen wir vergleichbare Geschichten ausufernder iPhone-Kriminalität vor allem aus dem asiatischen Raum. Hier sorgte im bereits 2013 mehrere besonders dreiste Fälle von Reparaturbetrug für Schlagzeilen.
Damals musste Apple vorübergehend sein Filialgeschäft in Shenzhen schließen, nachdem hunderte von Kunden in diesem mit nicht funktionsfähigen Geräten vorstellig wurden und den Austausch der defekten iPhone-Einheiten verlangten.
Nach der Untersuchung der Shenzhen-Vorkommnisse stellte sich heraus, dass Apple das Opfer einer groß angelegten Betrugswelle der organisierten Kriminalität geworden war.
Betrügerische Banden hatten gestohlene Geräte, ausgeschlachtete Original-Geräte und aus Ersatzteilen zusammengebaute Modelle aggregiert und ließen sich diese gegen funktionierende Ersatz-iPhones umtauschen. Nebenbei wurden zusätzliche Gewinne durch den Weiterverkauf der wertvolle Bauteile erwirtschaftet.
Die ungewöhnliche Betrugsmasche, mit der Apple in China schon länger zu kämpfen hat, wurde nun auch in der Schweiz, genauer im Kanton Aargau kopiert.
Umtauschbetrug lief vier Jahre
Hier tauschten ein 34-jähriger Chinese und seine 56-jährige Mutter über 1000 gefälschte iPhone-Modelle gegen echte Geräte ein und sollen so über 10.000 Franken erwirtschaftet haben.
Laut Apple – das Unternehmen tritt als Nebenklägerin auf – soll der Schaden in die Millionen gehen.
Wie das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) berichtet, soll der Angeklagte zwischen 2015 und 2019 iPhone-Kopien aus Hong Kong gegen original-Geräte bei Apple eingetauscht haben.
SRF-Radiobericht: Schweizweit einzigartiger Fall
Die Geräte waren dafür mit Produkt- und IMEI-Nummern von anderen Geräten versehen, für die ein zusätzlicher Versicherungsschutz über einen aktiven Apple Care Protection Plan bestand.
Aufgeflogen ist der Umtauschbetrug nach einer Kotrolle des Basler Zolls, der über Lieferungen mit gefälschten iPhones stolperte, die für die Betrugsmasche vorgesehen waren